Israel-Krieg: Iran wird Atomprogramm "unter keinen Umständen" aufgeben

Israel - Im Krieg zwischen Israel und dem Iran erscheint eine diplomatische Lösung zunehmend ungewiss.

Ein Ende der beidseitigen Raketenangriffe ist derzeit nicht in Sicht. (Symbolbild)
Ein Ende der beidseitigen Raketenangriffe ist derzeit nicht in Sicht. (Symbolbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

In der Nacht lieferten sich die Erzfeinde erneute Angriffe.

Trotz wachsenden Drucks auch angesichts eines möglichen Kriegseintritts der USA an der Seite Israels lehnt der Iran nach den Worten von Außenminister Abbas Araghtschi (62) Verhandlungen ab, solange Israels Angriffe andauerten.

Israels Führung zeigt jedoch keine Anzeichen, die vor einer Woche begonnene Militärkampagne im Iran einzustellen. "Wir müssen uns auf einen länger dauernden Einsatz einstellen", sagte Israels Generalstabschef Ejal Zamir (59). "Wir haben den komplexesten Einsatz unserer Geschichte begonnen."

Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen
Israel Krieg Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

21. Juni, 21.37 Uhr: Drei iranische Kampfjets zerstört?

Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Zentraliran sind nach Angaben eines Militärsprechers auch iranische Kampfjets am Boden attackiert worden. Militärsprecher Effie Defrin sagte am Abend, drei Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien zerstört worden.

Weiter sagte Defrin, nach den israelischen Angriffen der vergangenen Tage seien die iranischen Raketenabschusskapazitäten mittlerweile stark beeinträchtigt. "Wir greifen jedes Element der Raketenproduktionskette an und hindern das iranische Militär daran, seine strategischen Fähigkeiten auszubauen", sagte er. "Die Raketenabschusskapazitäten des iranischen Regimes sind nur noch ein Bruchteil dessen, was sie zu Beginn der Operation waren."

21. Juni, 20.47 Uhr: Tarnkappenbomber verlassen laut Medien US-Luftwaffenstützpunkt

Tarnkappenbomber haben Medienberichten zufolge den US-Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri verlassen.

Mehrere dieser Flugzeuge des Typs B-2 hätten sich auf den Weg nach Westen über den Pazifik begeben, berichteten das Wall Street Journal (WSJ) und die Washington Post unter Berufung auf Regierungsbeamte und Flug-Tracking-Dienste.

Das WSJ wertet das als Zeichen dafür, dass die US-Regierung die Tarnkappenbomber für den Fall eines möglichen Angriffs auf den Iran in Stellung bringt. Regierungsbeamte hätten allerdings auch gesagt, dass es keine Anordnung zur Vorbereitung eines Angriffs gegeben habe.

B-2-Tarnkappenbomber sollen auf dem Weg in Richtung Iran sein.
B-2-Tarnkappenbomber sollen auf dem Weg in Richtung Iran sein.  © Nathan Gallahan/U.S. Air Force/dpa

21. Juni, 20.41 Uhr: Bewohner aus Teheran melden neue israelische Angriffswelle

Israels Luftwaffe bombardiert erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Bewohner der Millionenmetropole meldeten nach Einbruch der Dunkelheit eine neue Angriffswelle.

Im Norden der Megastadt dröhnte das Geräusch der Flugabwehr, wie iranische Medien berichteten. Informationen zu möglichen Zielen lagen zunächst nicht vor.

Menschen beobachteten vergangene Woche, wie Flammen aus einem Öllager aufstiegen, nachdem es bei einem israelischen Angriff getroffen wurde.
Menschen beobachteten vergangene Woche, wie Flammen aus einem Öllager aufstiegen, nachdem es bei einem israelischen Angriff getroffen wurde.  © Vahid Salemi/AP/dpa

21. Juni, 20.17 Uhr: Iran wird Atomprogramm "unter keinen Umständen" aufgeben

Der Iran wird nach den Worten seines Präsidenten Massud Peseschkian (70) sein Atomprogramm "unter keinen Umständen" einstellen. "Wir sind bereit, zu verhandeln und zusammenzuarbeiten, um Vertrauen im Bereich der friedlichen nuklearen Aktivitäten aufzubauen", sagte Peseschkian der amtlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge bei einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag. "Wir sind jedoch unter keinen Umständen dazu bereit, unser Atomprogramm vollständig einzustellen", fügte der Präsident den Berichten zufolge hinzu.

Mit Blick auf die anhaltende "Aggression" Israels drohte Peseschkian eine "noch verheerendere" Reaktion des Iran an.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) will sein Atomprogramm "unter keinen Umständen" einstellen.
Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) will sein Atomprogramm "unter keinen Umständen" einstellen.  © Iranian Presidency/ZUMA Press Wire/dpa

21. Juni, 18.57 Uhr: US-Regierung unterstützt Ausreise aus Israel

Das US-Außenministerium hat nach Angaben des amerikanischen Botschafters in Israel, Mike Huckabee, damit begonnen, US-Bürger bei der Ausreise aus Israel zu unterstützen.

Huckabee verwies US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die sich aktuell in Israel oder im Westjordanland aufhalten, in einem X-Post auf ein Formular des Außenministeriums. Aus dem Post ging aber nicht hervor, wann es konkret Ausreiseflüge geben sollte.

