Nahost-Konflikt: 20 Verletzte nach israelischer Razzia

Israel - Nachdem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) kürzlich neue Verhandlungen zur Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen angekündigt hatte, ist laut Medienberichten für Dienstag eine Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts geplant.

Die Hamas hat einem angepassten Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) für eine Waffenruhe zugestimmt.
Die Hamas hat einem angepassten Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) für eine Waffenruhe zugestimmt.  © Alex Brandon/AP/dpa

Dabei könnte über die jüngsten Bemühungen um einen Geisel-Deal sowie den geplanten Militäreinsatz in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets beraten werden.

Offizielle Details zu der Sitzung sowie den erwarteten Inhalten gibt es allerdings nicht.

Die Hamas hatte vor einer Woche erklärt, sie habe einem neuen Vorschlag der Vermittlerstaaten Ägypten und Katar für eine Waffenruhe zugestimmt. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlags des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68).

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Dieser sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

26. August, 15.44 Uhr: Merz kritisiert israelischen Angriff auf Krankenhaus in Gaza

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat den israelischen Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen mit zahlreichen Toten scharf kritisiert.

Was die israelische Armee tue, sei "nicht akzeptabel", sagte er in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem belgischen Regierungschef Bart De Wever in Berlin. "Dieses Ereignis von gestern wirft einen schweren Schatten auf die ansonsten ja in jeder Hinsicht berechtigte Vorgehensweise gegen die Hamas."

26. August, 15.21 Uhr: 20 Verletzte nach israelischer Razzia

Israelische Soldaten sind zu einer Razzia ins Zentrum der palästinensischen Stadt Ramallah im Westjordanland eingedrungen.

Ziel des Einsatzes seien Geldwechselunternehmen, hieß es in palästinensischen Medienberichten. Eine israelische Armeesprecherin bestätigte lediglich, dass sich Soldaten in Ramallah aufhielten. Israel hatte einigen Geldwechslern nach israelischen Medienberichten vorgeworfen, Geld an Terrororganisationen zu übermitteln.

Es sei bei dem Einsatz in Ramallah zu Konfrontationen mit Einwohnern gekommen, bei denen die Soldaten unter anderem scharfe Munition und Tränengas eingesetzt hätten, berichteten Augenzeugen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) wurden rund 20 Menschen verletzt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, drei Menschen seien festgenommen worden.

Bei einer israelischen Razzia wurden offenbar mehrere Menschen verletzt. (Symbolbild)
Bei einer israelischen Razzia wurden offenbar mehrere Menschen verletzt. (Symbolbild)  © Ayman Nobani/XinHua/dpa

26. August, 6.41 Uhr: Mehrere Protestaktionen der Geisel-Angehörigen geplant

Am Dienstag sind mehrere Protestaktionen des Forums der Geisel-Angehörigen geplant.

"Die absolute Mehrheit des israelischen Volkes möchte, dass unsere Angehörigen nach Hause zurückkehren. Die absichtliche Verzögerung der Unterzeichnung eines Abkommens über ihre Rückkehr widerspricht dem Willen des Volkes und unseren Grundwerten", hieß es in der Ankündigung des Forums.

Die verschiedenen Aktionen unter dem Motto "Israel steht zusammen" sollen bereits am frühen Morgen beginnen - im Laufe des Tages sind landesweit zahlreiche weitere Aktionen geplant. Am Abend ist letztlich eine große Kundgebung auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum von Tel Aviv vorgesehen. Vor gut einer Woche hatten Hunderttausende Israelis bei einer Großdemonstration ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht.

Bereits bei Demos am Dienstagmorgen in Tel Aviv forderten Teilnehmer die sofortige Freilassung der Geiseln und ein Ende des Krieges.
Bereits bei Demos am Dienstagmorgen in Tel Aviv forderten Teilnehmer die sofortige Freilassung der Geiseln und ein Ende des Krieges.  © Ilia Yefimovich/dpa

26. August, 6.30 Uhr: Armeechef warnt laut Bericht vor Gaza-Einnahme

Israels Generalstabschef Ejal Zamir (59) warnt laut einem Bericht des israelischen TV-Senders Channel 13 eindringlich vor den Gefahren einer Einnahme der Stadt Gaza und drängt, den vorliegenden Vermittlungsvorschlag anzunehmen.

Zamir hatte die Einsatzpläne für eine Einnahme der Stadt Gaza wie gefordert ausgearbeitet, die politische Führungsspitze hatte diese bereits gebilligt.

Laut dem Bericht sagte der Militärchef: "Es liegt ein Deal auf dem Tisch, es ist der verbesserte Witkoff-Deal, wir müssen ihn annehmen. Die Armee hat die Bedingungen für einen Geisel-Deal geschaffen, jetzt liegt es in den Händen von Netanjahu." Zamir habe zudem gewarnt, eine Einnahme der Stadt Gaza würde das Leben der Geiseln gefährden. Hamas-Terroristen könnten die Geiseln ermorden oder "mit ihnen Selbstmord begehen". Insgesamt werden noch 50 Geiseln i

Israels Generalstabschef Ejal Zamir (59) spricht eine Warnung aus.
Israels Generalstabschef Ejal Zamir (59) spricht eine Warnung aus.  © Britta Pedersen/dpa

25. August, 21.38 Uhr: Armee versichert Transparenz bei Aufklärung

Nach dem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus im südlichen Gazastreifen mit mehreren Toten hat ein Militärsprecher Transparenz bei der Aufklärung versichert.

