Nahost-Konflikt: Israel sperrt Grenzübergang zwischen Westjordanland und Jordanien

Israel - Während die israelische Armee auf das Zentrum der Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen vorrückt, werden ihre Truppen im Süden des Küstengebiets weiter in vereinzelte Kämpfe verwickelt.

Israels Armee rückt in der Stadt Gaza vor. Allein 38 Menschen kamen am Donnerstag bei Angriffen ums Leben.
Israels Armee rückt in der Stadt Gaza vor. Allein 38 Menschen kamen am Donnerstag bei Angriffen ums Leben.  © Maya Levin/AP/dpa

Vier israelische Soldaten wurden dort am Donnerstag in Rafah bei der Explosion eines Sprengsatzes getötet, wie das Militär bekanntgab.

Auf palästinensischer Seite starben laut medizinischen Kreisen am selben Tag erneut Dutzende Menschen, allein 38 in der Stadt Gaza.

Derweil verhinderten die USA mit ihrem Veto im UN-Sicherheitsrat abermals eine Resolution zur Besserung der humanitären Lage.

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Der am Einstimmigkeitsprinzip gescheiterte Resolutionstext sollte tiefe Besorgnis über eine Hungersnot in dem abgeriegelten Küstenstreifen zum Ausdruck bringen. Zudem wurde die israelische Regierung im Entwurf aufgefordert, "alle Beschränkungen für die Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza unverzüglich und bedingungslos aufzuheben".

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

19. September, 10.48 Uhr: Israel sperrt Grenzübergang zwischen Westjordanland und Jordanien

Israel hat nach dem tödlichen Angriff auf zwei Soldaten den einzigen Grenzübergang für Palästinenser im besetzten Westjordanland nach Jordanien geschlossen.

Wie lange der Übergang gesperrt bleibt, an dem das Attentat am Donnerstag verübt wurde, teilte die zuständige Behörde nicht mit. Die israelische Armee macht einen jordanischen Fahrer eines Gaza-Hilfstransporters dafür verantwortlich, die beiden Soldaten getötet zu haben.

Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete über die Schließung und meldete, dass Busse mit Reisenden aus dem nahegelegenen palästinensischen Ort Jericho hätten umkehren müssen. Viele Palästinenser aus dem Westjordanland nutzen den Übergang auch, um von Jordanien aus weiter in andere Länder zu reisen.

Nachdem zwei israelische Soldaten an einem Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland getötet wurden, hat Israel diesen nun geschlossen.
Nachdem zwei israelische Soldaten an einem Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland getötet wurden, hat Israel diesen nun geschlossen.  © Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

19. September, 6.13 Uhr: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab

Eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete hat in mehreren Gegenden Israels, darunter in der Küstenmetropole Tel Aviv, am Abend Alarm ausgelöst.

Die Rakete sei abgefangen worden, teilte die israelische Armee anschließend mit. Auch eine Drohne sei abgefangen worden.

Zuvor war laut Militär in der Stadt Eilat im Süden Israels eine "aus östlicher Richtung gestarteten Drohne" eingeschlagen. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf Augenzeugen, die Drohne habe den Eingang eines Hotels getroffen. Berichte über Opfer bei dem Angriff gab es nicht. Zuvor hatte es in der Stadt Raketenalarm gegeben.

Die Huthi-Miliz reklamierte die Angriffe für sich.

Die Huthi-Miliz griff Israel am Donnerstagabend mit einer Rakete und einer Drohne aus dem Jemen an.
Die Huthi-Miliz griff Israel am Donnerstagabend mit einer Rakete und einer Drohne aus dem Jemen an.  © Osamah Yahya/dpa

18. September, 22.03 Uhr: Geiseln auf mehrere Viertel der Stadt Gaza verteilt

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat eigenen Angaben zufolge die aus Israel entführten Geiseln auf mehrere Viertel der Stadt Gaza verteilt.

Der Beginn und die Ausweitung der israelischen Offensive in der Stadt bedeute, dass keiner der Entführten zurück nach Israel kehre, teilte der militärische Arm der Terrororganisation, die Kassam-Brigaden, mit. Die Hamas werde keine Rücksicht auf das Leben der Verschleppten nehmen, "solange (Israels Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu beschließt, sie zu töten", hieß es weiter.

18. September, 21.36 Uhr: USA verhindern erneut Gaza-Resolution mit Veto im UN-Sicherheitsrat

Die USA haben erneut eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat verhindert.

