Darum solltet Ihr beim Zähneputzen nicht mit Wasser nachspülen!

Berlin - Es passiert bei den meisten von uns schon völlig automatisch: Nachdem die Zähne mit Bürste und Zahncreme gereinigt wurden, spült man mit Wasser nach. Dies sollte man aber lieber lassen, so die Expertenmeinung.

Ausspülen nach dem Zähneputzen? Lieber nicht!
Ausspülen nach dem Zähneputzen? Lieber nicht!  © 123RF/tharakorn

Was zunächst vielleicht merkwürdig klingen mag, hat einen Grund: Wer nach dem Zähneputzen ausspült, tut seinen Beißerchen nichts Gutes. Durch das Wasser verbleibt nämlich ein wichtiger Bestandteil der Zahnpasta nicht mehr im Mund - Fluorid.

Damit das Therapeutikum Karies überhaupt vorbeugen kann, muss es an den Zahnoberflächen und im Speichel vorhanden sein - und das nicht nur während des Putzens.

Was macht Fluorid eigentlich mit unseren Zähnen?

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Damit Karies, Parodontitis oder Gingivitis überhaupt erst gar nicht entstehen, sollte man sich täglich zweimal seinen Zähnen widmen. Dabei spielt auch die Wahl der richtigen Zahnpasta eine große Rolle.

Fluorid wird durchs Wasser mit aus dem Mundraum gespült

Das in der Zahncreme enthaltene Fluorid soll möglichst im Mundraum verbleiben, um richtig wirken zu können.
Das in der Zahncreme enthaltene Fluorid soll möglichst im Mundraum verbleiben, um richtig wirken zu können.  © 123RF/dimarik16

Erwachsene sollten auf einen Fluorid-Gehalt von bis zu 0,15 Prozent setzen, bei Kindern reicht ein Anteil von 0,05 Prozent.

Laut "Meinzahn.at" binden sich die Fluoride an die Zahnoberfläche und verhindern so, dass Säuren - beispielsweise solche, die von Bakterien aus Zucker produziert werden - unseren Zahnschmelz auflösen.

Wer nach dem Putzen nach seinem Wasserbecher greift und ausspült, entledigt sich des schützenden Stoffes.

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Aber ist es nicht gefährlich, Fluorid-Zahnpasta zu verschlucken?

Schon oft wurden Verbraucher davor gewarnt, Zahncreme hinunterzuschlucken.

Im Übermaß ist Fluorid nämlich tatsächlich giftig. Um allerdings auf eine kritische Dosis zu kommen, müsse man auf eine Menge von 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht kommen. Bei Menschen mit beispielsweise 80 Kilo Körpergewicht liegt die gefährliche Fluorid-Portion dann bei 400 Milligramm.

Was sagen die Experten?

Bereits Untersuchungen aus den 1990er-Jahren zeigten, dass Testpersonen, die während ihrer Routine mit Wasser ausspülten, eher zu Karies neigten als jene Patienten, die weniger oder gar kein Wasser am Ende des Zähneputzens nutzten.

Auf Ausspülen mit Wasser lieber verzichten

Mittlerweile ist man auf dem Stand, dass man nach dem Putzen den Schaum der Zahnpasta lediglich ausspucken sollte.

Wer in seiner Routine aber nicht aufs Wasser verzichten möchte, könnte vor dem Zähneputzen ausspülen und anschließend zur Zahnbürste greifen.

Oder man nimmt nur eine geringe Menge an Wasser und spült nur im Bereich der Zunge und des Gaumens und nicht um die Zähne herum.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/mochipet, 123rf/tharakorn, 123rf/dimarik16

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