Israel-Krieg im Liveticker: Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an

Israel - Nach tagelangen Gefechten rund um das Schifa-Krankenhaus in Gaza, in dem die Kommandozentrale der Hamas vermutet wird, haben israelische Streitkräfte das Gebäude gestürmt.

Mitglieder der islamistischen Hamas bewachen die Tore des Schifa-Krankenhaus in Gaza, das nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum dient. (Archivbild)
Mitglieder der islamistischen Hamas bewachen die Tore des Schifa-Krankenhaus in Gaza, das nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum dient. (Archivbild)  © Mohammed Talatene/dpa

"Wir fordern alle im Krankenhaus anwesenden Hamas-Terroristen auf, sich zu ergeben", schrieb das israelische Militär am Mittwochmorgen auf ihren Telegram-Kanal.

Der Einsatz in dem Krankenhaus wurde zuvor stark kritisiert.

"Die fortgesetzte militärische Nutzung des Schifa-Krankenhauses durch die Hamas führt dazu, dass es seinen besonderen völkerrechtlichen Schutz verliert", erklärte ein Sprecher des israelischen Militärs dazu am Dienstag.

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Unter den Soldaten, die in die Klinik eindrangen, sollen sich laut israelischen Angaben auch speziell ausgebildete Experten befunden haben, die sichergestellt hätten, dass Zivilisten unversehrt blieben.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Angriff auf Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

15. November, 21.52 Uhr: Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an

Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen.

Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.

Der Weltsicherheitsrat hat die Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung angenommen.
Der Weltsicherheitsrat hat die Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung angenommen.  © Loey Felipe/XinHua/dpa

15. November, 20.37 Uhr: Israel wirft Erdogan Terror-Unterstützung vor

Israel hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69) vorgeworfen, er unterstütze Terrorismus.

"Er nennt Israel einen Terrorstaat, aber unterstützt tatsächlich den Terrorstaat der Hamas", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am Mittwoch. Erdogan habe außerdem "türkische Dörfer in der Türkei selbst bombardiert". Worauf sich Netanjahu genau bezog, war zunächst unklar.

Erdogan hatte kurz vor seiner Deutschlandreise an diesem Freitag Israel erneut scharf verbal angegriffen und dem Land eine Vernichtungsstrategie gegen Menschen in der Stadt Gaza vorgeworfen. Mit "grenzenloser Unterstützung von Amerika und westlichen Ländern" verübe die Regierung Israels seit 40 Tagen "pausenlos Massaker". Er warf Israel zum wiederholten Male "Staatsterror" vor.

15. November, 19.50 Uhr: Weitere Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass verlassen Gaza

Mehr als 600 Ausländer, Palästinenser mit zweitem Pass und Verwundete sind am Mittwoch aus dem Gazastreifen ausgereist.

Insgesamt 644 Personen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, teilte der Kontrollpunkt auf palästinensischer Seite am Mittwoch mit.

Neben 587 Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass reiste demnach eine kleine Zahl an Verletzten und Patienten in ärztlicher Behandlung sowie deren Begleitpersonen nach Ägypten aus.

15. November, 19.24 Uhr: Israel meldet Beschuss aus dem Libanon und Angriffe im Nachbarland

Israel ist nach eigenen Angaben erneut mehrfach aus dem benachbarten Libanon beschossen worden.

Es gebe keine Berichte über Verletzte, teilte die israelische Armee am Mittwoch auf Telegram mit. Die Armee greife derzeit die Orte an, von denen der Beschuss ausgegangen sei. Zusätzlich hätten Panzer einen Beobachtungsposten der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen.

Die Hisbollah meldete ebenfalls Beschuss in Israel sowie Angriffe im Süd-Libanon. Es habe Treffer sowohl in Israel, als auch im Libanon gegeben, hieß es.

Die Kämpfe der israelischen Armee gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon gehen weiter. (Archivbild)
Die Kämpfe der israelischen Armee gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon gehen weiter. (Archivbild)  © Hussein Malla/AP/dpa

15. November, 17.27 Uhr: Israels Militäraktion in Gaza-Klinik laut WHO "völlig inakzeptabel"

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus (58), hat den israelischen Militäreinsatz in einer Klinik im Gazastreifen scharf verurteilt.

"Israels militärisches Eindringen in das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ist völlig inakzeptabel", sagte Tedros am Mittwoch zu Beginn einer Pressekonferenz in Genf.