Die Vereinigten Staaten stimmten im mächtigsten UN-Gremium in New York als einziges Land gegen die Beschlussvorlage der zehn nicht-Ständigen Mitglieder - bei 14 Ja-Stimmen.

18. September, 21.34 Uhr: Israel greift weiter im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut im Libanon angegriffen.

Ziele seien mehrere Waffenlager der proiranischen Hisbollah im Südlibanon gewesen, erklärte die Armee. Die Miliz versuche, ihre "terroristische Infrastruktur im Südlibanon wiederherzustellen, um dem Staat Israel zu schaden".

Trotz Waffenruhe attackiert Israel nahezu täglich Ziele im Libanon. (Archivbild)
Trotz Waffenruhe attackiert Israel nahezu täglich Ziele im Libanon. (Archivbild)  © Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

18. September, 21.33 Uhr: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab - Drohne eingeschlagen

Eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete hat in mehreren Gegenden Israels, darunter in der Küstenmetropole Tel Aviv, am Abend Alarm ausgelöst.

Die Rakete sei abgefangen worden, teilte die israelische Armee anschließend mit. Auch eine Drohne sei abgefangen worden.

18. September, 21.32 Uhr: Tote bei Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge 48 Menschen ums Leben gekommen.

Das berichteten medizinische Kreise im Gazastreifen. Allein in der Stadt Gaza starben Krankenhausangaben zufolge am Donnerstag 38 Menschen. Israels Armee meldete derweil vier durch einen Sprengsatz getötete Soldaten im Süden des Gebiets.

Ein Armeesprecher sagte, inzwischen seien rund 450.000 Palästinenser aus der Stadt Gaza geflüchtet. Zuvor hatte sich dort rund eine Million Menschen aufgehalten.

18. September, 21.31 Uhr: Jordanien leitet Untersuchung nach Schüssen am Grenzübergang ein

Nach dem tödlichen Anschlag an einem von Israel kontrollierten Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland hat das jordanische Königreich Untersuchungen eingeleitet.

Bei dem mutmaßlichen Schützen handele es sich um einen "Zivilisten", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums. Er sei seit drei Monaten als Fahrer von Hilfslieferungen tätig. In jordanischen und weiteren arabischen Medien hieß es, er sei jordanischer Staatsbürger.

18. September, 17.34 Uhr: Zwei Israelis bei Anschlag an Grenze zu Jordanien getötet

Bei einem Angriff an einem von Israelkontrollierten Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland sind zwei israelische Soldaten getötet worden.

Nach Angaben der israelischen Armee kam der mutmaßliche Angreifer in einem Lastwagen aus Jordanien an - mit dem humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen transportiert werden sollten. Jordanien verurteilte den Vorfall und leitete Untersuchungen ein.

Der mutmaßliche Angreifer soll in einem Lastwagen aus Jordanien eingereist sein.
Der mutmaßliche Angreifer soll in einem Lastwagen aus Jordanien eingereist sein.  © Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

18. September, 17.32 Uhr: Jordanien stoppt Personenverkehr an Übergang zum Westjordanland

Nach dem mutmaßlichen Anschlag an einem israelisch kontrollierten Grenzübergang zwischen Jordanien und dem besetzten Westjordanland haben die jordanischen Behörden den Personenverkehr von ihrer Seite vorerst eingestellt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete unter Berufung auf die Direktion für öffentliche Sicherheit (PSD), dass der Personenverkehr über die König-Hussein-Brücke, auch als Allenby-Übergang bekannt, eingestellt wurde.

Israel kontrolliert den Grenzübergang an der Allenby-Brücke zwischen dem Westjordanland und Jordanien. Bei einem mutmaßlichen Anschlag kommt es dort zu Toten. (Archivbild)
Israel kontrolliert den Grenzübergang an der Allenby-Brücke zwischen dem Westjordanland und Jordanien. Bei einem mutmaßlichen Anschlag kommt es dort zu Toten. (Archivbild)  © Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

18. September, 17.31 Uhr: Hamas lobt Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der militärische Arm der Hamas hat einen tödlichen Anschlag an einem von Israel kontrollierten Grenzübergang zwischen Jordanien und dem Westjordanland gelobt.

Die Kassam-Brigaden betonten in einer Mitteilung auf Telegram die Verbundenheit der islamistischen Terrororganisation mit Israels Nachbarland Jordanien. Der Post zeigt auch einen brennenden Panzer der israelischen Armee und darüber ein rotes Dreieck - ein Symbol, das die Hamas benutzt, um feindliche Ziele zu markieren.

Titelfoto: Gil Cohen Magen/XinHua/dpa

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