Generalstabschef Ejal Zamir (59) habe eine unverzügliche Untersuchung angeordnet, um die Umstände zu klären, sagte Effie Defrin in einer Presseerklärung. "Wie immer werden wir unsere Ergebnisse so transparent wie möglich präsentieren."

25. August, 19.41 Uhr: Israel bedauert "tragisches Unglück" in Gaza

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat nach einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen mit mehreren Toten sein Bedauern ausgedrückt.

"Israel bedauert zutiefst das tragische Unglück, das sich heute im Nasser-Krankenhaus in Gaza ereignet hat", hieß es am Abend in einer vom Büro von Regierungschef Netanjahu verbreiteten Mitteilung.

In der Klinik in Chan Junis wurden bei dem israelischen Angriff am Morgen nach Angaben des Krankenhauses 19 Menschen, unter ihnen fünf Journalisten, getötet. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivfoto)
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivfoto)  © Abir Sultan/Pool EPA/dpa

25. August, 18.49 Uhr: Auswärtiges Amt schockiert über Tötung von Journalisten in Gaza

Das Auswärtige Amt hat den israelischen Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen verurteilt.

"Wir sind schockiert über die Tötung mehrerer Journalisten, Rettungskräfte und weiterer Zivilisten bei einem israelischen Luftangriff auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza", schrieb das Ministerium auf der Plattform X. Der Angriff müsse untersucht werden.

25. August, 15.36 Uhr: Weitere Todesopfer nach israelischem Angriff im Jemen

Nach massiven israelischen Luftangriffen im Jemen ist die Zahl der Todesopfer den Behörden zufolge auf zehn angestiegen.

Das von der Huthi-Miliz kontrollierte Gesundheitsministerium meldete, dass außerdem 92 Menschen verletzt worden sein. Zuvor hatten die Behörden von vier Toten und fast 70 Verletzten gesprochen.

Israels Luftwaffe hatte am Sonntagabend nach eigenen Angaben erneut Ziele im Jemen angegriffen. Unter anderem sei in der Hauptstadt Sanaa eine militärische Anlage in einem Gebiet getroffen worden, in dem sich der Präsidentenpalast befindet. Weitere Ziele seien zwei Elektrizitätswerke und ein Treibstofflager gewesen, die der Versorgung der Huthi-Miliz dienten.

Rauchschwaden nach israelischen Luftangriffen auf Sanaa im Jemen.
Rauchschwaden nach israelischen Luftangriffen auf Sanaa im Jemen.  © Str/AP/dpa

25. August, 13.09 Uhr: Israel stellt schrittweisen Abzug aus dem Libanon in Aussicht

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen schrittweisen Abzug der verbleibenden israelischen Truppen aus dem Südlibanon in Aussicht gestellt.

Sofern die libanesische Armee die notwendigen Schritte zur Entwaffnung der Hisbollah unternehme, werde Israel ebenfalls Schritte unternehmen, teilte Netanjahus Büro mit. Dazu zähle in Abstimmung mit einem von den USA vorgelegten Plan eine schrittweise Reduzierung der israelischen Militärpräsenz im Libanon.

25. August, 10.58 Uhr: Israelischer Angriff fordert 15 Todesopfer, darunter Journalisten

Laut palästinensischen Angaben kamen bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens mindestens 15 Menschen ums Leben, darunter mindestens vier Journalisten.

Nach Angaben des Nasser-Krankenhauses wurden sie bei einem Luftangriff tödlich getroffen, als sie sich im vierten Stock der Klinik in der südlichen Stadt Chan Junis aufhielten. Auch Sanitäter seien zu Tode gekommen.

Immer wieder werden im Gaza-Krieg Journalisten getötet. Nun gibt es Berichte über einen besonders schwerwiegenden Vorfall in einem Krankenhaus im Süden des Gazastreifens. (Archivbild)
Immer wieder werden im Gaza-Krieg Journalisten getötet. Nun gibt es Berichte über einen besonders schwerwiegenden Vorfall in einem Krankenhaus im Süden des Gazastreifens. (Archivbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

25. August, 10.56 Uhr: Israels Militärchef verschärft Warnung vor Gaza-Einnahme

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59) hat laut einem Medienbericht eindringlich vor den Gefahren einer Einnahme der Stadt Gaza gewarnt.

Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, er habe dazu gedrängt, einen Vermittlungsvorschlag über eine Gaza-Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge anzunehmen.

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59).
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir (59).  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

25. August, 10.54 Uhr: Wadephul kritisiert Israels Regierung wegen Gaza-Plänen

Außenminister Johann Wadephul hat die israelische Regierung wegen ihrer Pläne zum Vorrücken in die Stadt Gaza kritisiert.

Die deutsche Glaubwürdigkeit als globaler europäischer Akteur hänge von der Konsistenz der deutschen Politik ab - bei der Verteidigung des Völkerrechts, der Ablehnung des Terrors und beim Schutz des zivilen Lebens, sagte er bei der kroatischen Botschafterkonferenz in der Hauptstadt Zagreb.

Titelfoto: Ayman Nobani/XinHua/dpa

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