Privatjet stürzt in Ostsee: Kölner Unternehmer und Karnevals-Ikone fliegt samt Familie in den Tod

Köln – Der mysteriöse Flugzeugabsturz über der Ostsee am gestrigen Sonntagabend lässt Ermittler und Angehörige noch immer rätseln! Inzwischen ist etwas mehr über die vier Insassen bekannt: Der Pilot soll ein bekannter Kölner Unternehmer und Karnevals-Funktionär gewesen sein. Begleitet wurde er laut Angaben von seiner Familie.

Das Flugzeug gilt als verschollen. In der Ostsee läuft die Suche auf Hochtouren.
Das Flugzeug gilt als verschollen. In der Ostsee läuft die Suche auf Hochtouren.  © Flightradar24

Am Sonntagabend gingen erste Informationen durch die Medien. Demnach verlor das Kleinflugzeug laut austrianwings.info kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe in Spanien den Funkkontakt und flog anschließend als "Geisterflug" quer durch Europa.

Einen Tag nach dem Absturz machen sich Trauer und Bestürzung breit. Denn wie der Express titelt, soll der Pilot der Unglücksmaschine Peter Griesemann (72) gewesen sein. Er soll mit Frau Juliane, Tochter Lisa und deren Freund in Südspanien aufgebrochen sein.

Griesemann ist Ehrenpräsident der "Blauen Funken" in Köln und war von 2014 bis 2018 Präsident sowie von 2000 bis 2014 Senatspräsident. Die Lokalzeitung habe aus dem familiären Umfeld des Funktionärs von dessen Schicksal erfahren.

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Doch noch wichtiger: Griesemann ist Chef der 1975 gegründeten "Griesemann Gruppe" in Wesseling nahe Köln. Seit Jahren kümmern sich der Unternehmer und seine knapp 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um das Planen, Bauen und Instandhalten von Industrieanlagen.

Suche in der Ostsee geht weiter

Bei der Unglücksmaschine handelt es sich um eine Cessna Citation II 551, die der hier abgebildeten Cessna 560 ähnelt. (Symbolbild)
Bei der Unglücksmaschine handelt es sich um eine Cessna Citation II 551, die der hier abgebildeten Cessna 560 ähnelt. (Symbolbild)  © 123RF/gordzam

Der gestrige Sonntagabend entpuppte sich als Horror für Griesemanns Angehörige. Denn als sich der Absturz gegen 19.45 Uhr ereignete, war der Kontakt bereits viele Minuten zuvor abgebrochen. Vorher habe die deutsche Flugsicherung versucht, Kontakt zu der Maschine aufzunehmen.

Doch beim Überflug von Köln habe niemand reagiert, wie die schwedische Nachrichtenseite Dagens Nyheter berichtete.

Auch die wenig später eingesetzten Kampfmaschinen, sogenannte Eurofighter, konnten nichts mehr ausrichten und die fliegende Maschine sicher zu Boden bringen. Ersten Ermittlungen zufolge sollen die Insassen bewusstlos geworden sein.

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Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere in etwa 11.000 Metern Höhe das Bewusstsein verloren. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.

Vor der Küste Lettlands sind Medienberichten zufolge derzeit Suchtrupps unterwegs, um die möglicherweise leblosen Körper zu bergen. An der Absturzstelle ist die Ostsee etwa 60 Meter tief. Die Überlebenschancen seien laut schwedischer Küstenwache daher gering.

Noch habe man lediglich Wrackteile und einen Ölteppich ausmachen können. Was der genaue Grund für den Absturz gewesen sein könnte, muss untersucht werden. Das hängt allerdings ganz davon ab, ob ein Flugschreiber gefunden werden kann.

Laut dem schwedischen Nachrichtensender SVT müssen Flugzeuge dieser Größe nicht unbedingt eine sogenannte "Blackbox" installiert haben.

Originalmeldung vom 5. September 2022, 10.30 Uhr. Letzte Aktualisierung vom 5. September 2022, 11.36 Uhr

Titelfoto: Montage: Flightradar24, 123RF/gordzam

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