Nahost-Konflikt: Laschet fordert mehr Tempo bei Gaza-Friedensplan

Israel - US-Präsident Donald Trump (79) empfängt am Montag den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu (76) zu einem Treffen in Florida. Es ist bereits Netanjahus fünfter Besuch bei Trump in diesem Jahr.

Donald Trump (79) und Benjamin Netanjahu (76) treffen sich zum Jahresende zu einem weiteren Gespräch.
Donald Trump (79) und Benjamin Netanjahu (76) treffen sich zum Jahresende zu einem weiteren Gespräch.  © Alex Brandon/AP/dpa

Das Treffen findet inmitten verstärkter internationaler Bemühungen um die Umsetzung der zweiten Phase des US-Waffenruhe-Plans für den Gazastreifen statt.

Die erste Phase des Plans war im Oktober, zwei Jahre nach dem Hamas-Überfall auf Israel, in Kraft getreten. Beide Seiten werfen sich jedoch immer wieder Verstöße gegen die seitdem geltende Waffenruhe vor.

Überdies dürfte bei dem Treffen Netanjahus mit Trump die Waffenruhe mit der Hisbollah im Libanon, eine mögliche Sicherheitsvereinbarung Israels mit Syrien sowie die anhaltende Bedrohung Israels durch den Iran im Zentrum stehen.

"Die Waffen schweigen": Hunderte Menschen feiern in München die Freilassung der Hamas-Geiseln
Israel Krieg "Die Waffen schweigen": Hunderte Menschen feiern in München die Freilassung der Hamas-Geiseln

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

29. Dezember, 6.30 Uhr: Laschet fordert mehr Tempo bei Umsetzung von Gaza-Friedensplan

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Armin Laschet, fordert mehr Tempo bei der Umsetzung des 20-Punkte-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen.

"Entscheidend ist, dass jetzt der Zeitraum bis zum Eintritt in die zweite Phase des Plans nicht zu lange wird, weil sich die Hamas sonst wieder in dem Küstengebiet festgesetzt", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Da hakt es im Moment", fügte Laschet hinzu.

Seit mehr als zwei Monaten gilt im Gazastreifen offiziell eine Waffenruhe. Doch der geplante Eintritt in die zweite Phase des Friedensplans stockt. Sie sieht eine Entwaffnung der islamistischen Hamas und die Einsetzung einer internationalen Stabilisierungstruppe (ISF) vor. Die Terrororganisation lehnt es jedoch strikt ab, ihre Waffen niederzulegen.

Eine Teilnahme etwa von Bundeswehrsoldaten an der Stabilisierungstruppe erteilte Laschet eine Absage. "Deutschland hat immer deutlich gemacht: In diesem Konflikt werden wir aus historischen Gründen nicht militärisch präsent sein wollen und können", sagte er angesichts der besonderen Verantwortung der Bundesrepublik für den Staat Israel vor dem Hintergrund der Schoah.

Armin Laschet (64) fordert mehr Tempo bei der Umsetzung des 20-Punkte-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen.
Armin Laschet (64) fordert mehr Tempo bei der Umsetzung des 20-Punkte-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen.  © Hannes P. Albert/dpa

28. Dezember, 16.24 Uhr: Israels Armee nimmt Laser-Abwehrwaffe in Empfang

Die israelische Armee hat eine Laser-Abwehrwaffe erhalten, die nun in die mehrschichtige Luftabwehr des Landes integriert werden soll. Das Lasersystem sei den Streitkräften übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. An der Entwicklung waren die Rüstungsunternehmen Elbit Systems und Rafael beteiligt.

Das System "Iron Beam" (Eiserner Strahl) gilt als weiterer Baustein der israelischen Luftabwehr neben Iron Dome, David’s Sling und Arrow. Tests hätten gezeigt, dass es Raketen, Mörsergranaten, Luftfahrzeuge und Drohnen zuverlässig abfangen könne. Zudem sei es deutlich kostengünstiger als bisherige Systeme.

Nach US-Angaben können mit dem Lasersystem etwa Drohnen für rund vier Dollar pro Einsatz neutralisiert werden. Das bislang eingesetzte mehrstufige Raketenabwehrsystem ist dagegen erheblich teurer.

28. Dezember, 7.13 Uhr: Israels Armee will nach Anschlag Vergeltung üben

Ein Angreifer hatte am Freitag im Norden Israels nach Polizeiangaben mit seinem Auto einen Mann überfahren und eine 18-Jährige erstochen.

Jetzt setzt die israelische Armee ihren Einsatz im Heimatort des Täters im besetzten Westjordanland fort.

Die Armee gehe mit aller "mit aller Härte gegen terroristische Zellen" in Kabatija vor, teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz (70) am Samstag mit. Er wolle Vergeltung üben.

Israels Armee will im Westjordanland "mit aller Härte gegen terroristische Zellen" vorgehen.
Israels Armee will im Westjordanland "mit aller Härte gegen terroristische Zellen" vorgehen.  © Majdi Mohammed/AP/dpa

27. Dezember, 17.29 Uhr: Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Sicherheitsbehörden haben in Italien neun mutmaßliche Unterstützer der islamistischen Hamas festgenommen und ein Millionenvermögen beschlagnahmt.

