Nahost-Konflikt: Mehr als 50 Tote bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen

Israel - Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sollen laut palästinensischen Angaben seit dem Freitagmorgen rund 60 Palästinenser getötet worden sein, die meisten von ihnen in der Stadt Gaza.

Rauch steigt nach einem israelischen Militärschlag in Stadt Gaza auf, vom zentralen Gazastreifen aus gesehen.
Rauch steigt nach einem israelischen Militärschlag in Stadt Gaza auf, vom zentralen Gazastreifen aus gesehen.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Zwölf der Todesopfer seien Menschen gewesen, die auf humanitäre Hilfe der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewartet hätten, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.

Die von Israel und den USA unterstützte GHF teilte auf Nachfrage mit: "Diese Vorfälle stehen nicht mit unseren GHF-Standorten in Zusammenhang." Die Verteilung der Hilfsgüter sei reibungslos und ohne Zwischenfälle an und in der Nähe der Ausgabestellen gelaufen.

Laut medizinischen Kreisen kamen zehn der zwölf Hilfesuchenden im zentralen Abschnitt des Gazastreifens ums Leben, zwei in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Gebiets. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die zehn Menschen, darunter zwei Minderjährige, seien durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden. Zudem habe es 18 Verletzte gegeben.

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27. September, 15.16 Uhr: Mehr als 50 Tote bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind nach einem palästinensischen Medienbericht erneut Dutzende Menschen getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, seit dem Morgengrauen seien 51 Personen ums Leben gekommen - 27 davon allein in der Stadt Gaza. Die israelische Armee teilte mit, das Militär habe im gesamten Gazastreifen Einsätze gegen die örtlichen Terrororganisationen fortgesetzt. In der Stadt Gaza sei die Offensive noch ausgeweitet worden.

Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)
Leuchmunition der israelischen Armee schwebt über Gebäude gesehen vom Süden Israels aus. (Archivfoto)  © Leo Correa/AP/dpa

27. September, 11.35 Uhr: Atom-Inspektionen im Iran kurz vor Sanktions-Frist

Kurz vor der erwarteten Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen den Iran hat die Islamische Republik Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land gelassen.

Inspektionen hätten diese Woche stattgefunden, teilte die IAEA in Wien der Deutschen Presse-Agentur mit. Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen handelt es sich dabei aber um keine umfassende Wiederaufnahme von Überwachungsmaßnahmen, wie sie westliche Staaten gefordert hatten.

27. September, 7.30 Uhr: Trump - "Guter Wille und Enthusiasmus" für Gaza-Einigung

US-Präsident Donald Trump (79) sieht nach eigenen Angaben gute Chancen auf eine Einigung im Gaza-Krieg und einen dauerhaften Frieden.

"Nach so vielen Jahrzehnten gibt es mehr guten Willen und Enthusiasmus für eine Einigung, als ich je zuvor gesehen habe", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Alle seien froh, diese "Zeit des Todes und der Dunkelheit" hinter sich zu lassen. "Wir müssen die Geiseln zurückholen und einen DAUERHAFTEN UND LANGFRISTIGEN FRIEDEN erreichen!"

US-Präsident Donald Trump (79) gibt sich im Hinblick auf eine mögliche Gaza-Einigung optimistisch.
US-Präsident Donald Trump (79) gibt sich im Hinblick auf eine mögliche Gaza-Einigung optimistisch.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

26. September, 19.31 Uhr: Geisel-Familien kritisieren Netanjahu nach UN-Rede scharf

Angehörige der Geiseln im Gazastreifen haben verärgert auf die Rede von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei der UN-Generaldebatte reagiert.

In einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien hieß es, Netanjahus Ankündigung, im Gazastreifen weiterkämpfen zu wollen, gefährde das Leben der Verschleppten und drohe die Bergung von toten Geiseln zu erschweren. Die Angehörigen warfen Israels Regierungschef vor, die Verhandlungen über ein Gaza-Abkommen zu untergraben.

Ein solcher Deal würde auch die Freilassung der Geiseln beinhalten. "Immer wieder hat er jede Gelegenheit vertan, die Geiseln nach Hause zu bringen", hieß es in der Stellungnahme weiter.

Israels Regierungschef Netanjahu hat sich in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung direkt an die Geiseln im Gazastreifen gewendet. Bei ihren Angehörigen traf das nicht auf Zustimmung.
Israels Regierungschef Netanjahu hat sich in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung direkt an die Geiseln im Gazastreifen gewendet. Bei ihren Angehörigen traf das nicht auf Zustimmung.  © Kay Nietfeld/dpa

26. September, 18 Uhr: Gaza-Deal ist laut Trump nahe

US-Präsident Donald Trump hat erneut Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Krieges geweckt.

