Nahost-Konflikt: Zahl untergewichtiger Babys im Gazastreifen steigt

Israel - Nach zwei Jahren der Ungewissheit wurde die Leiche eines am 7. Oktober getöteten Thailänders vergangene Woche an Israel übergeben. In seiner Heimat soll er nun die letzte Ruhe finden.

Familie, Freunde und Unterstützer des gefallenen Thailänders nehmen gemeinsam Abschied von Sudthisak Rinthalak.
Familie, Freunde und Unterstützer des gefallenen Thailänders nehmen gemeinsam Abschied von Sudthisak Rinthalak.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Mit einer Zeremonie am Tel Aviver Flughafen (Israel) haben zahlreiche Menschen Abschied von einem Thailänder genommen, der bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 getötet worden war. Der mit Blumen geschmückte Sarg von Sudthisak Rinthalak wurde feierlich aufgebahrt.

Der Arbeiter war nach israelischen Angaben am 7. Oktober 2023 in der Nähe von Kibbuz Beeri, einer kollektiven Siedlung nahe des Gazastreifens, ermordet worden. Die Terrororganisation Islamischer Dschihad hatte seine Leiche in den Gazastreifen gebracht und dort festgehalten.

Damals sei er 42 Jahre alt gewesen. Sein Leichnam war vergangene Woche an Israel übergeben und identifiziert worden. Damit befindet sich nun im Gazastreifen noch eine Leiche einer israelischen Geisel.

Berlin setzt Zeichen gegen Hamas am Brandenburger Tor
Israel Krieg Berlin setzt Zeichen gegen Hamas am Brandenburger Tor

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9. Dezember, 17.19 Uhr: Zahl untergewichtiger Babys im Gazastreifen steigt

Im vom Krieg gezeichneten Gazastreifen kommen nach UN-Angaben zahlreiche Neugeborene mangelernährt auf die Welt.

Ursache ist, dass die Mütter sich während der Schwangerschaft monatelang nicht ausreichend ernähren konnten, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef berichtet. Israel hat den Zugang für Hilfsgüter während des Krieges stark beschränkt. Seit Oktober gilt eine Waffenruhe.

Mangelernährung könne lebenslange gesundheitliche Folgen haben, warnt die im Gazastreifen tätige Unicef-Sprecherin Tess Ingram. "Kein Kind sollte Kriegsnarben davon tragen, bevor es seinen ersten Atemzug getan hat", sagte Ingram in einer Videoschalte zu Reportern in Genf.

Seit dem Krieg im Gazastreifen ist die Zahl der mangelernährten Neugeborenen stark gestiegen.
Seit dem Krieg im Gazastreifen ist die Zahl der mangelernährten Neugeborenen stark gestiegen.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

9. Dezember, 13.39 Uhr: Jüdischer Politiker im Iran warnt seine Gemeinde vor israelischen Content

Im Iran hat der einzige jüdische Parlamentsabgeordnete seine Gemeinde vor Aktivitäten in den sozialen Medien gewarnt. Humajun Sameh Jah Nadschafabadi rief in einem Brief dazu auf, "Kanälen und Seiten, die dem israelischen Regime zugeschrieben werden" zu entfolgen.

Likes "sensibler Inhalte" sollten so schnell wie möglich gelöscht werden, hieß es in dem Schreiben, das auf seinem persönlichen Telegram-Kanal publiziert wurde. Die Sicherheitsdienste hätten dabei auf Kommentare und Likes "falscher Inhalte" seiner Gemeinde aufmerksam gemacht.

Humajun Sameh Jah Nadschafabadi, Leiter der jüdischen Gemeinde in Teheran, warnt eindringlich vor den sozialen Medien im Hinblick auf Israel.(Archivbild)
Humajun Sameh Jah Nadschafabadi, Leiter der jüdischen Gemeinde in Teheran, warnt eindringlich vor den sozialen Medien im Hinblick auf Israel.(Archivbild)  © Pantea Vasseq/dpa

9. Dezember, 7.17 Uhr: Immer mehr Journalisten sterben am Gazastreifen

67 Journalisten sind in den zurückliegenden zwölf Monaten weltweit im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die allermeisten von ihnen wurden Opfer von Kriegen oder kriminellen Netzwerken, teilte die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen mit.

Die bedrohlichste Region blieb dabei der Gazastreifen, in dem 29 Reporter ihr Leben verloren. Der zweitgefährlichste Ort war mit neun Todesopfern Mexiko.

Ein Helm, Kameras und eine Schutzweste - die Ausrüstungsgegenstände von Journalisten, die in Kriegsgebieten arbeiten.
Ein Helm, Kameras und eine Schutzweste - die Ausrüstungsgegenstände von Journalisten, die in Kriegsgebieten arbeiten.  © Bruce Cotler/Zuma Press/dpa

8. Dezember, 16.53 Uhr: Nato suspendiert Israels Rüstungsriesen

Die Nato hat den israelischen Wehrtechnik-Konzern Elbit Systems während laufender Korruptionsermittlungen von der Teilnahme an Vergabeverfahren für Rüstungsaufträge ausgeschlossen.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen, nachdem zunächst die Medien Follow the Money, La Lettre, Knack und Le Soir gemeinsame Rechercheergebnisse dazu veröffentlicht hatten. Demnach gibt es Hinweise, dass Elbit im Zusammenhang mit Vergabeverfahren in strafbaren Praktiken verwickelt sein könnte. Das Unternehmen gilt als das größte Rüstungsunternehmen Israels. Es reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

8. Dezember, 16.34 Uhr: Trump und Netanjahu treffen sich Ende des Monats

US-Präsident Donald Trump (79) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) treffen sich israelischen Angaben zufolge Ende des Monats, um über die nächsten Schritte des von den USA vorangetriebenen Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu sprechen. Das Treffen sei für den 29. Dezember geplant, teilte eine israelische Regierungssprecherin mit.

