Im Zeichen der Diversität: Bloggerin des Jahres gibt Titel überraschend weiter!

Düsseldorf - Am gestrigen Montag wurde in Düsseldorf der älteste und bekannteste Influencer-Preis, "Die Goldenen Blogger" vergeben. Die Gewinnerin der Kategorie "Blogger*in des Jahres" entschied sich allerdings dazu, ihren Preis weiterzuverleihen und zeigte, dass es um mehr gehen kann als bunte Videos und Werbepartnerschaften.

Gewinnerin der Hauptkategorie der 16. "Die Goldenen Blogger"-Verleihung, Tara Louise Wittwer (M.) gab ihren Titel ab, da hatte sie ihn kaum in der Hand.
Gewinnerin der Hauptkategorie der 16. "Die Goldenen Blogger"-Verleihung, Tara Louise Wittwer (M.) gab ihren Titel ab, da hatte sie ihn kaum in der Hand.  © Screenshot: YouTube/Goldene Blogger

Seit 2007 gibt es "Die Goldenen Blogger". Bei der Preisverleihung in diesem Jahr kam es allerdings zu einer Überraschung.

Die Gewinnerin der Kategorie, die Autorin und Kulturwissenschaftlerin Tara-Louise Wittwer (WasTaraSagt) gewann in der Königskategorie "Blogger*in des Jahres".

Sie rief unter anderem das Kurzvideo-Format "TikToxic" ins Leben, in dem sie über Frauenfeindlichkeit aufklärt und toxische Aussagen anderer Social-Media-Nutzer auf TikTok und Instagram aufdeckt und erklärt - mit einem humorvoll zwinkerndem Auge.

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Die Berlinerin setzte sich durch gegen Jürgen Geuter (Tante.cc), der online über das Fachwissen des digitalen Zeitalters aufklärt, derzeit vor allem auch über Künstliche Intelligenz - sowie Jan Hegenbert, der als "Graslutscher" Qualitätsjournalismus zu Umweltthemen kundtut.

Tara nahm ihren "Goldenen Blogger" dankend entgegen, gab ihn jedoch keine Minute später wieder ab.

Gegen Votings - Aber für Diversität!

Aria (l.) nimmt vollkommen überwältigt ihren Preis entgegen: "Tara, den dicksten Kuss der ganzen Welt", bedankt sich die Dragqueen bei Tara-Louise Wittwer.
Aria (l.) nimmt vollkommen überwältigt ihren Preis entgegen: "Tara, den dicksten Kuss der ganzen Welt", bedankt sich die Dragqueen bei Tara-Louise Wittwer.  © Screenshot: YouTube/Goldene Blogger

Die "Dramaqueen"-Autorin erklärte dazu: "Vielen Dank an euch und vor allem vielen Dank an meine FollowerInnen, die für mich gevotet haben, obwohl ich gegen Votings bin."

Diese seien nicht von der Leistung einer Person abhängig, sondern von den Handlungen seiner Follower. Dabei spielt auch die Anzahl eine Rolle: Menschen mit mehr Anhängern können bei Votings leichter gewinnen als jene mit wenigen Fans. Das erklärte Tara zuvor in einer ihrer Instagram-Storys.

"Es tut mir leid, ich bin dagegen", sagte sie, ließ es sich aber nicht nehmen, selbst zu entscheiden, was mit ihrem "Goldenen Blogger" passieren würde: "Und deswegen würde ich den Preis gerne weitergeben ..."

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"... an Leute, die sich für wichtigere Dinge einsetzen.", meinte Tara weiter. Dabei betonte die Autorin und Kulturwissenschaftlerin jedoch, dass auch ihre Arbeit wichtig sei und dadurch nicht an Wert verlieren würde.

Laut Tara habe eine Influencerin, die sich für Diversität einsetzt und es schwerer hat als "WasTaraSagt", online Gehör zu finden (auch wegen unfairer Algorithmen, die dafür sorgen, dass gewisse Inhalte öfter gesehen werden als andere), den Preis "Blogger*in" des Jahres mehr verdient: Dragqueen Aria Addams.

2023 zwei Bloggerinnen des Jahres

Happy End mit zwei Gewinnerinnen: Tara und Aria!
Happy End mit zwei Gewinnerinnen: Tara und Aria!  © Bildmontage/Screenshots: Instagram/WasTaraSagt, Instagram/styleranking

Aria, ehemalige Teilnehmerin der Show "Queen of Drags" berichtet online über ihren Alltag als Dragqueen.

Sie war für die Kategorie "Entertainment" nominiert worden und verlor gegen die beiden anderen Kandidaten, die gleichauf waren und beide gewannen: Lars Hempel (larsi.pilami) und ChristinaLalalada.

Tara durfte ihren Titel als "Blogger*in des Jahres" übrigens behalten - die Veranstalter beschlossen spontan, zwei Influencer zu ernennen, als diese ihren Preis an Aria Addams weitergab.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: YouTube/Goldene Blogger, Instagram/WasTaraSagt

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