21. Juni, 17.46 Uhr: Erdogan spricht mit Araghtschi über Israel-Iran-Krieg

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) hat sich am Rande des Treffens der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi (62) besprochen. Thema sei der Krieg zwischen Israel und dem Iran gewesen, sowie auch weitere regionale und globale Themen, teilte die türkische Regierung auf der Plattform X mit.

Erdogan sagte demnach, dass die Region keinen weiteren Krieg ertragen könne, Israel aufgehalten und der Streit um das iranische Atomprogramm am Verhandlungstisch gelöst werden müsse. Die Türkei sei bereit, ihren Teil dazu beizutragen - etwa einen Dialog zu fördern.

Sofortige Schritte müssten unternommen werden, damit der Iran und die USA technische und hochrangige Gespräche aufnähmen, sagte Erdogan den Angaben zufolge zu Araghtschi. Die Türkei werde diesen Prozess weiter unterstützen.

21. Juni, 17.37 Uhr: Iran beginnt neuen Drohnenangriff auf Israel

Der Iran hat nach eigenen Angaben einen neuen Angriff mit Drohnen auf Israel begonnen. Im Einsatz seien Dutzende sogenannte Kamikazedrohnen der regulären Streitkräfte, teilte der staatliche Rundfunk mit.

Nach Darstellung der iranischen Armee handelte es sich um zwei Angriffswellen. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

21. Juni, 17.28 Uhr: Israel greift Werk für Uran-Zentrifugen im Iran an

Israel hat nach eigener Darstellung unter anderem eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan bombardiert.

Es habe sich um eine Produktionsstätte für den Bau von Uran-Zentrifugen in der Stadt Isfahan gehandelt, teilte das israelische Militär mit. Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi (64), bestätigte den Angriff, sprach jedoch nur von einer "Werkstatt", in der Zentrifugen gebaut worden seien.

Iranische Staatsmedien berichteten, es seien keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Grossi betonte, die Anlage sei von IAEA-Inspekteuren überwacht worden. "An diesem Standort befand sich kein Nuklearmaterial, so dass der Angriff auf diesen Standort keine radiologischen Folgen haben wird", der Argentinier weiter mit.

Der Urananreicherungskomplex in der iranischen Stadt Isfahan. (Archivbild)
Der Urananreicherungskomplex in der iranischen Stadt Isfahan. (Archivbild)  © Epa/epa/dpa

21. Juni, 17.02 Uhr: Hochrangiger Berater von Chamenei überlebt israelischen Angriff

Eine Woche nach Kriegsbeginn hat sich ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei mit einem Lebenszeichen gemeldet.

"Es war mein Schicksal, verwundet zu überleben – so bleibe ich weiterhin der Grund für den Hass des Feindes. Ich würde mich hundertmal opfern für Iran", schrieb der frühere Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Schamchani, auf der Plattform X.

21. Juni, 15.30 Uhr: Macron will Atomverhandlungen mit Iran beschleunigen

Nach Gesprächen über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts mit dem Iran hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) angekündigt, die Verhandlungen weiter vorantreiben zu wollen.

Das erklärte Macron auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian (70). Macron schrieb, er sei überzeugt, dass es einen Weg gebe, den Krieg zu beenden. "Um das zu erreichen, werden wir die von Frankreich und seinen europäischen Partnern geführten Verhandlungen mit dem Iran beschleunigen."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47). (Archivbild)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47). (Archivbild)  © Ansgar Haase/dpa

21. Juni, 15.17 Uhr: Moderate Kräfte im Iran wollen Chamenei zum Umdenken bewegen

Moderate Politiker im Iran wollen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (86) angesichts des Krieges mit Israel dazu bewegen, der US-Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung nachzugeben.

In einem Brief wollen führende Vertreter der Reformbewegung ein Einlenken Chameneis erzielen, um die Zukunft der Islamischen Republik zu sichern und den Frieden wiederherzustellen. Initiiert wurde der Vorstoß nach Informationen aus Teheran unter anderem von Ex-Präsident Mohammed Chatami (81) und dem früheren Außenminister Mohammed-Dschawad Sarif (65).

Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (86). (Archivbild)
Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (86). (Archivbild)  © Vahid Salemi/AP/dpa

21. Juni, 15.14 Uhr: Explosionen im Südwesten des Irans

Im Südwesten des Irans hat es iranischen Medienberichten zufolge Explosionen gegeben.

Das Webportal der Tageszeitung "Shargh" meldete etwa Explosionen in der Stadt Ahwas. Die Stadt liegt in der Provinz Chusestan. Diese liegt an der irakischen Grenze und gilt als wichtigste Ölförderregion des Landes. Auch in der Hafenstadt Mahschahr waren den Berichten zufolge Explosionen zu hören.

Das israelische Militär teilte zuvor mit, derzeit Angriffe auf militärische Infrastruktur im Südwesten des Irans zu fliegen. Weitere Angaben zum Umfang der Angriffe und deren genauen Zielen gab es von der Armee zunächst nicht.

Titelfoto: Iranian Presidency/ZUMA Press Wire/dpa

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