Krankenwagen im Stau: Klima-Kleber bringen Leben von Notfallpatient in Gefahr

Stuttgart - Sie selbst wollen retten, aber behindern Retter! Anfang September legten Aktivisten der "Letzten Generation" in der Stuttgarter Innenstadt eine Hauptverkehrsstraße lahm. Jetzt kommen brisante Details ans Licht.

Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich Anfang September vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof niedergelassen.
Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich Anfang September vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof niedergelassen.  © Andreas Rosar/dpa

Eine Anfrage der FDP musste her, um das ganze Ausmaß einer Straßenblockade in der Stuttgarter Schillerstraße am Hauptbahnhof zu beleuchten.

Der erschreckende Vorfall ereignete sich demzufolge am 6. September.

Nach "Bild"-Informationen steht nun erst - knappe vier Wochen später - fest: Bei der Aktion wurden nicht nur gewöhnliche Verkehrsteilnehmer an ihrer Weiterfahrt gehindert, sondern darüber hinaus ein Krankenwagen während einer Einsatzfahrt.

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Klar ist: Mindestens ein Dutzend Klima-Kleber sollen an der Protestaktion an dem lauen Septemberabend beteiligt gewesen sein. Polizisten mussten die Blockierer von der Straße entfernen.

Im Zuge dessen hatte sich ein längerer Stau gebildet.

Dabei seien zwei Krankenwagen ausgebremst worden, einer von ihnen hatte offenbar besondere Eile und verlor wegen einer notwendig gewordenen Umleitung ganze fünf Minuten an Zeit.

Laut eines Berichts des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (63, CDU) handelte es sich um einen auswärtigen Rettungswagen, welcher mit einem Notfallpatienten auf dem Weg in ein Stuttgarter Krankenhaus war.

FDP-Abgeordnete Friedrich Haag übt Kritik an Klima-Klebern

Kein Wunder also, dass dieser Vorfall auch in der Politik hohe Wellen schlägt: Der Stuttgarter FDP-Abgeordnete Friedrich Haag (34) fand für die Aktion mehr als deutliche Worte: "Bei einem Rettungseinsatz kann eine Verzögerung von fünf Minuten im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden. Sollte dies der Fall sein, müssen die Aktivisten dann auch die Konsequenzen dafür tragen".

Die Polizei hat bereits Ermittlungen wegen Nötigung eingeleitet.

Titelfoto: Andreas Rosar/dpa

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