Selbst wenn Gesundheitseinrichtungen vom Gegner für militärische Zwecke genutzt würden, gälten die Grundsätze des humanitären Völkerrechts, wonach Zivilisten geschützt werden müssten und keine unverhältnismäßige Gewalt angewendet werden dürfe, betonte Tedros. "Krankenhäuser sind keine Schlachtfelder", sagte er.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (58) kritisiert Israels Militäraktion in einer Gaza-Klinik scharf.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (58) kritisiert Israels Militäraktion in einer Gaza-Klinik scharf.  © Martial Trezzini/Keystone/dpa

15. November, 15.43 Uhr: UNRWA warnt vor akutem Wassermangel im Gazastreifen

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA hat angesichts fehlenden Treibstoffs vor einem akutem Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen gewarnt.

"Bis zum Ende dieses Tages werden rund 70 Prozent der Menschen in Gaza kein sauberes Wasser haben", teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini (59) am Mittwoch mit. Zentrale Versorgungseinrichtungen wie Wasserentsalzungs- und Abwasseraufbereitungsanlagen seien eingestellt worden.

Lazzarini verwies in der Mitteilung auf die Lieferung von rund 23.000 Liter Treibstoff in den Gazastreifen, die Israel zuvor genehmigt hatte. Allerdings durfte der Treibstoff demnach nur für die Lastwagen der Vereinten Nationen verwendet werden, aber nicht etwa für die Aufbereitung von Wasser, hieß es.

Angesichts des Kriegs im Gazastreifen hat das Hilfswerk UNRWA vor Wassermangel gewarnt.
Angesichts des Kriegs im Gazastreifen hat das Hilfswerk UNRWA vor Wassermangel gewarnt.  © Hatem Ali/AP

15. November, 15.32 Uhr: Ruf nach Abwanderung aus Gaza "nicht akzeptabel", so das Auswärtige Amt

Das Auswärtige Amt hat den Vorschlag des rechtsextremen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich (43) einer freiwilligen Abwanderung von Palästinensern aus dem Gazastreifen kritisiert.

"Wir haben diese Äußerungen zur Kenntnis genommen. Die sind nicht hilfreich, sie sind auch nicht akzeptabel", sagte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin. Er verwies auf eine frühere Erklärungen von Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) dazu, wie eine Zwei-Staaten-Lösung eine Zukunft haben könne.

Er sagte: "Und einer der Punkte da war ja ganz explizit auch, dass die Palästinenserinnen und Palästinensern nicht aus Gaza vertrieben werden dürfen."

15. November, 14.05 Uhr: Erneut Raketenalarm im Süden und Norden Israels

Nach einer rund 18-stündigen Pause haben extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut den Süden Israels beschossen.

In der Küstenstadt Aschkelon sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee am Mittwoch auf Telegram mit. Laut israelischem Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Auch im Norden wurde demnach Raketenalarm in mehreren Orten ausgelöst.

15. November, 12.51 Uhr: UN warten auf grünes Licht höchster Stellen in Israel für Sprit-Deal

Zur Lösung des Treibstoffproblems im Gazastreifen fehlt nach Angaben des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths nur noch die Zustimmung der israelischen Regierungsspitze.

Er appellierte am Mittwoch an "die höchsten Ebenen der israelischen Behörden", grünes Licht für die benötigten Spritlieferungen zu geben. "Wir brauchen mindestens einige hunderttausende Liter Treibstoff, damit wir weitermachen können", sagte Griffiths in Genf. "Wir haben Vereinbarungen in den Verhandlungen über ein Auffüllen (der Treibstofflager) erzielt, aber sie haben noch nicht die Zustimmung von den höchsten Ebenen der israelischen Behörden. Wir brauchen hier Entscheidungen", verlangte er.

Palästinenser warten im Nasser-Krankenhaus auf sauberes Wasser. Zwei Wasserversorger im Süden des Gazastreifens haben nach UN-Angaben mangels Treibstoff ihre Arbeit eingestellt.
Palästinenser warten im Nasser-Krankenhaus auf sauberes Wasser. Zwei Wasserversorger im Süden des Gazastreifens haben nach UN-Angaben mangels Treibstoff ihre Arbeit eingestellt.  © Mohammed Talatene/dpa

15. November, 10.34 Uhr: Israels Armee findet Waffen im Schifa-Krankenhaus

Israelische Soldaten haben bei einem stundenlangen Militäreinsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Berichten zufolge Waffen der islamistischen Hamas gefunden.

Es gab demnach aber zunächst keine Hinweise darauf, dass in der Klinik in der Stadt Gaza auch Geiseln festgehalten werden, wie israelische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Armee meldeten. Israels Streitkräfte hofften aber, in dem Klinikkomplex Informationen über den Verbleib der am 7. Oktober bei der Hamas-Terrorattacke aus Israel verschleppten Geiseln zu finden. Bei dem Einmarsch in das größte Krankenhaus im Gazastreifen sei es nicht zu Spannungen zwischen den Truppen und Patienten oder Personal gekommen, hieß es weiter.

Titelfoto: Loey Felipe/XinHua/dpa

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