Wer zündelt in Mittelsachsen? Dieses Strohfeuer macht den Landwirten Angst
Großweitzschen - 700 Strohballen in Flammen! Ein nächtliches Inferno erschütterte den Großweitzschener Ortsteil Strocken. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung - im Dorf wächst die Angst vor einem Feuerteufel. Für Landwirte bedeutet der Schaden hohe Verluste.
Alles in Kürze
- Strohfeuer in Großweitzschen verursacht Angst bei Landwirten
- 700 Strohballen in Flammen, Schaden rund 10.000 Euro
- Polizei ermittelt wegen Brandstiftung
- Landwirte befürchten existenzbedrohende Verluste
- Bürgermeister und Feuerwehr reagieren schnell

Gegen 22.40 Uhr bemerkte eine Streife der Bereitschaftspolizei das Feuer auf einem Feld nahe der A14. Sofort wurde Großalarm ausgelöst.
Feuerwehren aus Großweitzschen, Leisnig und Hartha rückten an, die Leitstelle Chemnitz stufte die Lage zunächst als Großbrand ein. Doch schnell gab die Einsatzleitung Entwarnung: Keine Gefahr für Häuser oder Felder - die Strohballen mussten unter Aufsicht der Kameraden kontrolliert abbrennen.
Tanklöschfahrzeuge blieben in Bereitschaft. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf rund 10.000 Euro. Verletzt wurde dabei niemand.
Die Kripo ermittelt wegen Brandstiftung. Und das gleich doppelt: Kurz zuvor brannte im 25 Kilometer entfernten Geringswalde ebenfalls Stroh auf einem Feld.

Ein solcher Verlust bedeutet für viele Bauern: Der Jahresvorrat ist futsch

Selbst Bürgermeister Jörg Burkert (59, parteilos) eilte noch in der Nacht zum Einsatzort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. "Die umliegenden Felder waren glücklicherweise bereits abgeerntet und es war wenig Wind, sodass nichts Schlimmeres passierte", sagt er.
Trotzdem sind die finanziellen Folgen für die Landwirte enorm. Bauer Dennis Greulich (45), der seinen Hof ganz in der Nähe hat, sorgt sich um seine eigene Ernte: "Ich traue mich gar nicht mehr, meine Ballen rauszusetzen."
Denn ein solcher Verlust bedeutet für viele Bauern: Der Jahresvorrat ist futsch.
"Nach der Erntezeit ist es extrem schwer, noch an neues Stroh zu kommen. Solche Taten sind für uns existenzbedrohend", warnt Greulich. Er weiß, wovon er spricht: Im vergangenen Jahr brannte sein eigenes Strohlager nieder.
Titelfoto: EHL Media/Dietmar Thomas