Klimaaktivistin kann Strafen nicht zahlen: Muss "Klima-Shakira" erneut hinter Gitter?
Nürtingen - Sie wurde durch zahlreiche Aktionen für den Klimaschutz bekannt. Nun musste sich Anja Windl alias "Klima-Shakira" erneut vor Gericht verantworten. Der 28-Jährigen droht der Knast.
Alles in Kürze
- Klimaaktivistin Anja Windl alias 'Klima-Shakira' verurteilt
- Wegen Sachbeschädigung am Flughafen Stuttgart
- Strafe von 180 Tagessätzen à 10 Euro droht
- Windl kann Strafe nicht zahlen, Gefängnisstrafe möglich
- Erhält befristetes Aufenthaltsverbot aus Österreich

Das Amtsgericht Nürtingen verurteilte die Klimaaktivistin am Mittwoch wegen Sachbeschädigung. Im August 2024 verschaffte sie sich Zutritt zum Flughafengelände in Stuttgart. Mit einem Bolzenschneider und einer Blechschere schnitt sie dafür ein Loch in den Zaun.
Schließlich klebte sich das Mitglied der "Neuen Generation" an eine wenig benutzte Rollbahn des Flughafens fest.
Laut Bild entstand dabei ein Sachschaden von etwa 2500 Euro, da der Flugverkehr kurzzeitig gestoppt werden musste. Vor Gericht soll sie erneut auf die fatalen Folgen der Ölverbrennung aufmerksam gemacht haben.
Gegen die Strafe über 180 Tagessätzen zu 30 Euro hat Windl nun Einspruch eingelegt. Da der Studentin die finanziellen Mittel fehlen, wurde der Tagessatz auf 10 Euro gekürzt.
Doch selbst die insgesamt 1800 Euro werden für die Aktivistin nicht zu begleichen sein. Wie die Zeitung herausfand, liegen noch weitere Schulden unter anderem wegen Bafög und dem Feuerwehr- und Securityeinsatz am Flughafen vor.
Ob sie die Strafe im Gefängnis abbüßen muss, steht noch aus.
"Klima-Shakira" erhält Aufenthaltsverbot
"Klima-Shakira" hatte bereits zahlreiche Geldstrafen für ihre Aktionen erhalten. Im Januar entschied sich die Psychologie-Studentin, eine "Ersatzfreiheitsstrafe" abzusitzen, da sie eine Schadensersatzzahlung nicht leisten konnte. Sechs Wochen befand sich die gebürtige Deutsche deshalb in einer Haftanstalt in Klagenfurt (Österreich).
Mittlerweile erhielt Anja Windl sogar ein befristetes Aufenthaltsverbot aus ihrer Wahlheimat Österreich, wo sie auch studiert. Zwei Jahre lang dürfe sie demnach nicht einreisen. Auf Instagram gab sie bekannt, dass sie nun vier Wochen Zeit habe, um das Land zu verlassen.
Titelfoto: Georg Hochmuth/APA/dpa