Nahost-Konflikt: Trump spielt Macron-Aussage herunter: "Was er sagt, spielt keine Rolle"

Israel - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat mit seiner Ankündigung, Palästina als Staat anerkennen zu wollen, scharfe Kritik Israels und seines Verbündeten USA auf sich gezogen.

Wie es mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergeht, bleibt ungewiss.
Wie es mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergeht, bleibt ungewiss.  © Abdullah Abu Al-Khair/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

"Ein solcher Schritt belohnt Terror", hieß es in einer Stellungnahme des Büros von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. US-Außenminister Marco Rubio schrieb auf der Plattform X: "Diese rücksichtslose Entscheidung dient nur der Hamas-Propaganda und wirft den Frieden zurück".

Derweil ist ungewiss, wie es mit den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergeht. Die USA und Israel riefen ihre jeweiligen Verhandlungsdelegationen aus Katar zurück.

Macrons Ankündigung sei ein Schlag ins Gesicht der Opfer des Massakers der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 in Israel, schrieb Rubio.

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Der Überfall, bei dem mehr als 250 Menschen nach Gaza verschleppt und mehr als 1200 Menschen getötet wurden, war Auslöser des Kriegs. Macron hatte kurz zuvor auf X angekündigt, er werde im September auf der UN-Generalversammlung die Anerkennung Palästinas als Staat verkünden. Die Hamas begrüßte Macrons Pläne und rief alle Staaten auf, ihm zu folgen.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

25. Juli, 21.45 Uhr: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab

Nach Angaben des israelischen Militärs ist am Abend eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert worden.

Im Süden Israels sowie im Westjordanland schrillten die Sirenen. Kurz darauf gab das Militär Entwarnung: Das israelische Luftabwehrsystem habe die Rakete erfolgreich abgefangen. Zu möglichen Schäden durch herabstürzende Teile gab es zunächst keine Informationen.

Israels Luftverteidigung hat eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. (Symbolbild)
Israels Luftverteidigung hat eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. (Symbolbild)  © Baz Ratner/AP/dpa

25. Juli, 20.16 Uhr: Großbritannien will Palästina vorerst nicht als Staat anerkennen

Großbritannien schließt sich der Ankündigung Frankreichs, Palästina als Staat anerkennen zu wollen, nicht an.

Premierminister Keir Starmer (62) teilte nach einem Telefonat mit Präsident Emmanuel Macron (47) und Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) mit, eine Anerkennung müsse "Teil eines umfassenderen Plans sein", mit einer Zweistaatenlösung und einem dauerhaften Frieden für Palästinenser und Israelis.

25. Juli, 18.56 Uhr: Trump spielt Macron-Aussage herunter

US-Präsident Donald Trump (79) hat die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47), Palästina als Staat anerkennen zu wollen, heruntergespielt.

Macron sei zwar in Ordnung, sagte Trump und schob nach: "Aber die gute Nachricht ist: Was er sagt, spielt keine Rolle." Die Aussage von Frankreichs Präsidenten habe kein Gewicht.

US-Präsident Donald Trump (79).
US-Präsident Donald Trump (79).  © Andrew Leyden/ZUMA Press Wire/dpa

25. Juli, 16.58 Uhr: Netanjahu erwägt "alternative Wege" zur Geiselbefreiung

Nach dem neuerlichen Rückschritt bei den indirekten Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) die islamistische Hamas als "Hindernis" für eine Einigung.

Ein Waffenruheabkommen sollte auch zur Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas führen. "Zusammen mit unseren US-Verbündeten erwägen wir alternative Optionen, um unsere Geiseln nach Hause zu bringen, die Terrorherrschaft der Hamas zu beenden und dauerhaften Frieden für Israel und unsere Region zu sichern", schrieb Netanjahu auf der Plattform X.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

25. Juli, 16 Uhr: ISIS-Anführer und seine zwei Söhne getötet

US-Spezialkräfte haben im Zuge eines Angriffs im syrischen Aleppo am Freitagmorgen den hochrangigen ISIS-Anführer Dhiya Zawba Muslih al-Hardani sowie seine zwei Söhne getötet.

"Diese IS-Mitglieder stellten eine Bedrohung für die US-und Koalitionstruppen sowie die neue syrische Regierung dar", teilte die US-Kommandozentrale in einem Beitrag auf X mit.

