"HandOfBlood" mahnt Influencer zur Vorbildfunktion: "Ob wir das wollen, oder nicht!"

Berlin - Maximilian Knabe (31) ist im Internet unter dem Namen "HandOfBlood" für seine lustigen Gaming-Videos bekannt, hat über 2,7 Millionen Abonnenten auf YouTube, tausende Zuschauer auf Twitch und mit Eintracht Spandau sogar einen eigenen Verein in der neuen "Baller League". Weil ihm vor allem junge Menschen zuschauen, nimmt er andere Influencer ebenso in die Pflicht, besser auf ihre Vorbildfunktion zu achten.

Influencer Maximilian Knabe (31) begeistert als "HandOfBlood" Millionen von Zuschauern.
Influencer Maximilian Knabe (31) begeistert als "HandOfBlood" Millionen von Zuschauern.  © Screenshot/Instagram/@handiofiblood

"Das Welt- und Menschenbild vieler junger Menschen wird von Influencer*innen geprägt, manche verfolgen sogar die Nachrichtenlage über Influencer*innen", erklärte Knabe im Interview mit dem "Spiegel" am Mittwoch.

Er selbst sowie andere Persönlichkeiten aus den sozialen Medien könnten durch ihre Zuschauer-Bindung zwar eine Menge Geld verdienen, doch nicht gänzlich ohne selbst einen gewissen Preis dafür zu bezahlen: "Im Gegenzug müssen wir in Kauf nehmen, Vorbilder zu sein, ob wir das wollen oder nicht."

Noch vor einigen Jahren sei er dieser Vorbildfunktion selbst nicht gerecht geworden: "Wenn ich mich ändern kann, kann das jeder schaffen. Ich habe früher auch homophobe Beleidigungen benutzt. Ich hatte mal die Ansicht, dass Depression eine Modeerscheinung sei. Ich habe Witze über Vegetarier gemacht. So gesehen habe ich echt viel Scheiße gebaut."

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Gleichzeitig betonte der YouTuber, dass man berücksichtigen müsse, dass sich auch das gesellschaftliche Klima im Netz verändert habe: "Aber gesellschaftlich war das eine andere Zeit. Natürlich gab es aber auch damals schon Leute, die viel weiter waren als ich und die mich wegen so etwas unsympathisch fanden – was ich heute nachvollziehen kann. Inzwischen achte ich auf meinen Wortschatz, damit keine Minderheiten in Mitleidenschaft gezogen werden."

Ganz auf vulgäre Sprache verzichten werde er aber auch in Zukunft nicht, erklärte der Content-Creator, nachdem er auf seine Wortwahl ("Fucking Loser, wir haben alle Bosse gefickt in ihre Ärsche") während eines Livestreams zum bockschweren Rollenspiel "Elden Ring" angesprochen wurde: "Klar, das klingt ungesittet und derb. Aber hier habe ich virtuelle Gegner durchbeleidigt, nachdem ich sechs Stunden lang versucht hatte, sie zu besiegen. Dabei wird man dröge im Kopf. Solche Sätze sind bei mir heutzutage wirklich selten, und schämen muss ich mich dafür nicht, denke ich – das ist mein Humor."

Titelfoto: Screenshot/Instagram/@handiofiblood

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