Nach Flugzeugabsturz mit nur einem Überlebenden: Ermittler schließen Sabotage nicht aus

Ahmedabad (Indien) - Der Flugzeugabsturz in Indien erschütterte vor wenigen Wochen die ganze Welt - nur ein Passagier auf Sitzplatz 11A überlebte das Unglück. Doch was führte zu der Katastrophe? Die Behörden schließen eine mögliche Sabotage nicht aus.

Am 12. Juni gegen 14 Uhr Ortszeit stürzte ein Air-India-Flugzeug in der indischen Stadt Ahmedabad ab.  © Rafiq Maqbool/AP/dpa

Der indische Staatsminister für Zivilluftfahrt, Murlidhar Mohol (50), bestätigte inzwischen, dass das Aircraft Accident Investigation Bureau (AAIB) unter anderem wegen möglicher Sabotage ermittelt.

Wie The Independent berichtet, werten die Ermittler derzeit die Flugschreiber - die sogenannten Black Boxes - der abgestürzten Maschine aus. Mit ersten Ergebnissen ist jedoch erst in einigen Wochen zu rechnen.

Mohol kündigte an, den Untersuchungsbericht in rund drei Monaten zu veröffentlichen.

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"Das Videomaterial der Überwachungskameras wird ausgewertet, und alle möglichen Szenarien werden geprüft. Mehrere Behörden sind daran beteiligt", so der Staatsminister für Zivilluftfahrt.

Er betonte zudem, dass die Black Boxes im Land bleiben und nicht - wie zwischenzeitlich spekuliert - für eine Spezialanalyse in die USA geschickt werden.

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Der indische Staatsminister für Zivilluftfahrt auf Instagram

Untersuchungsbericht in wenigen Monaten erwartet

Das Flugzeug stürzte auf ein Wohnheim für Medizinstudenten - insgesamt gab es über 270 Tote.  © -/ Central Industrial Security Force/AP/dpa

Der 50-Jährige gab weiter an, es sei noch zu früh, die genaue Absturzursache zu benennen, Sabotage könne aber nicht ausgeschlossen werden. Es handele sich um einen "äußerst seltenen Fall", denn es sei bislang noch nie vorgekommen, dass beide Triebwerke gleichzeitig ausgefallen sind.

Doch es gibt noch weitere Vermutungen, warum das Flugzeug abgestürzt sein könnte - unter anderem kommen doppelter Triebwerksausfall, verunreinigter Treibstoff oder technische Defekte infrage.

Auch fehlerhafte Einstellungen von Landeklappen oder Fahrwerk, Wartungsmängel oder unabsichtliche Handlungen der Crew stehen auf der Liste möglicher Gründe.

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Laut den internationalen Regeln der UN-Luftfahrtorganisation ICAO muss binnen 30 Tagen nach dem Absturz ein vorläufiger Bericht vorliegen. Der endgültige Abschlussbericht ist spätestens nach zwölf Monaten fällig.

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