Heute vor 233 Jahren: Das wohl bekannteste Homeoffice der Welt wird gebaut
Heute vor 233 Jahren, am 13. Oktober 1792, wurde der Grundstein des Weißen Hauses gelegt. Es sollte für die kommenden Jahrhunderte eine der bedeutendsten Residenzen werden.
13. Oktober 1792: Baustart des Weißen Hauses

In der 1600 Pennsylvania Avenue NW in Washington, D.C. wurde an diesem Tag im Jahr 1792 der erste Stein des offiziellen Amtssitzes und der Wohnstätte aller US-amerikanischen Präsidenten seit John Adams gelegt.
In Auftrag gegeben wurde das Projekt vom ersten US-Präsidenten George Washington. Er wünschte sich einen geeigneten Ort für eine bedeutende Hauptstadt mit entsprechendem Regierungssitz. Die Entstehung dieser Stadt wurde vom Resident Act 1790 bewilligt, sodass sie 1791 offiziell gegründet werden konnte. Benannt wurde sie nach dem amtierenden Präsidenten.
Acht Jahre lang wurde das Gebäude aus bräunlich bis hellgrauem Aquia Creek Sandstein gebaut - unter anderem von afroamerikanischen Sklaven.
Obwohl das Bauwerk unter Präsident George Washington in Auftrag gegeben wurde, ist er der einzige Präsident, der dort nie selbst gelebt hat, weil er noch vor Fertigstellung starb.
Erste First Lady beleidigt das neue Bauwerk
Erster Resident war Washingtons Nachfolger John Adams ab 1800, als die Hauptstadt von Philadelphia nach Washington, D.C. verlegt wurde.
Seine Frau, First Lady Abigail Adams, konnte ihrem neuen Wohnsitz nur wenig abgewinnen und bezeichnete es sogar als "das dreckigste Loch", das sie je gesehen habe.
Lange musste sie die undichten Fenster und feuchten Wände jedoch nicht hinnehmen, denn bereits 1801 übernahm Thomas Jefferson das Amt samt Amtssitz.
Übrigens: Der Name "White House" wurde erst 1901 von Theodore Roosevelt für offizielle Zwecke festgelegt. Zuvor wurde es häufig als "Executive Mansion", oder als "President's Palace", "Presidential Mansion" und "President's House" bezeichnet.
Amtssitz des Präsidenten wurde abgebrannt
Im Zuge des Britisch-Amerikanischen Krieges wurde das Gebäude in der Nacht zum 24. August 1814 von britischen Truppen angezündet und komplett zerstört. Es musste drei Jahre lang neu gebaut werden - erneut unter Anleitung vom irischen Architekten James Hoban.
Seitdem wurde es mehrfach renoviert. 1833 bekam das Weiße Haus fließendes Wasser und etwas später Gasbeleuchtung, Zentralheizung und den ersten Telefonanschluss.
Heute umfasst das Weiße Haus 132 Zimmer und 35 Badezimmer auf sechs Stockwerken, die über acht Treppen und drei Aufzüge erreichbar sind, sowie 28 Kamine.
Titelfoto: 123RF/4kclips