Krieg gegen Israel: Das ist der Terrorfürst, der den heimtückischen Angriff befahl

Israel - Raketen-Hagel, Terroristen die mit Fallschirmen landen, erschossene Zivilisten - Der Krieg gegen Israel erschüttert die Welt. Geplant wurde der hinterhältige Angriff offenbar von einem besonders radikalen Terroristen. Was man über Mohammed Deif weiß.

Terrorfürst Mohammed Deif ist der militärische Anführer der radikal-islamistischen Hamas.
Terrorfürst Mohammed Deif ist der militärische Anführer der radikal-islamistischen Hamas.  © Montage: MAHMUD HAMS / AFP, Unknow, CC BY-SA 4.0

"Operation Al-Aqsa-Flut" nennt die radikal-islamistische Hamas ihren grausamen Krieg, den sie am Samstag gegen Israel begann. Seitdem sind hunderte Menschen gestorben, die meisten von ihnen Zivilisten.

Als Kopf hinter dem hinterhältigen Angriff gilt ein Mann: Mohammed Deif, der militärische Kopf der Hamas. Doch nur wenig ist über Deif bekannt. Geboren wurde der Terrorfürst wohl 1965 im Gaza-Streifen, 57 oder 58 Jahre wäre er demnach alt.

Seit den 80ern ist Deif bei der Hamas aktiv, heißt es in einem älteren Bericht des israelischen Senders "Channel7". 1988 wurde er das erste Mal verhaftet, da studierte er noch Naturwissenschaften. Wieder auf freiem Fuß schloss er sich einer Terrorzelle um Yahya Ayyasch, genannt der "Ingenieur", dem Chef-Bombenbauer" der Hamas an. Dieser wurde nach mehreren blutigen Anschlägen vom israelischen Inlands-Geheimdienst Shin Bet 1996 eliminiert. Seitdem mordet Deif auf eigene Faust.

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Doch zunächst schickte der Terrorist als Vergeltung für den Tod seines Mentors Selbstmordattentäter nach Israel. Zwei Linienbusse und ein Einkaufszentrum sprengten seine Leute 1996 in die Luft, 58 Menschen starben damals.

Spätestens da rückte Deif ins Visier der Geheimdienste, seitdem jagen sie ihn. Der Terrorist ging deswegen in den Untergrund.

Terroristen feuern Raketen aus dicht besiedelten Wohnvierteln ab.
Terroristen feuern Raketen aus dicht besiedelten Wohnvierteln ab.  © Mahmud HAMS / AFP
Palästinenser posieren mit einem erbeuteten israelischen Merkava-Panzer an der Grenze zum Gaza-Streifen.
Palästinenser posieren mit einem erbeuteten israelischen Merkava-Panzer an der Grenze zum Gaza-Streifen.  © SAID KHATIB / AFP
Ein junger Mann und eine junge Frau wurden von Hamas-Terroristen auf einer Autobahn erschossen.
Ein junger Mann und eine junge Frau wurden von Hamas-Terroristen auf einer Autobahn erschossen.  © BAZ RATNER / AFP
Derweil bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele im Gaza-Streifen.
Derweil bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele im Gaza-Streifen.  © Mahmud HAMS / AFP

Wo steckt Terrorfürst Mohammed Deif?

Menschen bei einer propalästinensischen Kundgebung in der türkischen Staat Diyarbakir.
Menschen bei einer propalästinensischen Kundgebung in der türkischen Staat Diyarbakir.  © ILYAS AKENGIN / AFP

Weil Mohammed Deif ständig seinen Aufenthaltsort wechseln musste, nennen ihn seine Kumpanen ehrfürchtig "den Gast", berichten pro-Hamas-Medien.

Mindestens fünfmal haben die Israelis versucht ihn zu eliminieren. Daif überlebte Mossad-Attentate und mehrere Luftschläge. 2006 wurde der Terrorist bei so einem Anschlag allerdings wohl schwer verletzt. Ärzte mussten ihm die Beine und Hände amputieren, heißt es. Seine ganze Familie wurde bei dem Luftschlag ausgelöscht.

Seitdem hat Mohammed Deif nichts mehr zu verlieren. Seit Mitte der 10er Jahre soll er der unangefochtene Anführer der Kassam-Brigaden sein, dem militärischen Arm der Hamas. Regelmäßig lässt er Raketen nach Israel abschießen, führt seinen Krieg weiter und behindert jedes Friedensabkommen. Wo der Terror-Fürst sich derzeit aufhält, ist völlig unklar.

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Dem palästinensischen Volk, das er vorgibt zu lieben, erweist der fanatische Terrorist mit seinem jüngsten Angriff wohl einen Bärendienst. Denn: Militärisch dürfte Deifs Hamas die israelische Armee IDF wohl kaum besiegen, sondern nur weiteres Leid für beide Völker nach sich ziehen.

Eine Zwei-Staaten-Lösung ist nach den jüngsten Geschehnissen wohl endgültig gescheitert.

Titelfoto: Montage: MAHMUD HAMS / AFP, Unknow, CC BY-SA 4.0

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