Gefährliche Malware unschädlich gemacht: Mehr als 650.000 Opfer von Daten-Klau

Frankfurt am Main/Wiesbaden - In einer international abgestimmten Aktion gingen Ermittler gegen eine äußerst gefährliche Schadsoftware vor: Der Stealer "Rhadamanthys" wurde unschädlich gemacht, die Daten von über 650.000 Opfern sichergestellt und Kryptowährung im Wert von mehr als 200 Millionen Dollar gesperrt!

Cyberkriminelle nutzten den Stealer "Rhadamanthys", um an sensible Daten zu gelangen. In Deutschland wird deshalb wegen Erpressung in einem besonders schweren Fall ermittelt. (Symbolfoto)
Cyberkriminelle nutzten den Stealer "Rhadamanthys", um an sensible Daten zu gelangen. In Deutschland wird deshalb wegen Erpressung in einem besonders schweren Fall ermittelt. (Symbolfoto)  © Silas Stein/dpa

In Deutschland seien die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main sowie das Bundeskriminalamt an der "Operation Endgame" genannten Aktion beteiligt gewesen, wie das BKA am Donnerstag mitteilte.

Demnach arbeiteten in den zurückliegenden Tagen Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Belgien und den USA zusammen mit den deutschen Behörden daran, nicht nur den Stealer "Rhadamanthys", sondern auch den Trojaner "VenomRAT" unschädlich zu machen. Hierzu seien die Fahnder gegen mehr als 1000 Server vorgegangen, davon über 180 in Deutschland.

Unterstützt wurde die Aktion durch Behörden in Australien, Kanada und dem Vereinigten Königreich sowie durch Europol.

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"Die Strafverfolgungsbehörden konnten in diesem Zusammenhang kompromittierte Opferdaten im hohen zweistelligen Millionenbereich von über 650.000 Opfern sicherstellen", ergänzte ein Sprecher.

Kryptowährung im Wert von mehr als 200 Millionen Dollar gesichert

Im Rahmen von "Operation Endgame" gingen Ermittler weltweit gegen mehr als 1000 Server vor, darunter über 180 Server in Deutschland. (Symbolfoto)
Im Rahmen von "Operation Endgame" gingen Ermittler weltweit gegen mehr als 1000 Server vor, darunter über 180 Server in Deutschland. (Symbolfoto)  © 123RF/wklzzz

Elf Häuser seien im Rahmen von "Operation Endgame" durchsucht worden, darunter ein Objekt in Deutschland. In Griechenland sei zudem eine Person festgenommen worden.

Den Ermittlern gelang es zudem, Kryptowährung im Wert von mehr als 200 Millionen US-Dollar sperren zu lassen, welche den Tätern hinter der abgeschalteten Malware zugeschrieben wird. Die Möglichkeiten der Cyberkriminellen, ihre illegalen Gewinne in den legalen Geldkreislauf einzubringen, seien dadurch erheblich eingeschränkt worden.

Dem international konzertierten Schlag gegen Internet-Kriminalität seien aufwändige Ermittlungen in den beteiligten Staaten vorangegangen, hieß es weiter.

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In Deutschland werde in diesem Fall etwa "wegen des Verdachts der Erpressung im besonders schweren Fall sowie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung im Ausland" ermittelt.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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