Nahost-Konflikt: Trump fordert Israels Justiz auf, Netanjahu in Ruhe zu lassen

Israel - US-Präsident Donald Trump (79) wirft Israels Justiz vor, mit dem Korruptionsverfahren gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) die Bemühungen um ein Abkommen im Gaza-Krieg und mit dem Iran zu behindern.

Werden die Waffen im Gazastreifen bald schweigen? US-Präsident Trump (79) zeigt sich sehr optimistisch.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

"Das ist eine politische Hexenjagd, ganz ähnlich wie die Hexenjagd, die ich erdulden musste", so Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Diese Farce der 'Gerechtigkeit' wird sowohl die Verhandlungen mit dem Iran als auch mit der Hamas beeinträchtigen."

Trump hatte zuvor gesagt, er gehe davon aus, dass "innerhalb der nächsten Woche" eine Waffenruhe im Gazastreifen erreicht werden könne.

Israelische Beamte dämpften laut Medienberichten jedoch die Erwartungen. Demnach habe es bislang keine bedeutende Veränderung in den Positionen in den wichtigsten Streitpunkten gegeben - darunter die Forderung der Terrororganisation Hamas nach Garantien für ein Ende des Krieges in Gaza.

Israel Krieg Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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29. Juni, 7.21 Uhr: Iran könnte Urananreicherung wieder aufnehmen

Der Iran könnte nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) trotz der Angriffe auf die Atomanlagen "innerhalb weniger Monate" mehrere Zentrifugenanlagen zur Anreicherung von Uran in Betrieb nehmen.

Die Kapazitäten seien vorhanden, sagte Rafael Grossi dem US-Sender CBS News. Irans Außenminister Abbas Araghtschi hatte erklärt, die Schäden an den iranischen Atomanlagen nach den israelischen und US-Angriffen seien "erheblich". US-Präsident Donald Trump sagte, die Angriffe hätten Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen.

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29. Juni, 7.10 Uhr: Trump an Israels Justiz - Lasst Netanjahu gehen

US-Präsident Donald Trump wirft Israels Justiz öffentlich vor, mit dem Korruptionsverfahren gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bemühungen um ein Abkommen im Gaza-Krieg und mit dem Iran zu behindern.

"Das ist eine POLITISCHE HEXENJAGD, ganz ähnlich wie die Hexenjagd, die ich erdulden musste", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Diese Farce der "Gerechtigkeit" wird sowohl die Verhandlungen mit dem Iran als auch mit der Hamas beeinträchtigen". Damit wettert Trump zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen Israels Justiz.

US-Präsident Donald Trump (79, l) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

29. Juni, 7.08 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Gaza-Kriegs

In Israel haben Tausende Menschen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln demonstriert.

Auf einer Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv rief eine frühere Geisel laut Medienberichten die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie US-Präsident Donald Trump auf: "Sie haben eine mutige Entscheidung zum Iran getroffen. Treffen Sie nun eine mutige Entscheidung, die die Kämpfe in Gaza beendet und alle (Geiseln) zurückbringt". Die Demonstrantin bezog sich dabei auf die kürzlich erzielte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran.

28. Juni, 22.30 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren nach Iran-Waffenruhe für Freilassung aller Geiseln

In Tel Aviv haben erneut Tausende Menschen für die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln demonstriert.

Die Menge versammelte sich am Samstagabend mit israelischen Flaggen und Fotos der Verschleppten auf dem sogenannten Platz der Geiseln. Es war die erste Demonstration des Forums der Geisel-Angehörigen seit dem Krieg gegen den Iran. Während des zwölftägigen Krieges konnten die sonst wöchentlichen Proteste wegen eines Versammlungsverbots nicht stattfinden.

28. Juni, 22.11 Uhr: Israel greift Ziele im Libanon an

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Bei einem Angriff in der Nähe von Kounin im Süden des Landes sei ein Terrorist der vom Iran unterstützten Miliz getötet worden, teilte das Militär mit.

Der Mann sei für die Koordinierung der Panzerabwehrraketen der Hisbollah zuständig gewesen und habe während des Krieges Angriffe mit Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet geleitet.

Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte den Toten in Kounin und meldete außerdem zwei Tote sowie Verletzte nach einem israelischen Drohnenangriff in der Gemeinde Mahrouna in der Nähe der Stadt Tyros im Süden des Landes. Von Israels Militär gab es dazu zunächst keine Angaben.

Krankenwagen standen am Freitag vor einer Wohnung in der libanesischen Stadt Nabatäa, die nach einer Reihe israelischer Luftangriffe auf unterirdische Einrichtungen der pro-iranischen Hisbollah in den Außenbezirken der Stadt zerstört wurde.  © Stringer/dpa

28. Juni, 20.54 Uhr: Laut Israels Armee ranghoher Hamas-Kommandeur in Gaza getötet

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der Armee ein hochrangiger Kommandeur der islamistischen Hamas getötet worden.

Wie das Militär weiter mitteilte, galt Hakem Al-Issa als einer der Gründer der Hamas. Er war demnach vor allem im militärischen Flügel der Terrororganisation tätig. Er soll zudem eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 gespielt haben.

Al-Issa war nach Armeeangaben einer der letzten hochrangigen Kommandeure der Hamas im Gazastreifen. Zuletzt fungierte er demnach als Chef einer wichtigen Einheit der Terrororganisation und arbeitete am strukturellen Wiederaufbau der Hamas nach rund anderthalb Jahren Gaza-Krieg.

28. Juni, 20.51 Uhr: 37 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen laut Hamas-Zivilschutz

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Samstag 37 Menschen getötet worden, unter ihnen mindestens neun Kinder.

Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal erklärte, Israel habe insgesamt sieben Angriffe mit Kampfflugzeugen und Drohnen auf verschiedene Orte im Gazastreifen geflogen und dabei 35 Menschen getötet. Zwei weitere Menschen wurden demnach getötet, als sie am Netzarim-Korridor im Zentrum des Palästinensergebiets auf die Verteilung von Hilfsgütern warteten.

Die von der Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen werfen der israelischen Armee praktisch täglich die Tötung von Menschen vor, die sich in der Nähe von Verteilzentren für Hilfsgüter versammeln. Aufgrund der massiven Einschränkungen für Medien in dem Palästinensergebiet lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee äußerte sich am Samstag zunächst nicht.

Rafah: Eine palästinensische Frau trägt eine Tasche mit Lebensmitteln und humanitärer Hilfe, die von der Gaza Humanitarian Foundation, einer von den USA unterstützten Organisation, geliefert wurde.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

28. Juni, 19.53 Uhr: Dobrindt überraschend für Treffen mit Netanjahu in Israel eingetroffen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) ist überraschend nach Israel gereist. Am Sonntag will der CSU-Politiker dort mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) und Außenminister Gideon Saar (58) zusammenkommen.

Auch Treffen mit Verteidigungsminister Israel Katz und dem Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, sind nach Angaben einer Sprecherin geplant. Über den Besuch hatte zuerst das Magazin Focus berichtet.

"Unterstützung für Israel heißt auch, vor Ort Gespräche zu führen und sich ein Bild von der Situation zu machen. Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen", sagte Dobrindt.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU) ist momentan in Israel.  © Kay Nietfeld/dpa

28. Juni, 15.34 Uhr: 81 Tote in 24 Stunden

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge in den letzten 24 Stunden mindestens 81 Menschen getötet worden.

Weitere 422 Palästinenser erlitten Verletzungen, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Toten seit Kriegsbeginn sei damit auf 56.412 gestiegen.

Erneut sterben nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen bei Angriffen.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

28. Juni, 11.39 Uhr: Iran zeigt sich bereit für Atomgespräche mit USA

Der Iran signalisiert seine grundsätzliche Bereitschaft zu erneuten Atomverhandlungen mit den USA – fordert dafür aber von Präsident Donald Trump eine Mäßigung im Tonfall.

"Wenn Präsident Trump es mit seinem Wunsch nach einem Abkommen ernst meint, sollte er seinen respektlosen und inakzeptablen Ton gegenüber dem obersten Führer des Iran, Großajatollah Ali Khamenei, ablegen und aufhören, seinen Millionen treuen Anhängern zu schaden", schrieb Außenminister Abbas Araghtschi auf X. "Guter Wille erzeugt guten Willen, und Respekt erzeugt Respekt."

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