Allergien greifen um sich: Deshalb leiden besonders Kinder darunter

Deutschland - Der Winter neigt sich dem Ende entgegen und pünktlich zum Frühlingsbeginn grüßt der Heuschnupfen! Doch was harmlos klingt, hat neuen Studien zufolge gravierende Auswirkungen: Bei Schülern scheint sogar ein Zusammenhang zwischen Allergien und schlechteren Noten gefunden worden zu sein.

Hatschi! Heuschnupfen kennt viele lästige Symptome und quält Millionen Bundesbürger jedes Jahr pünktlich zum Frühlingsbeginn. (Symbolbild)
Hatschi! Heuschnupfen kennt viele lästige Symptome und quält Millionen Bundesbürger jedes Jahr pünktlich zum Frühlingsbeginn. (Symbolbild)  © Zacharie Scheurer/dpa

Eine laufende Nase, tränende Augen und Hautausschlag: Rund 30 Prozent aller Menschen in Europa sind von Allergien betroffen.

Wie der Experte und HNO-Professor Dr. Mark Jakob in einem Interview mit RTL news berichtet, spitzt sich die Lage insbesondere für Kinder immer mehr zu! Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter einer Allergie leiden, steige seiner Ansicht nach rapide. Dabei stellt der Fachmann fest, dass allergische Beschwerden zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei jungen Menschen gehören.

Die schlechte Nachricht für alle Betroffenen: Die Pollensaison beginnt immer früher! Grund hierfür ist auch der Klimawandel. Laut Angaben der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) und der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) scheint eine Entspannung für alle leidgeplagten Allergiker mittel- und längerfristig nicht in Sicht.

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Dabei sind die Folgen von allergiebedingten Beschwerden alles andere als lapidar: Bundesweit müssen rund 30.000 Jugendliche ihre Ausbildung deswegen abbrechen, außerdem hängt jede zehnte Krankschreibung in Deutschland mit einer Allergie zusammen.

Wie Nachforschungen zu dieser Thematik nun ergeben haben, sollen Schulkinder mit einem unbehandelten Heuschnupfen eine um 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, während der Pollensaison eine ganze Note in der Schule schlechter zu werden.

Allergien sind oft genetisch bedingt

Was viele nicht wissen: Schon sehr früh wird der (genetische) Grundstein für allergische Beschwerden gelegt. Sogar die Babynahrung spielt dabei eine Rolle. (Symbolbild)
Was viele nicht wissen: Schon sehr früh wird der (genetische) Grundstein für allergische Beschwerden gelegt. Sogar die Babynahrung spielt dabei eine Rolle. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa

Der genetische Faktor in Bezug auf allergische Reaktionen spielt laut der Forschung eine größere Rolle als bisher angenommen.

Heißt: Eltern geben ihre Allergien oft an ihre Kinder weiter! Das Risiko, dass ein Kind an einer Allergie erkrankt, steigt bei einem allergischen Elternteil um ganze 20 bis 40 Prozent. Wenn beide Elternteile unter einer Allergie leiden, steigt dieser Wert gar auf 60 bis 80 Prozent.

Ein großes Problem dabei ist die defizitäre Behandlung allergischer Beschwerden, denn gerade einmal zehn Prozent der Betroffenen erhalten eine angemessene Therapie - und das, obwohl es effektive Behandlungsmethoden gibt.

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Kinder, die gestillt wurden, sollen sich als resistenter gegen Allergien gezeigt haben. Dabei ist das Thema Muttermilch unter vielen Experten umstritten, denn diese kann Allergien sowohl begünstigen als auch unterdrücken. Aus diesem Grund sollten besonders allergiegefährdete Kinder eine hypoallergene Milch erhalten und nur spezielle Früchte zu sich nehmen.

Ob ein Kind unter einer Allergie leidet, kann man mittels Haut- oder Bluttest überprüfen lassen. Darüber hinaus geben bestimmte Auslassdiäten Aufschluss über das Vorhandensein einer Allergie. Auch hier sollte aber der Kinderarzt der erste Ansprechpartner sein.

Titelfoto: Zacharie Scheurer/dpa

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