Nahost-Konflikt: Israel und Syrien stimmen Waffenruhe zu

Israel - Nach den israelischen Luftangriffen gegen syrische Regierungstruppen infolge der Gewalt zwischen Drusen und Beduinen haben sich beide Nachbarländer nach US-Angaben auf eine Waffenruhe verständigt.

Zuletzt hatte Israel das syrische Verteidigungsministerium unter Beschuss genommen.
Zuletzt hatte Israel das syrische Verteidigungsministerium unter Beschuss genommen.  © Ghaith Alsayed/AP/dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) und der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa (42) hätten mit US-Unterstützung einer Waffenruhe zugestimmt, teilte der US-Botschafter in der Türkei und Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack (78), auf X mit.

US-Präsident Donald Trump (79) schürt derweil die Hoffnung auf einen baldigen Deal im Gaza-Krieg.

In den vergangenen Tagen war es in Syrien zu Kämpfen zwischen drusischen Milizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits gekommen. Israel hatte eingegriffen und Konvois der Regierungsarmee auf dem Weg nach Suwaida, aber auch Regierungsgebäude in der Hauptstadt Damaskus bombardiert.

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Israel begründete das mit dem Schutz der Drusen. Zudem will Israel nach dem Sturz des syrischen Ex-Machthabers Baschar al-Assad keine Militärkräfte im Süden Syriens dulden, der an Israel grenzt.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

19. Juli, 22.19 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Freilassung der Geiseln

Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die noch im Gazastreifen von der islamistischen Hamas festgehalten werden.

"Vor sechs Wochen sah ich die Sonne wieder nach 471 Tagen in den Tunneln der Hamas und ich nahm einen ersten Atemzug, der nicht nur aus Angst bestand", sagte die ehemalige Geisel Doron Steinbrecher als Rednerin auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der Zeitung "Times of Israel" zufolge.

Die Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza ziehen sich in die Länge. Das Leiden der Geiseln in den Tunneln der Hamas hält an. Tausende Menschen haben für die Freilassung aller Geiseln demonstriert.
Die Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza ziehen sich in die Länge. Das Leiden der Geiseln in den Tunneln der Hamas hält an. Tausende Menschen haben für die Freilassung aller Geiseln demonstriert.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

19. Juli, 17.05 Uhr: Viele Tote nahe einem Hilfszentrum in Gaza

Israelische Soldaten sollen nach palästinensischen Angaben mindestens 37 Menschen nahe einem Verteilzentrum für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet haben.

Zudem seien rund 100 Palästinenser bei dem Vorfall im Gebiet von Chan Junis im Süden des Küstenstreifens verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im örtlichen Nasser-Krankenhaus.

19. Juli, 17 Uhr: Fast 1000 Tote bei Gewalt in Syrien

Bei den blutigen Unruhen im Süden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten fast 1000 Menschen ums Leben gekommen.

Die Zahl der Toten sei inzwischen auf 940 gestiegen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Organisation mit Sitz in Großbritannien, die sich auf ein Netz von Informanten vor Ort stützt, zählte mindestens 406 Tote in der Provinz Suwaida, darunter 80 Zivilisten.

19. Juli, 14.13 Uhr: Syriens Präsident gibt Drusen Schuld an Gewalt

Israels Außenminister Gideon Saar hat nach der Verkündung einer Waffenruhe dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa (42) vorgeworfen, in einer Rede "dschihadistische Angreifer" in Südsyrien unterstützt zu haben.

Zugleich habe Syriens Präsident der "angegriffenen drusische Minderheit" die Schuld an dem Konflikt gegeben, schrieb Saar auf der Plattform X. "Die Quintessenz: In al-Scharass Syrien ist es sehr gefährlich, einer Minderheit anzugehören."

Der syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa (42).
Der syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa (42).  © Francisco Seco/AP/dpa

19. Juli, 8.14 Uhr: Erneut Tote nahe einem Hilfszentrum in Gaza

Israelische Soldaten sollen nach palästinensischen Angaben erneut mindestens 25 Menschen nahe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet haben.

Zudem seien etwa 70 Menschen bei dem Vorfall im Gebiet von Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im örtlichen Nasser- Krankenhaus.

