Israel-Krieg: Weiterer Raketenbeschuss aus dem Iran

Israel - US-Präsident Donald Trump (79) signalisiert nach den Bombardierungen der Atomanlagen im Iran durch das US-Militär Unterstützung für einen Wechsel der Führung der Islamischen Republik.

US-Präsident Donald Trump (79) im Situation Room des Weißen Hauses in Washington.
US-Präsident Donald Trump (79) im Situation Room des Weißen Hauses in Washington.  © -/The White House via AP/dpa

"Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff 'Regime Change' zu verwenden", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. "Aber wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder großartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!"

Mit dem Kürzel aus vier Buchstaben spielte Trump auf seinen Slogan "Make America Great Again" ("MAGA") an - hier bezogen auf den Iran. Die USA rechtfertigen ihre Angriffe auf die iranischen Atomanlagen mit der Gefahr einer nuklearen Bewaffnung Teherans.

US-Außenminister Marco Rubio hatte in einem Interview des Senders CBS erneut betont, die Angriffe hätten nicht das Ziel gehabt, die iranische Führung zu stürzen. Ähnlich hatten sich Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance geäußert.

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Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

23. Juni, 6.31 Uhr: Weiterer Raketenbeschuss aus dem Iran

Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Nach vorläufiger Einschätzung der israelischen Streitkräfte wurde diesmal eine ballistische Rakete aus dem Iran abgefeuert, wie die "Times of Israel" berichtete.

Sie sei abgefangen worden, Berichte über Verletzte gab es nicht. Zuvor hatte es in der Küstenmetropole Tel Aviv und Umgebung Raketenalarm gegeben. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte die israelische Armee auf Telegram mit.

Die Spur eines iranischen Geschosses über Jerusalem ist durch die Wolken zu sehen.
Die Spur eines iranischen Geschosses über Jerusalem ist durch die Wolken zu sehen.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

23. Juni, 6 Uhr: Netanjahu will keinen Zermürbungskrieg im Iran

Israel will nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Zermürbungskrieg mit dem Iran vermeiden.

"Wir werden unsere Maßnahmen nicht über das hinaus fortsetzen, was zur Erreichung (der Kriegsziele) erforderlich ist, aber wir werden auch nicht zu früh aufhören", sagte Netanjahu laut der Zeitung "Times of Israel". Die verbündeten USA hätten mit ihren Angriffen der stark gesicherten Uran-Anreicherungsanlage Fordo "sehr schweren Schaden" zugefügt. Einzelheiten zum Ausmaß der Schäden nannte Netanjahu dem Bericht zufolge jedoch nicht.

Es gehe darum, "die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen: die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen. Wir kommen diesen Zielen Schritt für Schritt näher. Wir sind kurz davor, sie zu erreichen", sagte Netanjahu. "Wenn die Ziele erreicht sind, ist die Operation abgeschlossen und die Kämpfe werden eingestellt", fügte er hinzu.

22. Juni, 22.29 Uhr: IAEA-Chef - "Niemand kann unterirdische Schäden an Fordo bewerten"

Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi (64), dem UN-Sicherheitsrat den seiner Behörde bekannten Zustand der drei attackierten Anlagen beschrieben.

An der gut befestigten unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo seien Krater zu sehen, sagte Grossi bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York. "Zu diesem Zeitpunkt ist niemand - auch nicht die IAEA - in der Lage, unterirdische Schäden an Fordo zu bewerten."

22. Juni, 21.55 Uhr: Explosionen im Osten Teherans

Im Osten der iranischen Hauptstadt Teheran ist es nach Angaben des staatlichen Fernsehens zu Explosionen gekommen.

Dort seien mehrere Militärstützpunkte, berichtete der iranischen Staatssender IRIB. Unter anderem befindet sich dort ein hochsensibler militärischer Komplex in der Vorstadt Partschin.

22. Juni, 21.28 Uhr: UN-Chef ruft nach US-Angriff zu Zurückhaltung und Diplomatie auf

UN-Generalsekretär António Guterres (76) hat nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran zu Zurückhaltung und Diplomatie aufgerufen.

"Die Menschen in der Region können keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen", sagte Guterres bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. "Und doch riskieren wir es jetzt, in ein Rattenloch von Vergeltung nach Vergeltung abzusinken."

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres (76). (Archivfoto)
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres (76). (Archivfoto)  © Kay Nietfeld/dpa

22. Juni, 20.51 Uhr: Tote Revolutionsgardisten nach israelischem Angriff in Jasd

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Jasd sind nach iranischen Angaben mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde getötet worden.

Bei dem Angriff auf zwei Militäranlagen seien sieben Revolutionsgardisten sowie zwei weitere Soldaten getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

22. Juni, 19 Uhr: Merz, Macron und Starmer fordern Verhandlungen

Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen rufen Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

"Den Iran fordern wir auf, Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premier Keir Starmer (62).

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.-r.), Großbritanniens Premierminister Keir Starmer (62) und Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). (Archivfoto)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.-r.), Großbritanniens Premierminister Keir Starmer (62) und Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). (Archivfoto)  © Leon Neal/Getty Pool/AP/dpa

22. Juni, 18.28 Uhr: Merz telefoniert erneut mit europäischen Partnern

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) berät sich zur Stunde erneut mit seinen europäischen Partnern über die Eskalation im Nahen Osten.

Aus Regierungskreisen hieß es, dass Merz am späten Nachmittag erneut zu einer Telefonschalte mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) zusammengekommen sei.

22. Juni, 18.26 Uhr: Israels Präsident - Fordern nicht, dass USA in Krieg ziehen

Israel zieht die USA nach Angaben des Staatspräsidenten Izchak Herzog (64) nicht in einen Krieg.

Sein Land hätte durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump (79) die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schließlich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: "Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen." Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen "der gesamten freien Welt" dargestellt habe. Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen - "deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun".

Israels Staatspräsident Izchak Herzog (64). (Archivfoto)
Israels Staatspräsident Izchak Herzog (64). (Archivfoto)  © Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

22. Juni, 17.05 Uhr: Israel bombardiert Raketenstellungen im Iran

Israel weitet seine Angriffe im Iran aus. Rund 30 Kampfflugzeuge flogen nach Angaben eines israelischen Militärsprechers massive Angriffe.

Unter anderem sollen erstmals Bomben auf ein strategisches Raketenkommando in der Provinz Jasd im Zentrum des Landes gefallen sein. Dort seien Raketen vom Typ "Chorramschahr" gelagert gewesen sein. Rund 60 dieser Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern sollen zuletzt von dort auf Israel abgefeuert worden sein.

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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