Gibt es Geld fürs Kleben? So viel verdient ein gewöhnlicher Klimaaktivist!

Deutschland - Wird die "Letzte Generation" für ihre Arbeit bezahlt? Bislang sind nicht viele Interna der Klimabewegung an die Öffentlichkeit gedrungen. Nun aber lüften die Klimaaktivisten pikante Finanz-Geheimnisse und räumen mit Vorurteilen auf.

Eine Klimaaktivistin wird von der Polizei kurzerhand weggetragen.
Eine Klimaaktivistin wird von der Polizei kurzerhand weggetragen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Klimaaktivisten sind schwer beschäftigt. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört das Kleben auf der Straße. Doch was verdient ein durchschnittlicher Klima-Kleber mit seiner "Arbeit" eigentlich?

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, hat sich nun erstmals ein aktiver Klimaaktivist zu finanziellen Fragen geäußert.

Lars Werner (31) ist einer der prominenteren Aktivisten, der es bis in die Führungsriege der "Letzten Generation" geschafft hat. Seinen Job in einer psychiatrischen Praxis hat er für den Klimakampf auf der Straße an den Nagel gehängt. Seit Anfang vergangenen Jahres ist er "Vollzeit-Aktivist".

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Seit Herbst 2022 erhält Werner ein Gehalt als Klimaaktivist. Dieses beläuft sich auf 950 Euro netto. Damit gilt der Psychologe als armutsgefährdet. Doch dieser Umstand scheint Werner nicht sonderlich zu besorgen.

"Ich wollte Protestaktionen machen, da konnte ich nicht mehr verlässlich für meine Patienten da sein", kommentierte Werner seine Motive für den Klimakampf, welchen er persönlich als "Berufung" betrachtet.

Klimaaktivisten im Einsatz: Finanziert durch Spenden

Penelope Frank (32) sitzt für den Klimaschutz regelmäßig auf der Straße.
Penelope Frank (32) sitzt für den Klimaschutz regelmäßig auf der Straße.  © Screenshot/Instagram/allabout.penelopefrank

Der kinderlose Lars Werner ordnet seiner Mission alles andere unter. Er verfügt über kein Auto und lebt sparsam.

Mit seiner Partnerin, die ebenso wie er regelmäßig auf der Straße klebt, lebt er in einer günstigen Wohngemeinschaft in Göttingen.

Die "Letzte Generation" finanziert sich hauptsächlich über Spenden. Laut diesjährigem Transparenzbericht sammelte die Klimabewegung im vergangenen Jahr insgesamt Spenden in Höhe von knapp über 900.000 Euro.

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Weitere rund 50.000 Euro Fördergelder des Climate Emergency Fund (CEF) kommen über Umwege hinzu.

Aus Kreisen der Klimabewegung ist zu hören, dass diese selbst keine Menschen einstelle. Die Anstellungen laufen über das Berliner Wandelbündnis.

Klimaaktivistin Penelope Frank (32) stellt gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" klar:

"Seit September 2022 können wir so Gehälter auszahlen, um zivilen Ungehorsam zu fördern", so die Sexarbeiterin über die bislang geheimen Finanz-Interna ihrer Klimabewegung.

"Letzte Generation": Kein Geld fürs Kleben

Klimaaktivist Henning Jeschke (23) stand erst kürzlich wegen zivilen Ungehorsams vor Gericht. Dort klebte sich der Aktivist an einem Tisch fest.
Klimaaktivist Henning Jeschke (23) stand erst kürzlich wegen zivilen Ungehorsams vor Gericht. Dort klebte sich der Aktivist an einem Tisch fest.  © Paul Zinken/dpa

Das Gehalt, das den Aktivisten ausgezahlt werde, orientiere sich stets am Lebensstandard sowie den persönlichen Verhältnissen. So verdiene eine verheiratete Person mit zwei Kindern 1800 Euro netto, ein Single hingegen lediglich maximal 1200 Euro.

Allerdings will die "Letzte Generation" mit einem Gerücht aufräumen:

Lars Werner und seine Kollegen erhalten laut eigener Aussage kein Geld für das bloße Kleben auf der Straße. Bezahlt werde der hochrangige Klimaaktivist für Bildungsarbeit. Darunter versteht Werner Vorträge über das Klima sowie Workshops.

Im Falle von potenziellen Geldstrafen wegen zivilen Ungehorsams müssen die Kosten aus eigener Tasche bezahlt werden. Der Straßenprotest sei Werner zufolge eine Freizeitangelegenheit und kein Beruf.

Lediglich ein überschaubarer Teil von 70 Personen erhalte ein Gehalt für ihre Arbeit. Die Protestbewegung hat sich hierzu auch auf der eigenen Homepage geäußert.

"Anders als oft behauptet, werden weder bei der 'Letzten Generation' noch bei der genannten Initiative des Wandelbündnisses Menschen für Widerstand auf den Straßen bezahlt", so das knappe Statement der Organisation.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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