19. Juli, 7.46 Uhr: Zehn Geiseln sollen laut Trump bald frei kommen

US-Präsident Donald Trump (79) hat die baldige Freilassung von zehn Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen in Aussicht gestellt.

Der Republikaner sagte, man werde "sehr bald" zehn Geiseln bekommen - man hoffe, dass das ziemlich schnell abgeschlossen sein werde. Trump hatte schon zuvor wiederholt Hoffnung geäußert, dass es bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine 60-tägige Waffenruhe und die Freilassung von zehn der noch lebenden Geiseln bald zur Einigung kommt.

US-Präsident Donald Trump (79).
US-Präsident Donald Trump (79).  © Alex Brandon/AP/dpa

19. Juli, 7.41 Uhr: Israel und Syrien stimmen Waffenruhe zu

Nach den israelischen Luftangriffen gegen syrische Regierungstruppen infolge der Gewalt zwischen Drusen und Beduinen haben sich beide Nachbarländer nach US-Angaben auf eine Waffenruhe verständigt.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) und der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa (42) hätten mit US-Unterstützung einer Waffenruhe zugestimmt, teilte der US-Botschafter in der Türkei und Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack (78), auf der Plattform X mit.

Vorerst sollen die Waffen zwischen Israel und Syrien ruhen.
Vorerst sollen die Waffen zwischen Israel und Syrien ruhen.  © Ghaith Alsayed/AP/dpa

18. Juli, 20.15 Uhr: Neue Kämpfe im Umland von Suwaida

In der syrischen Provinz Suwaida kommt es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Augenzeugen erneut zu bewaffneten Auseinandersetzungen.

Mitglieder von Beduinenstämmen und drusische Milizen stießen demnach in der Nähe der Ortschaft Walra im nordwestlichen Umland der Provinzhauptstadt, die ebenfalls Suwaida heißt, zusammen. Zuvor sollen beduinische Verbände Häuser von Drusen in Walra und der benachbarten Ortschaft Al-Masraa in Brand gesteckt haben.

18. Juli, 19.44 Uhr: Merz spricht mit Netanjahu – Kritik an Vorgehen im Gazastreifen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, 69) hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen kritisiert.

Die Vorgänge im Gazastreifen seien "nicht mehr akzeptabel", sagte Merz in seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin. Die Bundesregierung dränge darauf, dass es dort eine Feuerpause und umfassende humanitäre Hilfe für die Menschen in der Region gebe.

Der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, 69, r) kritisiert das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Das drückt er auch in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten aus.
Der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, 69, r) kritisiert das Vorgehen Israels im Gazastreifen. Das drückt er auch in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten aus.  © Bildmontage: Mark Schiefelbein/AP/dpa, Hannes P. Albert/dpa

18. Juli, 19.38 Uhr: Wadephul mahnt Schutz von Minderheiten in Syrien an

Angesichts anhaltender Gewalt in der syrischen Provinz Suwaida hat Außenminister Johann Wadephul (62) die Übergangsregierung in Damaskus aufgerufen, Minderheiten zu schützen.

"Diese syrische Übergangsregierung hat dann unsere Unterstützung, wenn sie sich für einen integrativen Prozess in Syrien einsetzt, wenn sie Menschen schützt, und wenn sie nicht zulässt, dass Menschen besonderer religiöser Zugehörigkeit oder ethnischer Gruppen verfolgt werden, gar getötet werden", sagte der CDU-Politiker in Paris. Dies sei eine Verantwortung der Zentralregierung, und diese habe sie wahrzunehmen.

Johann Wadephul (62, CDU), Außenminister von Deutschland.
Johann Wadephul (62, CDU), Außenminister von Deutschland.  © Michel Euler/AP/dpa

18. Juli, 19.37 Uhr: Iran dementiert US-Angaben über abgefangene Waffenlieferung an Huthi

Der Iran hat die US-Angaben dementiert, hinter einer abgefangenen Waffenlieferung für die Huthi-Miliz im Jemen zu stecken.

Der iranische Außenamtssprecher Ismail Baghai bezeichnete entsprechende Berichte als Teil einer gezielten westlichen Medienkampagne gegen den Iran, wie das Webportal der Tageszeitung "Shargh" schrieb.

Titelfoto: Ghaith Alsayed/AP/dpa

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