Nahost-Konflikt: Viele Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

Israel - Während Israel Bereitschaft zu einer Waffenruhe in Gaza signalisiert und die islamistische Hamas einen neuen Vorschlag der Vermittler dazu prüft, beschwört Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) das Ende der Terrororganisation.

Die Hamas prüft derzeit einen Vorschlag zur Waffenruhe. (Archivbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

"Ich sage Ihnen – es wird keine Hamas mehr geben", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros in einer Rede in der südisraelischen Stadt Aschkelon. "Es wird kein Hamastan mehr geben. Wir werden nicht zu dem zurückkehren. Es ist vorbei. Wir werden alle unsere Geiseln befreien", sagte Netanjahu.

Man werde die Islamistenorganisation grundlegend "eliminieren".

US-Präsident Donald Trump (79) hatte zuvor mitgeteilt, Israel habe den "notwendigen Bedingungen" für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden.

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Die Hamas teilte daraufhin mit, einen entsprechenden Vorschlag der Vermittler zu prüfen. Man gehe "mit großer Verantwortung" an die Sache.

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3. Juli, 17.49 Uhr: Netanjahu besucht erstmals von Hamas-Massaker betroffenen Kibbuz

Erstmals seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den besonders stark betroffenen Kibbuz Nir Oz besucht. Wie israelische Medien übereinstimmend berichteten, traf der Regierungschef dort Angehörige von Geiseln, die noch immer von Extremisten im Gazastreifen festgehaltenen werden.

In von Medien veröffentlichten Videos war zu sehen, wie Netanjahu und dessen Frau Sara die Mutter einer männlichen Geisel begrüßten. Einav Zangauker gilt als eines der bekanntesten Gesichter der israelischen Geiselangehörigen. Sie kritisierte Netanjahu oftmals scharf und warf ihm vor, mit dem militärischen Vorgehen in Gaza das Leben der Geiseln zu gefährden.

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3. Juli, 11.20 Uhr: Bericht über viele Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind Berichten zufolge erneut Dutzende Palästinenser ums Leben gekommen.

63 Menschen seien seit dem Morgen getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Viele der Opfer hätten in verschiedenen Gebieten auf Hilfsgüter gewartet. Ob sie auf UN-Lieferungen oder Hilfspakete der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) warteten, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Unter den Opfern sollen viele Menschen gewesen sein, die auf Hilfsgüter gewartet haben. (Archivbild)  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

3. Juli, 8.59 Uhr: Irans Atomprogramm laut Pentagon um zwei Jahre zurückgeworfen

Einer Einschätzung des Pentagons zufolge sollen die US-Luftangriffe auf drei iranische Atomanlagen das Atomprogramm des Landes um etwa zwei Jahre zurückgeworfen haben.

"Vor allem diese Anlagen sind vollständig zerstört worden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington am Mittwoch (Ortszeit) unter Verweis auf Geheimdienstberichte.

3. Juli, 6.15 Uhr: "Es wird keine Hamas mehr geben"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat den Sieg über die Terrororganisation Hamas beschwört.

"Ich sage Ihnen – es wird keine Hamas mehr geben", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros in einer Rede in der südisraelischen Stadt Aschkelon. "Es wird kein Hamastan mehr geben. Wir werden nicht zu dem zurückkehren. Es ist vorbei. Wir werden alle unsere Geiseln befreien", sagte Netanjahu.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

2. Juli, 20 Uhr: Mehrere Tote bei israelischem Angriff in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet worden.

Getroffen worden sei ein Gebäude im al-Saitun-Viertel in der Stadt Gaza, in dem vom Krieg vertriebene Familien Zuflucht gefunden hätten, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Unter den Opfern sollen sieben Minderjährige und fünf Frauen gewesen sein.

2. Juli, 17.34 Uhr: Hamas prüft neue Vermittlervorschläge wegen Waffenruhe in Gaza

Die islamistische Hamas will eigenen Angaben zufolge neue Vorschläge der Vermittler prüfen, die zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg führen sollen.

"Wir gehen mit großer Verantwortung an die Sache heran", teilte die Organisation in ihrem Telegram-Kanal mit. US-Präsident Donald Trump (79) hatte am Dienstag mitgeteilt, dass Israel den Bedingungen für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt habe.

