Nahost-Konflikt: Noch eine Rakete aus dem Jemen abgefangen

Israel - Nach fast zwei Jahren des verheerenden Kriegs im Gazastreifen ist die Verzweiflung enorm. Israel steht weltweit zunehmend isoliert da. Kann ein neuer Plan Trumps die ersehnte Wende herbeiführen?

US-Präsident Donald Trump (79, l.) begrüßt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bei einem Treffen im Weißen Haus. (Archivfoto)
US-Präsident Donald Trump (79, l.) begrüßt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bei einem Treffen im Weißen Haus. (Archivfoto)  © Evan Vucci/AP/dpa

Fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs will US-Präsident Donald Trump (79) Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) einen konkreten Plan für ein Ende des Blutvergießens vorlegen.

Die Beratungen über den Plan seien "in der Endphase", sagte Trump der Nachrichtenseite "Axios". Die arabische Welt wolle Frieden, ebenso Israel. Nach Medienberichten präsentiert er den Entwurf mit 21 Punkten an diesem Montag um 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) im Weißen Haus.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

29. September, 14.04 Uhr: Wadephul - Lösung im Gaza-Krieg zum Greifen nah

Bundesaußenminister Johann Wadephul (62) fordert Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas auf, dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) für den Gazastreifen zuzustimmen.

Dank des Einsatzes der US-Regierung sei "eine Lösung zum Greifen nah", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinen Kollegen aus Polen, Frankreich und der Ukraine in Warschau. Er fügte hinzu: "Wir fordern alle Beteiligten auf, nun auch den Mut zum letzten entscheidenden Schritt zu haben."

29. September, 9.30 Uhr: Israelischer Siedlervertreter nach Treffen mit Netanjahu besorgt

Ein führender israelischer Siedlervertreter hat sich nach einem Treffen mit dem Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) "sehr besorgt" geäußert.

Jossi Dagan hatte sich mit anderen führenden Repräsentanten der Siedlerbewegung im besetzten Westjordanland vor dessen Gespräch mit US-Präsident Donald Trump in Washington mit Netanjahu getroffen. Dagan sagte dem israelischen Nachrichtenportal "ynet", das Gespräch mit Netanjahu sei "sehr lang" gewesen und habe sie beunruhigt zurückgelassen.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (75). (Archivfoto)
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (75). (Archivfoto)  © Nathan Howard/Pool Reuters/dpa

29. September, 8.52 Uhr: Geisel-Familien schicken Brief an Trump vor Treffen mit Netanjahu

Angehörige der Geiseln im Gazastreifen haben vor dem Treffen Donald Trumps (79) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) einen eindringlichen Brief an den US-Präsidenten geschickt.

"Herr Präsident, wir brauchen Sie. 48 unserer Liebsten – unsere Väter, Geschwister, Kinder – brauchen Sie", hieß es nach Angaben des Forums der Geisel-Familien in dem Bittschreiben. Nach israelischen Informationen sind noch 20 Geiseln am Leben.

"Wir haben am Freitag von Ihnen erfahren, dass es die Möglichkeit eines Abkommens gibt, diesen Krieg endlich zu beenden. Wir beten, dass dieses Abkommen zustande kommt und diese Tortur bald ein Ende findet", hieß es in dem Brief mit Blick auf Berichte über einen 21-Punkte-Plan Trumps für ein Ende des Gaza-Kriegs und eine Neuordnung in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen.

29. September, 7.16 Uhr: Noch eine Rakete aus dem Jemen abgefangen

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht erneut eine Rakete aus dem Jemen abgefangen.

Zuvor hatte es in mehreren Teilen des Landes Alarm gegeben, wie die Armee mitteilte. Über mögliche Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Immer wieder wird die israelische Luftabwehr wegen Angriffen mit Drohnen und Raketen aus dem Jemen aktiviert.

Jemen: Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. (Archivfoto)
Jemen: Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. (Archivfoto)  © Osamah Yahya/dpa

28. September, 19.24 Uhr: Israel will Versteck des iranischen Uran-Vorrats kennen

Die israelische Regierung kennt nach eigenen Angaben den Ort, an dem der Iran rund 400 Kilogramm beinahe Atomwaffen-taugliches Uran lagert.

"Sicher wissen wir, wo es ist. Wir haben eine ziemlich gute Vorstellung davon, wo es ist", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) dem US-Sender Fox News. Die Erkenntnisse dazu habe Israel auch mit den USA geteilt.

28. September, 19.17 Uhr: Netanjahu kann sich freies Geleit für Hamas-Anführer vorstellen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will den Anführern der islamistischen Hamas im Gazastreifen unter Umständen freies Geleit ins Ausland gewähren.

"Wenn sie den Krieg beenden und alle Geiseln freilassen, lassen wir sie raus", sagte er dem US-Sender Fox News. Das habe er schon früher gesagt, aber die Details müssten nun in den Beratungen über den neuen Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump (79) geklärt werden. Dieser Plan sei nicht fertig; darüber spreche seine Regierung gerade noch mit Trumps Team.

