Befremdliche TikTok-Challenge: Eltern sollen ihrem Baby den Arm tätowiert haben

Russland - Krank. Um die Aufmerksamkeit eines bekannten Influencers zu erregen, soll ein russisches Paar sein eigenes Baby tätowiert haben.

Es sind schockierende Aufnahmen. Einen kleinen Jungen wird dem Anschein nach ein Tattoo gestochen.
Es sind schockierende Aufnahmen. Einen kleinen Jungen wird dem Anschein nach ein Tattoo gestochen.  © Montage: Screenshot: Telegram

Es ist ein verstörendes Video. Ein kleiner Junge schreit vor Schmerz, während sein Vater ihn festhält, nur damit eine Frau dem Kind das Wort "Mellstroy.Game" auf den kleinen Arm tätowiert. Das Video wirkt so echt.

Der verstörende Clip soll in Russland entstanden sein und beschäftigt dort mittlerweile die Behörden, berichtet das Portal Life.ru. In dem knapp eine Minute langem Clip (liegt TAG24 vor) begründet die Mutter die Aktion mit "schwierigen Lebensumständen" und "finanziellen Schwierigkeiten".

Die sogenannten Eltern hatten offenbar gehofft, die Aufmerksamkeit des bekannten Bloggers Mellstroy (26, 3,8 Millionen Follower bei TikTok) auf sich zu ziehen. Der belarussische Influencer hatte zuletzt bei TikTok eine Challenge gestartet. Wer den Link zu seiner Casino-Seite prominent platziert, kann an einem Gewinnspiel teilnehmen.

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Einzige Bedingung: Das Video muss möglichst "ungewöhnlich" sein. Einen Monat lang will der Influencer jeden Tag eine Wohnung im Wert von knapp 50.000 Euro verschenken.

"Wir haben uns entschieden, an diesem Wettbewerb teilzunehmen", hört man die Mutter im schockierenden Clip sagen.

"Mellstroy Game" steht auf dem kleinen Arm geschrieben. Das ist der Name eines dubiosen Internet-Casinos.
"Mellstroy Game" steht auf dem kleinen Arm geschrieben. Das ist der Name eines dubiosen Internet-Casinos.  © Montage: Screenshot: Telegram
Blogger Mellstroy (26, bürgerlich: Andrey Burym) hatte zu der befremdlichen Challenge aufgerufen.
Blogger Mellstroy (26, bürgerlich: Andrey Burym) hatte zu der befremdlichen Challenge aufgerufen.  © Instagram/Mellstroy
Ekaterina Mizulina (40) die Leiterin der sogenannten "Liga für sicheres Internet" ist besorgt.
Ekaterina Mizulina (40) die Leiterin der sogenannten "Liga für sicheres Internet" ist besorgt.  © VK/Ekaterina Mizulina

Kreml-Aktivistin Ekaterina Mizulina ist besorgt

Inzwischen hat sich auch Jekaterina Mizulina, die Leiterin der staatlich geförderten Internet-Zensur-NGO "Liga für sicheres Internet" (LBI) zu Wort gemeldet: "Der Tiefpunkt ist erreicht", sagte die Kreml-Aktivistin bei Telegram.

"Das Tattoo ist vielleicht nicht echt, aber das Baby weint das ganze Video über." Mizulina kündigte an, den Fall an die zuständigen Ermittlungsbehörden übergeben zu wollen. Gleichzeitig erhob sie schwere Vorwürfe gegen den Blogger.

"Tausende Teenager – und sogar Erwachsene – im ganzen Land haben Pässe beschädigt und zerrissen, sich die Köpfe rasiert, Eigentum beschädigt und sich sogar selbst angezündet", klagt Mizulina an und ergänzt: "Es wird nur noch schlimmer – die Videos werden von Tag zu Tag brutaler und absurder. Und das alles wegen der hohen Preise, die der Betrüger versprochen hat."

Zuvor wurde bekannt, dass eine Frau ihren Namen offiziell zu "Mellstroy" ändern ließ. Ein Mann steckte seine Kleidung in Brand. Ein weiterer Teilnehmer zündete ein Feld an - vier Hektar Vegetation standen in Flammen, berichtet das Newsportal MSK1.

Bislang setzt Influencer Mellstroy seine befremdliche Promi-Aktion unbeirrt fort.

Titelfoto: Montage: Screenshot: Telegram

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