Betreuer (†42) getötet: Er hinterlässt seine schwangere Ehefrau

Be'eri (Israel) - Als Terroristen der radikal-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober begannen, Israel zu überfallen, töteten sie wahllos Männer, Frauen, Kinder und Babys. Unter den Opfern war auch Paul Vincent Castelvi. Der 42-Jährige stammte aus der philippinischen Großstadt San Fernando und arbeitete als Betreuer eines älteren Ehepaares im Kibbutz Be’eri. Im November wäre er zum ersten Mal Vater geworden.

Paul Vincent Castelvi (†42) starb im Kibbutz Be'eri während des Großangriffs von Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel.
Paul Vincent Castelvi (†42) starb im Kibbutz Be'eri während des Großangriffs von Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel.  © Screenshot gofoundme.com

Castelvi, der von seiner Familie als sehr großzügig beschrieben wird, lebte und arbeitete seit fünf Jahren in Israel, heißt es in einem Bericht des philippinischen Pay-TV-Nachrichtensenders ABS-CBN News.

Laut seinen Eltern, Nick und Lilina, wollte ihr Sohn im Dezember zum ersten Mal seit fünf Jahren die Philippinen besuchen, damit sie ihr Enkelkind kennenlernen, das im November das Licht der Welt erblicken und nun ohne seinen leiblichen Vater aufwachsen wird.

Bevor er seinen Job in Israel antrat, arbeitete Castelvi zehn Jahre lang als Pfleger in Saudi-Arabien. Laut seiner Mutter soll er noch Kontakt zu seiner Frau gehabt haben, als er und das Ehepaar, das er betreute, gegen 9.30 Uhr Schutz vor dem massiven Raketenbeschuss suchten.

Israel-Krieg: Hamas warnt vor katastrophalen Folgen von Rafah-Räumung
Israel Krieg Israel-Krieg: Hamas warnt vor katastrophalen Folgen von Rafah-Räumung

Am 10. Oktober informierte Paul Vincents schwangere Ehefrau seine Familie in San Fernando über seine Ermordung. "Gott, vergib mir, doch warum hast du ihn mir weggenommen?", fragte seine verzweifelte Mutter.

Sie und Nick appellierten an die Regierung der Philippinen, die sterblichen Überreste ihres getöteten Sohnes nach Hause zu bringen.

Das Baby soll im November zur Welt kommen

Um Castelvis Hinterbliebene finanziell zu unterstützen, wurde auf gofundme.com eine Spendensammelseite eingerichtet. "Er wurde von der Hamas getötet, als er versuchte, sich und seinen Arbeitgeber zu schützen", heißt es dort.

Und weiter: "Er hinterlässt seine Frau und seinen ungeborenen Sohn, der im November 2023 zur Welt kommen soll, seine Eltern und drei weitere Geschwister, die ihn sehr lieben."

Er wollte seiner Familie eine bessere Zukunft ermöglichen

Castelvi sei seiner Arbeit mit großer Leidenschaft nachgegangen "und wurde deshalb von seinem Arbeitgeber geliebt, für den er jahrelang tätig war, bis zu seinem Tod". Für die Arbeit in Israel hatte sich der Mann entschieden, um seiner Familie ein besseres Leben und eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Neben Paul Vincent Castelvi wurde in Israel ein weiterer philippinischer Betreuer von der Hamas getötet.

Nach Angaben des Außenministeriums arbeiten rund 30.000 Philipinos in Israel, hauptsächlich als Betreuer. Im Gazastreifen sind es etwa 137 Philipinos.

Der Kibbutz Be'eri, in dem Castelvi tätig war, wurde während des Großangriffs der Hamas am 7. und 8. Oktober mindestens 17 Stunden lang von palästinensischen Terroristen, die aus dem Gazastreifen eingedrungen waren, besetzt. Der Kibbutz wurde bei dem Überfall fast vollständig zerstört, hunderte seiner Einwohner gefoltert und ermordet.

Titelfoto: Screenshot gofoundme.com

Mehr zum Thema Israel Krieg: