Mann springt während Brand fünf Stockwerke in den Tod: Retter traumatisiert

Bensheim - Es waren dramatische Szenen, die sich am vergangenen Wochenende in einem Wohnhaus im südhessischen Bensheim abspielten. Letztlich nötigte die Angst vor den Flammen einen Mann dazu, fünf Stockwerke in den Tod zu springen. Auch für die Einsatzkräfte war das Geschehene alles andere als leichte Kost.

Etwas mehr als 30 der insgesamt 65 an der Adresse gemeldeten Personen, konnten angetroffen und geborgen werden. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät.
Etwas mehr als 30 der insgesamt 65 an der Adresse gemeldeten Personen, konnten angetroffen und geborgen werden. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät.  © KeutzTVNews/Alexander Keutz

Das schilderten die vor Ort anwesenden Jens Peter Karn - Stadtbrandinspektor Feuerwehr Bensheim - sowie der Pressesprecher Polizei Südhessen, Bernd Hochstädter, unisono einige Stunden nach dem, was sich zuvor in der Straße Im Entlich abgespielt hatte.

Dort war es gegen zwei Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem Brand im dritten Stock des Gebäudes gekommen. Für das Großaufgebot an Einsatzkräften, welches umgehend an den Ort des Geschehens entsandt wurde, herrsche höchste Alarmbereitschaft.

Immerhin seien 65 Personen als Bewohner des Mehrfamilienhauses gemeldet gewesen. Von ihnen seien aber lediglich etwas mehr als 30 angetroffen und evakuiert worden. Für einen Bewohner kam hingegen jegliche Hilfe zu spät. Wie sich im Nachgang herausstellte, sah ein 40 Jahre alter Niederländer keine andere Wahl, als sich aus einem Fenster im fünften Stock des Hauses zu stürzen.

Großbrand vernichtet Garagen und Wohnhaus und stoppt Bahnverkehr
Feuerwehreinsätze Großbrand vernichtet Garagen und Wohnhaus und stoppt Bahnverkehr

Den heftigen Sturz überstand er jedoch nicht lebend. Seine Leiche wurde im Rahmen der Einsatzmaßnahmen auf einem Vordach des Gebäudes entdeckt. Die Ärzte konnten letztlich nur noch seinen Tod feststellen. Derweil waren die Flammen, die aus den Fenstern des Bauwerks stiegen, meterweit zu sehen.

Doch viel bedrückender waren für die Retter der Polizei und Feuerwehr die große Verzweiflung, die sich in den letzten Minuten seines Lebens in den Gedanken des Verstorbenen breit gemacht haben muss.

40 Jahre alter Niederländer sah wohl keinen anderen Ausweg als tödlichen Sprung: Kripo ermittelt

Der dritte Stock des Mehrfamilienhauses brannte komplett aus.
Der dritte Stock des Mehrfamilienhauses brannte komplett aus.  © KeutzTVNews/Alexander Keutz

Während Karn im Nachgang davon sprach, dass sich für seine Kolleginnen und Kollegen vor allem "in den ersten Minuten dramatische Szenen" abspielten, die "wir auch erst einmal verarbeiten müssen", stimmte Hochstädter dem einvernehmlich zu und ergänzte um die Schilderung des weiteren Ablaufs der Ermittlungen.

So habe die Kriminalpolizei die weiteren Nachforschungen übernehmen und stehe in Bezug auf die Ermittlung der Brandursache im engen Austausch mit dem hessischen LKA.

Titelfoto: Montage: KeutzTVNews/Alexander Keutz

Mehr zum Thema Feuerwehreinsätze: