YouTuber inszeniert Flugzeugabsturz - und muss in den Knast!

Kalifornien (USA) - Mehr als vier Millionen Klicks bei YouTube brachte ihm sein Video über einen angeblich dramatischen Flugzeugabsturz. Nun muss US-Influencer Trevor Jacob (30) in den Knast.

Trevor Jacob (30) fakte einen Flugzeugabsturz.
Trevor Jacob (30) fakte einen Flugzeugabsturz.  © Screenshot/YouTube/TrevorJacob

Im November 2021 kam es an Bord von Jacobs Maschine scheinbar zu einem Notfall: Weil der Motor des Kleinflugzeugs plötzlich ausfiel, sprang der Pilot kurzerhand mit einem Fallschirm aus dem Unglücksflieger, um sein Leben zu retten - wie seine mehr als 140.000 Abonnenten in einem spannenden Video bei YouTube verfolgen konnten.

In dem Clip mit dem Titel "I Crashed My Airplane" (zu deutsch: "Ich bin mit meinem Flugzeug abgestürzt") filmte der Netzstar die dramatische Szene und hielt mit mehreren Kameras fest, wie er sich aus der Maschine befreite, ehe sie mitten im kalifornischen Küstengebirge aufprallte.

Das knapp 13-minütige Video wurde innerhalb kürzester Zeit millionenfach geklickt, ließ viele Zuschauer jedoch auch schnell misstrauisch werden.

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"Gott sei Dank hatte er genug Zeit, um seinen Selfie-Stick rauszuholen, als er in der Eile aus seinem abstürzenden Flugzeug springen musste", kommentierte ein User sarkastisch, während andere bemerkten, dass Trevor bereits von Anfang an einen Fallschirm getragen und mehrere Kameras in Stellung gebracht habe.

Im April 2022 entzog die US-Luftfahrtbehörde FAA Jacob schließlich seine Privatpilotenlizenz, bevor er sich wenig später tatsächlich schuldig bekannte und zugab, das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben.

Dafür wurde der 30-Jährige nun verurteilt: Wie unter anderem die BBC berichtete, muss Trevor Jacob für ein halbes Jahr ins Gefängnis.

Video zeigt angeblichen Flugzeugabsturz

Trevor Jacob muss für sechs Monate ins Gefängnis

Jacob habe die Ermittler belogen und unter anderem behauptet, er wisse nicht, wo sich die Unglücksmaschine befinde, obwohl er sie selbst geborgen und zerlegt habe, um alle Spuren zu beseitigen, erklärten die Bundesanwälte in Kalifornien am Montag.

Er habe "diese Straftat höchstwahrscheinlich begangen, um für sich selbst Berichterstattung in den sozialen Medien und in den Nachrichten zu generieren und sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen".

Zudem soll der ehemalige olympische Snowboarder mit dem Clip Werbung für ein Unternehmen gemacht haben, mit dem er zuvor einen Sponsoring-Vertrag abgeschlossen habe. Diese Art von "waghalsigem" Verhalten könne jedoch nicht toleriert werden, waren sich die Richter einig.

Jacob, dem in dem Prozess sogar bis zu 20 Jahre Haft gedroht hatten, zeigte sich im Anschluss erleichtert und einsichtig: "Diese Situation hätte viel schlimmer ausgehen können und ich bin äußerst dankbar. [...] Die Lehren, die ich daraus gezogen habe, haben mich als Person für immer verändert", schrieb der abenteuerlustige Sportler bei Instagram.

Titelfoto: Screenshot/YouTube/TrevorJacob

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