Nahost-Konflikt: Israel laut Katz kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

Israel - Der Iran hat US-Präsident Donald Trump (79) indirekt mit dem Tode gedroht - zugleich aber Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Das Verhältnis zwischen dem Iran und den USA ist nach wie vor angespannt.  © Vahid Salemi/AP/dpa

Der Ajatollah Nasser Makarem Schirasi nannte Trump zwar nicht direkt beim Namen, wies aber in einer religiösen Stellungnahme darauf hin, Drohungen gegen Irans Führer Ali Chamenei würden im Islam mit dem Tod bestraft.

Trump hatte kürzlich gesagt, Chamenei sei ein leichtes Ziel. "Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment." Derweil zeigte Irans Vize-Außenminister Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Gespräche mit den USA über sein Atomprogramm, sofern Washington auf weitere Angriffe verzichtet.

Ajatollah Makarem Schirasi, der zu den einflussreichen Klerikern im Iran zählt, sagte laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna auf die Frage eines Gläubigen zu Trump in seinem Büro in Ghom: "Personen oder Regime, die eine islamische Herrschaft angreifen oder deren religiöse Führer bedrohen oder gar gegen sie vorgehen, gelten als 'Mohareb' (Feinde Gottes/Krieger gegen Gott)."

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Daher sei es Pflicht der Muslime, diese "Feinde" zur Rechenschaft zu ziehen. Der Rechtsgelehrte erklärte aber nur islamische Prinzipien, Trump nannte er nicht.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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30. Juni, 19.53 Uhr: Israel laut Verteidigungsminister Katz kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

Rund eine Woche nach Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist laut dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz auch im Gaza-Krieg ein Ende nah.

"Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza", sagte Katz nach Angaben seines Büros. Er erinnerte demnach auch an Israels Ziele, darunter die Freilassung aller Geiseln sowie der Niederlage der Hamas, die Israel im Gaza-Krieg erreichen wolle.

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Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich optimistisch zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg.  © Ariel Hermoni/Verteidigungsministerium/dpa

30. Juni, 17.09 Uhr: 21 Tote bei Angriff Israels in Gaza

Bei einem israelischen Angriff in der Stadt Gaza hat es palästinensischen Angaben zufolge viele Opfer gegeben.

Mindestens 21 Menschen seien ums Leben gekommen und Dutzende weitere teils lebensgefährlich verletzt worden, teilten Mitarbeiter des nahegelegenen Schifa-Krankenhauses der Deutschen Presse-Agentur mit.

Unter den Opfern sollen den Angaben nach mehrere Minderjährige und Frauen sein. Zudem sei ein Journalist getötet worden. Augenzeugen berichteten, ein Café an einer Strandpromenade der Stadt sei getroffen worden.

Die Hamas sprach hingegen von einem israelischen Angriff auf ein Lager für Vertriebene am Strand der Stadt Gaza, laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wurde ein Rastplatz am Strand getroffen.

Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Gaza sind mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

30. Juni, 11.48 Uhr: Merz' "Drecksarbeit"-Zitat laut Iran Schande für Deutschland

Das iranische Außenministerium hat Bundeskanzler Friedrich Merz wegen seiner Äußerungen zum Krieg mit Israel scharf kritisiert.

Ministeriumssprecher Ismail Baghai verurteilte Merz' "Drecksarbeit"-Zitat und zog gar Parallelen zur Nazizeit: "Ich hätte niemals gedacht, dass der Bundeskanzler Deutschlands eine Sprache verwendet, die benutzt wurde, um die rassistischen Taten Hitlers zu rechtfertigen", sagte Baghai in Teheran.

Merz hatte vor knapp zwei Wochen in einem ZDF-Interview mit Blick auf Israels Krieg gegen den Iran das Wort "Drecksarbeit" benutzt. "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle", sagte er. Auch in Deutschland stieß die Wortwahl auf Kritik.

Die Äußerungen haben Baghai zufolge auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Berlin und Teheran. "Ich denke, das wird eine historische und ewige Schande für Deutschland sein", sagte der Sprecher vor Journalisten.

Irans Ministeriumssprecher Ismail Baghai hat die Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) verurteilt.  © Kay Nietfeld/dpa, Shadati)/XinHua/dpa

30. Juni, 6.32 Uhr: Iran droht Trump indirekt mit dem Tod

Der Iran hat US-Präsident Donald Trump indirekt mit dem Tode gedroht.

Der Ajatollah Naser Makarem Schirasi nannte Trump zwar nicht direkt beim Namen, wies aber in einer religiösen Stellungnahme darauf hin, Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Chamenei würden als Fluch und Sünde gelten und im Islam mit dem Tod bestraft werden.

Trump hatte vor knapp zwei Wochen indirekt Chamenei gedroht und gesagt, dieser sei ein leichtes Ziel. "Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment."

Der Iran hat US-Präsident Donald Trump (79) indirekt mit dem Tode gedroht.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

30. Juni, 6 Uhr: Netanjahu - Zunächst müssen Geiseln befreit werden

Israels Angriffe im Iran haben nach Aussagen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "weitreichende regionale Möglichkeiten" eröffnet, einschließlich der Befreiung der Geiseln im Gazastreifen.

"Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien", sagte Netanjahu laut Medien beim Besuch einer Einrichtung des Inlandsgeheimdienstes. Seine Äußerung wurde laut der "Times of Israel" von heimischen Medien so interpretiert, dass Netanjahu jetzt die Rückkehr der Geiseln priorisiert - vor allem anderen wie dem Sieg über die Hamas.

"Natürlich müssen wir auch das Gaza-Problem lösen und die Hamas besiegen, aber ich glaube, dass wir beide Aufgaben bewältigen werden", wurde Netanjahu zitiert. Hintergrund seiner Äußerungen sei, dass sich Israel zunehmendem Druck seitens der USA ausgesetzt sehe, eine Einigung zur Beendigung des seit mehr als 20 Monaten andauernden Krieges zu erzielen, schrieb die "Times of Israel". US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, er gehe davon aus, dass in dieser Woche eine Waffenruhe erreicht werden könne.

29. Juni, 16.39 Uhr: Dobrindt betont deutsche Unterstützung für Israel

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) hat sich bei einem überraschenden Besuch in Israel uneingeschränkt hinter dessen Angriffe auf die iranischen Atomanlagen gestellt.

"Israel hat mit der Zerstörung des iranischen Atom- und Raketenprogramms einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit Israels und zur Sicherheit Europas geleistet", sagte der CSU-Politiker nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Die Welt ist ohne ein iranisches Atomprogramm sicherer geworden. Deswegen unterstützen wir dieses Vorgehen."

Dobrindt besuchte gemeinsam mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar den Ort eines tödlichen iranischen Raketenangriffs auf Bat Jam, eine Vorstadt Tel Avivs. Man sehe, "dass hier ein Kampf gegen die Zivilbevölkerung geführt wird", sagte er. Der Innenminister äußerte sich überzeugt, dass der Iran eine Atombombe gegen Israel einsetzen würde, sollte er sie entwickeln. Er versicherte, Deutschland werde weiter alles tun, um Israels Existenz zu sichern.

Dobrindts Besuch ist der erste eines hochrangigen ausländischen Politikers seit dem Zwölf-Tage-Krieg gegen den Iran.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) stellt sich hinter die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen.  © Jens Oellermann/BMI/dpa

29. Juni, 13.28 Uhr: Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Vor dem Hintergrund des Atomstreits hat eine iranische Zeitung die Todesstrafe für den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA gefordert.

Dazu schrieb US-Außenminister Marco Rubio auf X, die Forderungen nach "Verhaftung und Hinrichtung" von Rafael Grossi seien "inakzeptabel und müssen verurteilt werden". Die Tageszeitung "Kayhan" begründete den unverhohlenen Gewaltaufruf mit der Behauptung, Grossi habe "für Israel spioniert". Die Zeitung wird im Land als staatliches Propagandablatt eingestuft. Ihr Herausgeber Hussein Schariatmadari gilt als radikaler Islamist.

Aus Sicht des Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde mit einem Bericht den Krieg mit Israel ausgelöst.  © Michael Gruber/AP/dpa

29. Juni, 13.25 Uhr: Israels Angriff auf Ewin-Gefängnis forderte 71 Tote

Bei Israels Angriff auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Teheran Anfang der Woche sind iranischen Angaben zufolge mindestens 71 Menschen getötet worden.

Das sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir laut dem Justizportal Mizan. Unter den "Märtyrern" seien neben Gefängnispersonal auch Wehrpflichtige, Häftlinge und Familienangehörige von Häftlingen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

29. Juni, 7.21 Uhr: Iran könnte Urananreicherung wieder aufnehmen

Der Iran könnte nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) trotz der Angriffe auf die Atomanlagen "innerhalb weniger Monate" mehrere Zentrifugenanlagen zur Anreicherung von Uran in Betrieb nehmen.

Die Kapazitäten seien vorhanden, sagte Rafael Grossi dem US-Sender CBS News. Irans Außenminister Abbas Araghtschi hatte erklärt, die Schäden an den iranischen Atomanlagen nach den israelischen und US-Angriffen seien "erheblich". US-Präsident Donald Trump sagte, die Angriffe hätten Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen.

29. Juni, 7.10 Uhr: Trump an Israels Justiz - Lasst Netanjahu gehen

US-Präsident Donald Trump wirft Israels Justiz öffentlich vor, mit dem Korruptionsverfahren gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bemühungen um ein Abkommen im Gaza-Krieg und mit dem Iran zu behindern.

"Das ist eine POLITISCHE HEXENJAGD, ganz ähnlich wie die Hexenjagd, die ich erdulden musste", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Diese Farce der "Gerechtigkeit" wird sowohl die Verhandlungen mit dem Iran als auch mit der Hamas beeinträchtigen". Damit wettert Trump zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen Israels Justiz.

US-Präsident Donald Trump (79, l) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

29. Juni, 7.08 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Gaza-Kriegs

In Israel haben Tausende Menschen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln demonstriert.

Auf einer Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv rief eine frühere Geisel laut Medienberichten die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie US-Präsident Donald Trump auf: "Sie haben eine mutige Entscheidung zum Iran getroffen. Treffen Sie nun eine mutige Entscheidung, die die Kämpfe in Gaza beendet und alle (Geiseln) zurückbringt". Die Demonstrantin bezog sich dabei auf die kürzlich erzielte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran.

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