Washington (USA) - Jeder Gang zum Altar ist auf einer Hochzeit ein ganz besonderer und emotionaler Moment für alle Anwesenden. Doch was bei einer Trauung im US-Bundesstaat Washington geschah, rührt auch Millionen Fremde zu Tränen.

Dass so ein intimer Moment ihrer Hochzeit einmal viral gehen würde, hätte Polizistin Ivy Jurgensen (28) niemals gedacht. Sie und ihr Mann Tristen knüpften am 15. Juli das Band der Ehe.

Anders als bei den meisten Hochzeiten, wo der Vater der Braut die wichtige Aufgabe hat, mit ihr an der Hand durch den Gang voller Gäste in Richtung Bräutigam zu schreiten, hatte sich Ivy etwas anderes gewünscht. Zum Beginn der Zeremonie ließ sich die 28-Jährige von insgesamt 15 verschiedenen Männern zum Altar führen. Die Besonderheit: Ihr Vater war nicht unter diesen Personen.

Seit Juli 2013 sitzt der Mann wegen Kindesvergewaltigung und Kindesmissbrauch hinter Gitter. Eines seiner Opfer war seine Tochter Ivy. Jahrelang soll sie sexuellen Missbrauch erlitten haben.

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Erst mit 16 Jahren gelang es der US-Amerikanerin, sich einem sogenannten "School Resource Officer" anzuvertrauen. "Diese Freundschaft mit ihm war für mich von entscheidender Bedeutung, um zu fliehen und Gerechtigkeit zu finden", erklärt Ivy gegenüber Good Morning America.

Der Beamte war auch einer der Männer, die Ivy als Begleitung bei ihrer Trauung ausgewählt hatte. Neben ihm schritten unter anderem auch der Bruder der 28-Jährigen, ihr Schwager, ein Betreuer und auch der Polizist, der ihren Vater verhaftete, nacheinander mit ihr zum Altar.

"Sie haben eine große Rolle in meinem Leben gespielt, indem sie mich beschützten und versorgten, obwohl ich sie nicht darum gebeten hatte", so die Frau aus Washington.

In einem viralen Video sieht man den bewegenden Moment, als Ivy bei der Trauung auf einer Wiese durch die Reihen ihrer Gäste schreitet und sich die 15 Männer abwechselnd an ihre Seite gesellen und ihre Hand nehmen, bis sie schließlich vor ihrem Bräutigam Tristen steht.

"Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin", so die Braut. "Ich wollte diese 15 Männer ehren, weil sie wahren Beispiele für VÄTER sind, die es verdienten, 'PAPA' genannt zu werden."

Die 28-Jährige, die mittlerweile selbst als Polizistin an einer Schule arbeitet, will anderen Betroffenen mit ihrer Geschichte stärken. "Dass sie in der Lage sind, den Mut zu finden, die Hilfe anzunehmen, die sie verdienen, und nicht länger sprachlos sind", sagt sie.

Das Video ihrer besonderen Trauung erreichte allein auf TikTok mehr als 13,1 Millionen Aufrufe.