Ein hochrangiger ISIS-Anführer wurde von US-Streitkräften eliminiert. (Symbolbild)
Ein hochrangiger ISIS-Anführer wurde von US-Streitkräften eliminiert. (Symbolbild)  © Amaq News Agency/AP/dpa

25. Juli, 14.30 Uhr: UN-Hilfswerk Unicef: "Kinder im Gazastreifen verhungern"

Kinder im umkämpften Gazastreifen sind nach Darstellung des UN-Kinderhilfswerks Unicef am Verhungern. "Schwere Mangelernährung bei Kindern breitet sich schneller aus, als Hilfe sie erreichen kann", hieß es in einer Mitteilung von Unicef Deutschland.

Das Papier zitierte Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums, wonach die Zahl der gemeldeten Todesfälle von Kindern aufgrund von Mangelernährung seit dem April von 52 auf 80 gestiegen sei.

Innerhalb von nur 48 Stunden sind laut Behörden mindestens vier weitere Kinder verhungert. Insgesamt seien während des Gaza-Krieges mehr als 100 Menschen an Mangelernährung gestorben – 80 Prozent davon sind Kinder.

Ein palästinensisches Baby, das an schwerer Unterernährung gestorben ist, wird vor seiner Beerdigung in Chan Yunis aufgebahrt.
Ein palästinensisches Baby, das an schwerer Unterernährung gestorben ist, wird vor seiner Beerdigung in Chan Yunis aufgebahrt.  © Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

25. Juli, 11.59 Uhr: Palästinenser begrüßen geplante Anerkennung durch Frankreich

Die Palästinensische Autonomieverwaltung begrüßt die Ankündigung von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, Palästina als Staat anerkennen zu wollen.

Dies bestätige, dass sich Frankreich dem internationalen Recht verpflichtet fühle, sagte PA-Vizepräsident Hussein al-Scheich nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. Paris unterstütze damit das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und auf einen eigenen Staat, fügte er hinzu.

Macron hatte am Donnerstagabend auf X angekündigt, er werde im September auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Anerkennung Palästinas als Staat verkünden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und andere israelische Politiker hatten diesen Schritt scharf verurteilt.

"Ein palästinensischer Staat wird ein Hamas-Staat sein", schrieb etwa Außenminister Gideon Saar auf X.

25. Juli, 6.27 Uhr: Netanjahu wirft Macron "Belohnung für Terror" vor

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Ankündigung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über eine Anerkennung Palästinas als Staat scharf verurteilt.

"Ein solcher Schritt belohnt Terror", hieß es in einer Stellungnahme von Netanjahus Büro. Zudem riskiere dies die Schaffung eines iranischen Stellvertreterstaates, wie es der Gazastreifen unter der Hamas geworden sei. "Ein palästinensischer Staat unter diesen Bedingungen wäre eine Startrampe zur Vernichtung Israels."

Israels Außenminister Gideon Saar reagierte auf der Plattform X. "Ein palästinensischer Staat wird ein Hamas-Staat sein", schrieb er.

Netanjahu (75) hat die Ankündigung von Macron (47) über eine Anerkennung Palästinas als Staat scharf verurteilt.
Netanjahu (75) hat die Ankündigung von Macron (47) über eine Anerkennung Palästinas als Staat scharf verurteilt.  © Ronen Zvulun/Pool Reuters/dpa, Benoit Tessier/REUTERS Pool via AP/dpa

25. Juli, 6 Uhr: Gauck kritisiert israelische Kriegsführung im Gaza-Streifen

Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Kriegsführung Israels im Gazastreifen als völlig unverhältnismäßig kritisiert.

"Es ist für mich ein unverantwortliches Handeln. Und es ist für mich deshalb unverantwortlich, weil es nicht verhältnismäßig ist", sagte er in der Sendung "Markus Lanz" im ZDF. "Weil zu viel Leid über zu viele Unschuldige gebracht wird, um Schuldige zu bestrafen."

Gauck betonte, er verspüre seit jeher eine innere Nähe, Hingezogenheit und Bewunderung für Israel - "die wird nie aus meinem Herzen weichen". Deshalb sei er "so völlig entsetzt" darüber, was die israelische Regierung, Regierungschef Benjamin Netanjahu und seine "wirklich schrecklichen Parteiverbündeten" täten.

24. Juli, 21.48 Uhr: USA rufen Gaza-Verhandlungsteam aus Doha zurück

Inmitten der Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg rufen die USA ihr Verhandlungsteam aus Katars Hauptstadt Doha zurück.

Die Hamas sei nicht gewillt, eine Waffenruhe zu erreichen – man wolle nun andere Optionen prüfen, um die Geiseln nach Hause zu bringen, schrieb der US-Sondergesandte Steve Witkoff auf der Plattform X.

Titelfoto: Andrew Leyden/ZUMA Press Wire/dpa

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