Die Hamas reagierte damit zum ersten Mal auf Trumps Mitteilung. Zwischen Israel und den Islamisten vermitteln die USA, Ägypten und Katar - in erster Linie stehen die beiden arabischen Staaten mit der Hamas in Kontakt. "Wir führen nationale Beratungen durch, um die Vorschläge der vermittelnden Brüder zu prüfen", hieß es in der Stellungnahme der Hamas.

2. Juli, 14.56 Uhr: Iran setzt Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde aus

Im Iran ist ein Gesetz zur vorübergehenden Aussetzung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Kraft getreten. Präsident Massud Peseschkian (70) habe das Gesetz unterzeichnet, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim.

Der Iran will mit der Entscheidung so lange keine IAEA-Inspektoren ins Land lassen, bis die "Sicherheit" der nuklearen Anlagen gewährleistet ist. Dazu müsse die Organisation die Angriffe der USA und Israels auf die Nuklearanlagen verurteilen und das iranische Atomprogramm anerkennen, hatte Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf vor wenigen Tagen erklärt. Viele Details der neuen Regelung sind noch unklar.

Irans Präsident Massud Peseschkian (70).  © Iranian Presidency/ZUMA Press Wire/dpa

2. Juli, 12.40 Uhr: Iran wirft Israel Versuche zur Destabilisierung vor

Rund eine Woche nach Inkrafttreten der Waffenruhe wirft der Iran Israel vor, das Land destabilisieren zu wollen.

In der Provinz Sistan und Belutschistan nahmen Einheiten der Revolutionsgarden fünf mutmaßliche Agenten fest, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Die Gruppe soll in direktem Kontakt mit israelischen Geheimdiensten gestanden und gezielt Aktionen sowie Sabotageakte im Landesinneren geplant haben.

Die Provinz Sistan und Belutschistan gilt wirtschaftlich als schwächer als der Rest des Landes und ist in den vergangenen Jahren von schweren Dürren getroffen worden. Immer wieder kommt es dort zu Anschlägen militanter Gruppen – anders als im übrigen Iran. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört der sunnitischen Richtung des Islam an, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die Provinz grenzt an Afghanistan und Pakistan.

Zwei Männer sitzen am Straßenrand in der von Trockenheit und Wasserknappheit geprägten iranischen Provinz Sistan und Belutschistan.  © Mohammad Dehdast/dpa

2. Juli, 10.29 Uhr: Israels Außenminister: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Laut Israels Außenminister Gideon Saar gibt es innerhalb der israelischen Regierung eine große Mehrheit für ein Gaza-Abkommen, das auch die Freilassung der Geiseln vorsieht.

"Wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, dürfen wir sie nicht verpassen!", schrieb Saar auf der Plattform X. Seinen Angaben nach spricht sich auch eine große Mehrheit der israelischen Bevölkerung für einen Deal aus. Auch Umfragen haben das immer wieder ergeben.

Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir will einen Deal dagegen weiterhin unbedingt verhindern. Israelische Medien berichteten, Ben-Gvir habe den ebenfalls rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich kontaktiert, damit sie ihr Vorgehen diesbezüglich abstimmen könnten. Angehörige der Geiseln kritisierten die beiden Politiker deshalb heftig. Ben-Gvir lehnt ein Ende des Gaza-Kriegs ab, solange die Hamas nicht besiegt ist.

2. Juli, 8.06 Uhr: Israel stimmt laut Trump Bedingungen für 60-tägige Waffenruhe zu

Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump notwendigen Bedingungen für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt.

Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Vertreter aus Katar und Ägypten, die sich sehr für den Frieden eingesetzt hätten, würden diesen letzten Vorschlag an die islamistische Hamas überbringen.

"Ich hoffe zum Wohle des Nahen Ostens, dass die Hamas diesen Deal annimmt, denn es wird nicht besser werden - ES WIRD NUR SCHLIMMER WERDEN", schrieb Trump. US-Vertreter hatten seinen Angaben zufolge am Dienstag (Ortszeit) ein langes und produktives Treffen mit israelischen Vertretern zum Thema Gaza.

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