Internes Video geleakt: Letzte Generation plant ab Mitte August "intensive Phase" quer durch Bayern

München - Sie sorgen immer wieder für Diskussionen, Wut, aber auch Anerkennung: Die Aktivistengruppe "Letzte Generation" fällt seit Monaten immer wieder vor allem durch Straßenblockaden auf.

Bayern ist das Bundesland, in dem - laut der Aktivisten - am "massivsten gegen uns und zugleich am laschsten gegen den Klimawandel" vorgegangen wird.
Bayern ist das Bundesland, in dem - laut der Aktivisten - am "massivsten gegen uns und zugleich am laschsten gegen den Klimawandel" vorgegangen wird.  © Kay Nietfeld/dpa

Unabhängig von der Wahl der Mittel sind ihre Ziele durchaus erstrebenswert: Der Schutz der Umwelt, des Klimas und eines Planeten, der allen Menschen ein lebenswertes Zuhause ermöglicht.

Dafür aber stören sie - zwar mit friedlichen, aber doch aufsehenerregenden Protesten - den Alltag der Bürger. Ihr Anliegen ist ihnen so ernst, dass sie dafür Festnahmen und Inhaftierungen in Kauf nehmen.

In dem Video "LG: 100 für Bayern", das TAG24 zugespielt wurde, wendet sich ein Mitglied an seine Aktivisten-Kollegen und kündigt unter anderem an, welche Schritte nun als nächstes geplant werden.

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Dazu lädt er alle, die bereit sind, die persönlichen Konsequenzen für ihre Aktionen mitzutragen, ein, nach Bayern zu kommen: "An den Ort, wo am massivsten gegen uns und zugleich am laschsten gegen den Klimawandel vorgegangen wird", so der Sprecher in dem Video.

Der Mann hinter dem leicht verpixelten und abgeschnittenen Standbild versucht, möglichst viele Mitglieder nach Bayern einzuladen, umfangreiche Proteste und das Thema Klimaschutz kurz vor der Landtagswahl zur gesellschaftlichen Diskussion zu machen.

Protest-Tour durch Bayern mit Abschluss in München zur IAA

Haften für das Haften: Die Aktivisten nehmen bewusst in Kauf, wegen ihrer Proteste ins Gefängnis gesteckt zu werden.
Haften für das Haften: Die Aktivisten nehmen bewusst in Kauf, wegen ihrer Proteste ins Gefängnis gesteckt zu werden.  © Kay Nietfeld/dpa

Vom 4. bis 6. August wurde ein Vorbereitungstreffen angekündigt - zusätzlich zu den Trainings und Angeboten, die ohnehin angeboten werden - um die Bereitwilligen dann ab dem 13. August auf alle möglichen Konsequenzen und die "intensive Phase des Protestes" vorzubereiten.

Dieses Datum soll den großen Starttag der Protest-Offensive markieren. "Ihr solltet ab dem 13. August Zeit haben. Für mindestens 30 Tage. Besser 60 Tage."

Schließlich müsse man auch eine (vorsorgliche) Inhaftierung mit einrechnen. Diese sei bei dem Projekt sogar mit angestrebt, um mitten im Wahlkampf die Anliegen ins Bewusstsein der Bürger zu bringen.

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Die Aktionen, die an diesem Tag - einem Sonntag - beginnen sollen, sind nicht auf eine Stadt begrenzt. Sie werden rund einen Monat lang an mehreren bayerischen Orten stattfinden.

Der Plan ist, in der Gesamtgruppe von Stadt zu Stadt zu reisen. Längere Proteste sind in der Zielstadt München - auch im Rahmen der Internationalen Automobilausstellung (IAA) von 5. bis 10. September - geplant.

Weitere Stationen wurden nicht genannt. In den Protest-Zeitraum würden aber beispielsweise die beiden - nach dem Oktoberfest - größten bayerischen Volksfeste in Straubing und Nürnberg fallen. Dort werden jeweils zusätzlich Tausende von Touristen erwartet.

"Wir werden was richtig Großes starten", so der Sprecher. Im Anschluss an die Demonstrationen in Bayern will man sich einem ab 13. September geplanten, mehrwöchigen Protest in Berlin anschließen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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