Netanjahu trifft Trump an diesem Montag im Weißen Haus. Trumps 21-Punkte Plan sieht laut Medienberichten eine sofortige Freilassung der verbliebenen 20 Hamas-Geiseln im Gegenzug für Hunderte palästinensische Gefangene vor, begleitet vom Rückzug der israelischen Armee aus dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Hamas soll den Berichten zufolge bei der Verwaltung des Gazastreifens keine Rolle mehr spielen, auch Israel darf das Gebiet nicht annektieren. Stattdessen soll der Gazastreifen von einer Übergangsregierung regiert werden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) trifft sich am Montag erneut mit US-Präsident Trump (79).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) trifft sich am Montag erneut mit US-Präsident Trump (79).  © Evan Vucci/AP/dpa

28. September, 17.36 Uhr: Erneut Dutzende Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

Bei fortwährenden israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach einem Medienbericht erneut Dutzende Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, seit den Morgenstunden seien die Leichen von 41 Menschen in verschiedene Krankenhäuser in dem umkämpften Küstenstreifen gebracht worden.

Die israelische Armee teilte mit, sie habe ihre Einsätze gegen Terrororganisationen im ganzen Gazastreifen fortgesetzt. Auch die Offensive in der Stadt Gaza sei noch ausgeweitet worden.

Rauch steigt auf nach einem Angriff der israelischen Armee im zentralen Gazastreifen. (Archivbild)
Rauch steigt auf nach einem Angriff der israelischen Armee im zentralen Gazastreifen. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

28. September, 17.11 Uhr: Israeli bei mutmaßlicher Auto-Attacke schwer verletzt

Bei einer mutmaßlichen Auto-Attacke eines Palästinensers im besetzten Westjordanland ist ein etwa 20-jähriger Israeli nach Angaben von Sanitätern schwer verletzt worden.

Die israelische Armee sprach von einem Anschlag, der Täter sei von Sicherheitskräften erschossen worden.

28. September, 9.32 Uhr: Kurs auf Gaza - Flottille mit Hilfsgütern wieder auf dem Weg

Die private Flotte von rund 50 Schiffen mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen ist wieder unterwegs.

Wie der Schiffsverfolgungsdienst MarineTraffic zeigt, fuhren die Boote der Global Sumud Flotilla (GSF), deren Ortungsgeräte am Sonntag eingeschaltet waren, mit geringer Geschwindigkeit etwa 50 Kilometer südöstlich von Kreta. Dies zeigte auch das Ortungsportal der Aktivisten.

28. September, 7.58 Uhr: Atom-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft

Knapp zehn Jahre nach dem historischen Atomabkommen mit dem Iran sind die UN-Sanktionen gegen das Land nach gescheiterten Verhandlungen wieder in Kraft getreten.

Die Frist für eine Einigung zwischen Teheran und seinen Verhandlungspartnern Deutschland, Großbritannien und Frankreich lief in der Nacht zum Sonntag um 2:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit ab.

Die nun wieder geltenden Strafmaßnahmen umfassen unter anderem ein allgemeines Waffenembargo, ein Verbot weiterer Urananreicherungen sowie zahlreiche Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen zum Einfrieren von Geldern. Unter einem Waffenembargo versteht man ein Verbot, Waffen und Ausrüstungsgüter an das betroffene Land zu liefern. Der Iran hatte für den Fall der Wiedereinsetzung der Maßnahmen eine harsche Reaktion angekündigt.

Iran: Eine iranische Flagge flattert vor dem Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Buscher. (Archivfoto)
Iran: Eine iranische Flagge flattert vor dem Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Buscher. (Archivfoto)  © Vahid Salemi/AP/dpa

27. September, 15.16 Uhr: Mehr als 50 Tote bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind nach einem palästinensischen Medienbericht erneut Dutzende Menschen getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, seit dem Morgengrauen seien 51 Personen ums Leben gekommen - 27 davon allein in der Stadt Gaza. Die israelische Armee teilte mit, das Militär habe im gesamten Gazastreifen Einsätze gegen die örtlichen Terrororganisationen fortgesetzt. In der Stadt Gaza sei die Offensive noch ausgeweitet worden.

Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)
Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)  © Leo Correa/AP/dpa

27. September, 11.35 Uhr: Atom-Inspektionen im Iran kurz vor Sanktions-Frist

Kurz vor der erwarteten Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen den Iran hat die Islamische Republik Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land gelassen.

Inspektionen hätten diese Woche stattgefunden, teilte die IAEA in Wien der Deutschen Presse-Agentur mit. Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen handelt es sich dabei aber um keine umfassende Wiederaufnahme von Überwachungsmaßnahmen, wie sie westliche Staaten gefordert hatten.

Titelfoto: Osamah Yahya/dpa

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