Israel-Krieg: Bodentruppen im Libanon vorgedrungen

Israel - Die Menschen im Gazastreifen warten verzweifelt auf mehr Hilfe. Ein neuer, umstrittener Verteilmechanismus ist nun gestartet.

Palästinenser stehen für Lebensmittel im nördlichen Gazastreifen an. Die Verteilung erster Hilfsgüter im Gazastreifen hat laut einer Stiftung begonnen. (Archivfoto)
Palästinenser stehen für Lebensmittel im nördlichen Gazastreifen an. Die Verteilung erster Hilfsgüter im Gazastreifen hat laut einer Stiftung begonnen. (Archivfoto)  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

Eine von Israel und den USA unterstützte Stiftung hat eigenen Angaben zufolge erste Hilfsgüter an Palästinenser im Gazastreifen verteilt. Das berichteten mehrere israelische und internationale Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der vor wenigen Monaten neu gegründeten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) Stiftung.

Die Hilfe soll demnach täglich gesteigert werden. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Innenministerium rief die Einwohner des Gazastreifens dazu auf, den neuen Verteilmechanismus zu boykottieren.

Mit der von den USA unterstützten Verteilstrategie will die israelische Regierung nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas Lieferungen stiehlt und Geld damit macht. UN-Vertreter sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt.

Israel-Krieg: Zwei Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Israel Krieg Israel-Krieg: Zwei Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

27. Mai, 11.08 Uhr: UN zu Gaza - Israel verletzt fundamentale Grundsätze

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen ist nach Ansicht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk (60), wohl nicht mehr durch das völkerrechtliche Prinzip der Selbstverteidigung gedeckt.

Man müsse "von einer Vertreibung sprechen, die höchst, höchst bedenklich ist", sagte Türk im ORF-"Morgenjournal" mit Blick auf das Leid der Zivilbevölkerung.

Volker Türk (60), UN-Hochkommissar für Menschenrechte.
Volker Türk (60), UN-Hochkommissar für Menschenrechte.  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

27. Mai, 7.47 Uhr: Botschafter - "Hören Merz zu, weil er ein Freund ist"

Israels Botschafter in Deutschland betont, seine Regierung nehme Kritik aus Deutschland am Vorgehen seines Landes im Gazastreifen ernst.

"Wenn Friedrich Merz diese Kritik gegenüber Israel erhebt, dann hören wir sehr gut zu, weil er ein Freund ist,", sagte Ron Prosor im ZDF-"Morgenmagazin". Die Bereitschaft anderer europäischer Staaten wie Frankreich oder Spanien, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, sieht Prosor kritisch: Das hieße, Hamas nach dem Massaker zu belohnen. "Dann haben wir große Fragen."

27. Mai, 6.10 Uhr: Israels Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen.

In mehreren Gegenden Israels war zuvor Alarm ausgelöst worden. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge zunächst nicht.

27. Mai, 6.06 Uhr: Bodentruppen im Libanon vorgedrungen

Israelische Bodentruppen sind nach einem Medienbericht mehrere hundert Meter tief auf libanesisches Gebiet vorgedrungen.

Der israelische Armeesender berichtete unter Berufung auf libanesische Angaben, die Truppen seien im Bereich der Ortschaft Mais al-Dschabal vorgerückt. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Eine Mauer markiert die israelisch-libanesische Grenze in der Nähe des Dorfes Odaisseh im Südlibanon. (Archivfoto)
Eine Mauer markiert die israelisch-libanesische Grenze in der Nähe des Dorfes Odaisseh im Südlibanon. (Archivfoto)  © Ariel Schalit/AP/dpa

26. Mai, 19.46 Uhr: Neue Verteilungsmethode von Hilfsgütern in Gaza verzögert sich

Die Eröffnung eines Verteilungszentrums für Hilfsgüter im Gazastreifen verzögert sich nach Medienberichten. Grund dafür seien "logistische Schwierigkeiten", berichteten israelische Medien.

Der neue Mechanismus war ursprünglich schon für Montag angekündigt worden. Die neu gegründete Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollte Hilfsgüter demnach direkt an die Bevölkerung verteilen.