Israelische Medien meldeten, Netanjahu werde zwischen dem 28. Dezember und 4. Januar für einen Besuch in die USA reisen. Die Sprecherin wollte diese Angaben auf Anfrage zunächst nicht bestätigen.

Erneut treffen US-Präsident Trump (79, l.) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) aufeinander. (Archivbild)
Erneut treffen US-Präsident Trump (79, l.) und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) aufeinander. (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

8. Dezember, 15.16 Uhr: Drei Millionen Syrer kehren zurück – UN mahnt mehr Hilfe an

Seit dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad vor genau einem Jahr sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als drei Millionen vertriebene Syrer in ihre Heimat zurückgekehrt.

Der Sturz habe ein "einzigartiges Fenster der Hoffnung auf Frieden und Stabilität geöffnet", berichtete das UNHCR aus Damaskus. Allerdings brauchten die Menschen dringend mehr Unterstützung beim Wiederaufbau, um die Stabilität zu festigen.

Mehr als 1,2 Millionen Menschen seien vor allem aus den Nachbarländern zurückgekehrt, und mehr als 1,9 Millionen intern Vertriebene lebten inzwischen wieder in ihren Heimatdörfern. Viele weitere Menschen hätten den Wunsch auf baldige Rückkehr geäußert. Sie brauchten aber Perspektiven.

Ein Überblick über Damaskus, während in Syrien der erste Jahrestag des Sturzes von Assad erreicht ist.
Ein Überblick über Damaskus, während in Syrien der erste Jahrestag des Sturzes von Assad erreicht ist.  © Moawia Atrash/dpa

8. Dezember, 6.45 Uhr: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Israel beabsichtigt nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76), in einer Pufferzone im Süden Syriens zu bleiben.

Israel hoffe sehr, ein Abkommen zur Entmilitarisierung Südsyriens zu erreichen, wolle aber in diesen Gebieten bleiben, sagte Netanjahu nach übereinstimmenden israelischen Medienberichten bei einem Treffen mit israelischen Botschaftern.

Zuvor hatte der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (43) am Samstag in Doha Israel vorgeworfen, Krisen in andere Länder zu exportieren und "Geister zu bekämpfen", wie der US-Fernsehsender CNN berichtete.

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa wird vorgeworfen, Krisen in andere Länder zu verlagern.
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa wird vorgeworfen, Krisen in andere Länder zu verlagern.  © Francisco Seco/AP/dpa

7. Dezember, 15.37 Uhr: Merz sieht in absehbarer Zukunft keine Anerkennung eines Staates Palästina

Bundeskanzler Friedrich Merz sieht in "absehbarer Zukunft" keine Voraussetzungen für die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Deutschland.

Das sagte der CDU-Politiker nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Es gehe zunächst darum, Schritt für Schritt den Friedensplan zu implementieren.

"Was an dessen Ende steht, weiß heute von uns niemand. Und weil das so ist, hat auch die Bundesregierung anders als andere europäische Staaten von einer frühzeitigen Anerkennung eines palästinensischen Staates Abstand genommen. Wir werden das auch in absehbarer Zukunft nicht tun", sagte Merz. Einem solchen Staat fehlten bis jetzt alle Voraussetzungen dafür, überhaupt ein selbstständiger Staat sein zu können.

Großbritannien, Frankreich, Kanada und viele andere Staaten haben die palästinensischen Gebiete als Staat anerkannt. Dies hat vor allem symbolischen Charakter.

Deutschland stehe immer an der Seite Israels, sagte der Kanzler. Bei der Frage der Anerkennung eines palästinensischen Staates bleibt Deutschland bei seiner Haltung.
Deutschland stehe immer an der Seite Israels, sagte der Kanzler. Bei der Frage der Anerkennung eines palästinensischen Staates bleibt Deutschland bei seiner Haltung.  © Ariel Schalit/Pool AP/AP/dpa

7. Dezember, 13.11 Uhr: Netanjahu spricht von "Gelegenheiten für Frieden"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat von "Gelegenheiten für Frieden" in der Region gesprochen, aber gleichzeitig einen unabhängigen palästinensischen Staat weiter abgelehnt.

"Die iranische Achse ist zerschlagen", sagte Netanjahu nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Jerusalem mit Blick auf den Krieg in der Region in den vergangenen zwei Jahren.

"Wir glauben, dass es einen Weg gibt, einen umfassenderen Frieden mit den arabischen Staaten voranzubringen, und auch einen Weg, einen funktionierenden Frieden mit unseren palästinensischen Nachbarn zu schaffen", sagte Netanjahu weiter. "Aber wir werden keinen Staat vor unserer Haustür schaffen, der sich unserer Zerstörung verschrieben hat."

Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) nimmt neben Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel an der Pressekonferenz nach dem Gespräch im Regierungssitz teil.
Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) nimmt neben Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel an der Pressekonferenz nach dem Gespräch im Regierungssitz teil.  © dpa | Michael Kappeler

7. Dezember, 7.17 Uhr: Heute Treffen mit Netanjahu und befreiten Geiseln der Hamas

Am heutigen Sonntag trifft Merz Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Zuvor wird er die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen und der sechs Millionen während der Nazi-Diktatur ermordeten Juden gedenken - ein Programmpunkt, der zu jedem Antrittsbesuch eines deutschen Kanzlers oder einer Kanzlerin in Israel gehört. Außerdem trifft er sich mit freigelassenen Geiseln der Hamas und Hinterbliebenen von Geiseln, die in Gefangenschaft getötet wurden oder umgekommen sind.

Titelfoto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

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