Der Republikaner sagte vor Journalisten in Washington: "Ich denke, wir haben vielleicht eine Einigung zu Gaza." Man stehe kurz vor einer Einigung. Seine Formulierungen gingen aber zum Teil weiter, nur kurz darauf sagte er zu den Journalisten etwa: "Es sieht so aus, als hätten wir eine Einigung zu Gaza." Und: "Ich denke, wir haben eine Einigung."

Wie genau der Stand der Verhandlungen ist, blieb damit offen. Trump hatte sich auch in der Vergangenheit immer wieder hoffnungsvoll gezeigt - doch der Durchbruch war bislang ausgeblieben.

Die Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Kriegs hatten zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Donald Trump macht erneut Hoffnung.
Die Verhandlungen um ein Ende des Gaza-Kriegs hatten zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Donald Trump macht erneut Hoffnung.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

26. September, 16.04 Uhr: Netanjahu wendet sich über Lautsprecher an Gaza-Geiseln

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte direkt an die im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln gewandt.

Er habe deshalb um den Gazastreifen riesige Lautsprecher anbringen lassen, die mit seinem Mikrofon verbunden seien in der Hoffnung, dass die Entführten ihn hörten, sagte er in New York.

"Wir haben Sie nicht vergessen, nicht eine Sekunde. Das israelische Volk steht hinter Ihnen. Wir werden nicht zögern und nicht ruhen, bis wir Sie alle nach Hause gebracht haben."

26. September, 16.02 Uhr: Israel greift Ziele im Libanon an

Mehrere israelische Luftangriffe haben das Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Syrien erschüttert.

Nach Angaben eines Sprechers der israelischen Armee handelte es sich um eine Produktionsstätte für Präzisionsraketen der Schiitenmiliz Hisbollah.

26. September, 15.27 Uhr: Dutzende Diplomaten verlassen bei Netanjahu-Rede UN-Saal

Zu Beginn der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei der UN-Generaldebatte haben Dutzende Diplomaten den Sitzungssaal verlassen.

Sie gingen aus Protest in langen Schlangen aus dem Raum in New York. Dieser war am Freitagmorgen (Ortszeit) zu Beginn der Sitzung ohnehin nur spärlich gefüllt.

Netanjahu wartete mit stoischem Blick am Podium den Protest ab und erhielt währenddessen auch vereinzelten demonstrativen Applaus, vor allem aus Israels Delegation. Während seiner ersten Worte gab es weitere Zwischenrufe.

Wegen der aggressiven Kriegsführung im Gazastreifen hatten sich zuletzt auch immer mehr westliche Partner von der israelischen Regierung abgewandt.

Zu Beginn der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gibt es Proteste im Sitzungssaal in New York.
Zu Beginn der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gibt es Proteste im Sitzungssaal in New York.  © Kay Nietfeld/dpa

26. September, 11.56 Uhr: Microsoft sperrt KI und Cloud-Dienste für Israels Militär

Das Technologieunternehmen Microsoft stellt dem israelischen Verteidigungsministerium bestimmte Cloud- und KI-Dienste nicht mehr zur Verfügung.

Man wolle Sorge tragen, dass Microsoft-Dienstleistungen nicht für die Massenüberwachung palästinensischer Zivilisten verwendet werden können, erklärte Firmenpräsident Brad Smith in der Nacht zum Freitag.

"Wir stellen Technologie nicht zur Verfügung, um eine Massenüberwachung von Zivilisten zu ermöglichen. Dieses Prinzip haben wir in allen Ländern der Welt angewandt und seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder darauf bestanden," betonte Smith.

"Microsoft" hat dem israelischen Militär bestimmte Dienste gestrichen. (Archivbild)
"Microsoft" hat dem israelischen Militär bestimmte Dienste gestrichen. (Archivbild)  © Sven Hoppe/dpa

26. September, 11.27 Uhr: Israels Luftschläge auf Sanaa: Huthi melden weitere Opfer

Nach den israelischen Luftangriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa hat das von der Huthi-Miliz kontrollierte Gesundheitsministeriums weitere Opfer gemeldet.

Demnach wurden neun Menschen getötet und 174 verletzt – darunter 59 Kinder und 35 Frauen. Zunächst hatte es geheißen, acht Menschen seien getötet und 142 verletzt worden. Unabhängig geprüft werden konnten die Angaben nicht.

Titelfoto: Leo Correa/AP/dpa

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