Bei der Operation "Domino" seien insgesamt Vermögenswerte in Höhe von acht Millionen Euro sichergestellt worden, teilte die Finanzpolizei mit und verwies auch auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Genua.

Die Beschuldigten sollen die Hamas über verschiedene angebliche Wohltätigkeitsorganisationen mit sieben Millionen Euro unterstützt haben. Ermittelt werde auch gegen drei Vereinigungen, die maßgeblich am Geldbeschaffungs- und Transfersystem beteiligt gewesen sein sollen.

27. Dezember, 17.25 Uhr: Israelin wurde von Hamas als "Sexsklavin" gehalten

Am 7. Oktober 2023 wurde Romi Gonen auf dem Nova-Musikfestival von Hamas-Terroristen angegriffen und anschließend entführt.

Sie verbrachte insgesamt 471 Tage als Geisel im Gazastreifen und erlitt während dieser Zeit schwere Misshandlungen. In einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Kanal 12 berichtete die heute 25-Jährige von den sexuellen Übergriffen, denen sie ausgesetzt war.

Romi Gonen (r.) und ihre Mutter Merav umarmen sich in der Nähe des Kibbuz Reim im Süden Israels, nachdem Romi aus der Gefangenschaft von Hamas im Gazastreifen befreit wurde. (Archivbild)
Romi Gonen (r.) und ihre Mutter Merav umarmen sich in der Nähe des Kibbuz Reim im Süden Israels, nachdem Romi aus der Gefangenschaft von Hamas im Gazastreifen befreit wurde. (Archivbild)  © -/Israeli Army/AP/dpa

27. Dezember, 7.39 Uhr: Worum geht es Israel?

Nach Informationen des israelischen Senders Channel 12 hatten vor Monaten geheime Kontakte zwischen Israel und Somaliland begonnen.

Israel habe damals im Krieg im Gazastreifen nach Ländern gesucht, die bereit wären, palästinensische Bewohner des umkämpften Küstenstreifens aufzunehmen. Netanjahus Verbündeter Trump hatte zuvor die Idee einer Umsiedelung der Bewohner ins Spiel gebracht, was aber auf internationale Kritik gestoßen war.

Ein anderer zentraler Grund für Israels Beziehungen zu Somaliland sei die Nähe dieser Region zum Jemen, schrieb die "Times of Israel". Der Zugang zum Territorium und Luftraum Somalilands würde es Israel erleichtern, Angriffe gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen durchzuführen und sie zu überwachen. Die Miliz hatte nach dem Beginn des Gaza-Kriegs Ziele in Israel und vor allem Handelsschiffe mit mutmaßlichem Bezug zu Israel angegriffen.

26. Dezember, 14.50 Uhr: Zwei Tote bei Terrorattacken im Norden Israels

Bei einer Kette von Terrorangriffen im Norden Israels sind nach Polizeiangaben zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.

Ein palästinensischer Attentäter fuhr mit seinem Wagen bei Beit Schean in eine Gruppe von Passanten, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Polizei. Ein 68-Jähriger kam dabei ums Leben, mindestens zwei weitere Personen, unter ihnen ein 16-Jähriger, erlitten Verletzungen.

Im Norden Israels wurden zwei Menschen bei einem Terrorangriff getötet.
Im Norden Israels wurden zwei Menschen bei einem Terrorangriff getötet.  © Carsten Rehder/dpa

26. Dezember, 7.47 Uhr: Erneut tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.

"Zwei Terroristen" hätten im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens die sogenannte gelbe Linie überschritten und sich den israelischen Truppen genähert, teilte die Armee mit. Die beiden hätten "eine unmittelbare Bedrohung" dargestellt und seien deshalb nach ihrer Identifizierung "eliminiert" worden.

Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe würden israelische Truppen auch weiterhin im Süden des Gazastreifens stationiert bleiben, um unmittelbare Bedrohungen zu beseitigen.

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.
Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.  © Bashar TALEB / AFP

25. Dezember, 17.24 Uhr: Israel wird nicht komplett aus Gaza abziehen

Israel wird seine Truppen nach Worten des Verteidigungsministers niemals komplett aus dem Gazastreifen abziehen.

"In Gaza wird Israel niemals abziehen. Innerhalb des Gazastreifens wird es eine Sicherheitszone geben, eine beträchtliche Sicherheitszone", sagte Israel Katz bei einer Konferenz der siedlerfreundlichen Zeitung "Makor Rischon".

24. Dezember, 20.07 Uhr: Kritik an Schaffung 19 neuer Siedlungen im Westjordanland

Der vom israelischen Kabinett gebilligte Bau von 19 neuen Siedlungen im Westjordanland stößt bei westlichen Staaten auf Kritik. Eine Gruppe von Staaten, darunter Deutschland, verurteilte den Schritt als Verstoß gegen das Völkerrecht.

Er berge auch die Gefahr, die Instabilität in der Region zu verschärfen und die Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges zu untergraben sowie die Aussichten auf langfristigen Frieden und Sicherheit in der gesamten Region zu beeinträchtigen.

In der unter anderem vom Auswärtigen Amt veröffentlichten Erklärung von Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Italien, Island, Irland, Japan, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Großbritannien und Deutschland wird Israel aufgefordert, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

Mehr zum Thema Israel Krieg: