Kann die Eingliederung von Flüchtlingen gelingen? Das sagen die Deutschen im ZDF-Politbarometer

Mainz - In den Bundesländern und Kommunen ist die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen gerade ein bestimmendes Thema. Eine Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland glaubt, dass eine Eingliederung der Geflüchteten nicht gelingen wird.

Eine Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland ist der Meinung, dass eine Eingliederung der Geflüchteten nicht möglich sei.
Eine Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland ist der Meinung, dass eine Eingliederung der Geflüchteten nicht möglich sei.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Das sagen 56 Prozent der Befragten laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer. Demnach gehen nur 37 Prozent davon aus, dass eine Integration erfolgreich sein könnte (der Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht"). Vor allem Anhänger der AfD (94 Prozent), aber auch von CDU/CSU (67 Prozent) und FDP (64 Prozent) haben in diesem Zusammenhang große Bedenken.

58 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland unterstützen zudem die Forderung, dass die EU mehr Anstrengungen zum Schutz ihrer Außengrenze unternehmen solle, damit weniger Flüchtlinge nach Europa gelangen. 33 Prozent lehnen dies ab.

Ein weiterer Punkt, der gerade in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wird, ist das neue Heizungsgesetz. Eine Mehrheit von 56 Prozent findet es gut, dass ab 2024 neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Dagegen sprechen sich 39 Prozent aus - darunter vor allem AfD-Anhänger (79 Prozent).

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Dass man auch innerhalb der Regierung zum Heizungsgesetz geteilter Meinung ist, wirft darüber hinaus kein gutes Bild auf die Ampelkoalition. So beurteilen 75 Prozent das Verhältnis zwischen SPD, Grünen und FDP als schlecht.

Wie wird das neue Heizungsgesetz beurteilt?

Eine Mehrheit befürwortet es, dass ab 2024 nur noch Heizungen eingebaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben werden sollen.
Eine Mehrheit befürwortet es, dass ab 2024 nur noch Heizungen eingebaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben werden sollen.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Wie gut ist das Verhältnis der Parteien innerhalb der Ampel?

Immer mehr Menschen in Deutschland beurteilen das Verhältnis der Parteien innerhalb der Ampelkoalition als schlecht.
Immer mehr Menschen in Deutschland beurteilen das Verhältnis der Parteien innerhalb der Ampelkoalition als schlecht.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF
Nur drei Prozent der Befragten machen vor allem die SPD verantwortlich für die schlechte Atmosphäre innerhalb der Ampel.
Nur drei Prozent der Befragten machen vor allem die SPD verantwortlich für die schlechte Atmosphäre innerhalb der Ampel.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Für das schlechte Klima machen 34 Prozent der Wahlberechtigten die FDP, 18 Prozent die Grünen und nur 3 Prozent die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz (64) verantwortlich

37 Prozent der Befragten sehen die Schuld bei allen drei Koalitionspartnern gleich verteilt.

Sonntagsfrage: AfD und SPD können leicht zulegen

So würde das Ergebnis aussehen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.
So würde das Ergebnis aussehen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, dann hätten SPD und AfD im Vergleich zur vorherigen Umfrage vor zwei Wochen leichte Zugewinne.

Die Union wäre weiterhin mit 28 Prozent (minus 2) stärkste Fraktion. Es folgen SPD mit 20 (plus 1), AfD mit 17 (plus 2) und Bündnis 90/Die Grünen mit 16 Prozent (minus 1).

FDP (6 Prozent) und Die Linke (5 Prozent) blieben unverändert. Alle anderen Parteien kämen gemeinsam ebenfalls unverändert auf 8 Prozent, wobei keine der kleinen Parteien mehr als 3 Prozent erreichen würde.

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Damit hätte die Ampel weiterhin keine Mehrheit mehr. Möglich wären ein Regierungsbündnis aus Union und SPD sowie eine sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen.

Wie immer wurde die Umfrage zum ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die zwischen dem 23. und dem 25. Mai 2023 insgesamt 1258 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragte.

Titelfoto: Bild-Montage: Frank Molter/dpa, Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

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