Bis Ende der Woche sollten auf diese Weise mehr als eine Million Palästinenser mit einer neu organisierten Verteilung von Hilfsgütern versorgt werden, teilte die GHF laut Medien mit. In dem umkämpften Küstenstreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen.

Vertriebene Palästinenser stellen sich in einem Zeltlager in Gaza-Stadt auf, um gespendete Mahlzeiten aus einer Gemeinschaftsküche zu erhalten.
Vertriebene Palästinenser stellen sich in einem Zeltlager in Gaza-Stadt auf, um gespendete Mahlzeiten aus einer Gemeinschaftsküche zu erhalten.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

26. Mai, 17.31 Uhr: Stimmt Hamas Gaza-Plan zu? USA dementieren!

Die Hamas hat Kreisen zufolge einem Gaza-Abkommen des US-Sondergesandten zugestimmt – einem Bericht zufolge hat Steve Witkoff (68) diese Darstellung jedoch zurückgewiesen.

Was er von der Hamas gesehen habe, sei "enttäuschend und völlig inakzeptabel", zitierte Barak Ravid, ein gut vernetzter Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, aus einem Gespräch mit Witkoff.

Aus Kreisen der Hamas hatte es vor Kurzem geheißen, die Hamas habe einem Vorschlag Witkoffs über eine Waffenruhe zugestimmt. Demnach geht es um eine Feuerpause von 60 Tagen, die Freilassung von 10 Geiseln und die Einfahrt von 1000 Lastwagen während der Waffenruhe.

US-Sondergesandter Steve Witkoff (68) will nichts von einem Deal wissen.
US-Sondergesandter Steve Witkoff (68) will nichts von einem Deal wissen.  © Evan Vucci/AP/dpa

26. Mai, 16.54 Uhr: Fluchtaufruf in Gaza – Neuer Hilfsmechanismus soll anlaufen

Im Gazastreifen soll laut einer zuständigen Stiftung sowie israelischen Medien die Verteilung von Hilfsgütern mit einem neuen Mechanismus beginnen.

Aus dem Küstengebiet wurden zugleich wieder viele Tote gemeldet. Die israelische Armee rief unterdessen die Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens dazu auf, diese zu verlassen.

Laut der neu gegründeten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollen im Laufe des Tages "direkte" Hilfslieferungen anlaufen.

26. Mai, 15.09 Uhr: Armee ruft Anwohner eines großen Gaza-Gebiets zur Flucht auf!

Israels Armee hat Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens aufgefordert, die Region zu verlassen. Das Militär werde in der Gegend einen "beispiellosen Angriff" beginnen, um gegen Terrororganisationen vorzugehen, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf.

Laut einer vom Militär veröffentlichten Karte umfasst der Fluchtaufruf die Großstädte Chan Junis, Rafah und alle weiteren Orte im Süden des Gazastreifens bis auf Al-Mawasi.

Dorthin sollen sich die Menschen laut Armee nun begeben. Al-Mawasi im Südwesten des umkämpften Gebiets wurde während des Gaza-Kriegs von Israel als humanitäre Zone ausgewiesen.

Hunger und Zerstörung: Die Menschen im Gazastreifen machen Schreckliches durch.
Hunger und Zerstörung: Die Menschen im Gazastreifen machen Schreckliches durch.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

26. Mai, 14.55 Uhr: Flaggenmarsch in Jerusalem – Teilnehmer dringen in UNRWA-Gelände ein

Einige israelische Teilnehmer des umstrittenen Flaggenmarschs sind nach palästinensischen Angaben in das Gelände des Hauptquartiers des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Ost-Jerusalem eingedrungen.

Sie hätten dabei auch zur Besetzung des Geländes aufgerufen, teilte das Jerusalemer Gouvernement der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit.

26. Mai, 12.02 Uhr: Angriff auf Hamas-Zentrale in Gaza - 36 Tote

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen.

Sie habe sich im Norden in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es weiter. Palästinensischen Berichten zufolge kamen mindestens 36 Menschen ums Leben, darunter viele Frauen und Minderjährige. Dutzende seien verletzt worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, in dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen. Der Angriff habe massive Brände ausgelöst, Zelte auf dem Gelände hätten Feuer gefangen. Viele Menschen erlitten laut Wafa schwere Verbrennungen.

Titelfoto: Ariel Schalit/AP/dpa

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