Klimaaktivisten starten "Parlament der Menschen": Neue Proteste angekündigt

Berlin - Die "Neue Generation" ist die offizielle Nachfolgegruppierung der "Letzten Generation". Die Aktivisten wollen nicht nur das Klima retten, sondern sich zugleich für eine demokratischere Gesellschaft einsetzen. Schwerpunkt diverser Aktionen und Proteste ist in den kommenden Tagen die Bundeshauptstadt Berlin.
Vor dem Bundestag bauten Aktivisten der "Neuen Generation" das Kuppelzelt auf, in dem am Wochenende über Demokratiefragen diskutiert werden soll.
Vor dem Bundestag bauten Aktivisten der "Neuen Generation" das Kuppelzelt auf, in dem am Wochenende über Demokratiefragen diskutiert werden soll.  © Screenshot/Instagram/neuegeneration_

Am Freitag hat die "Neue Generation" bei einer Pressekonferenz ihr jüngstes Projekt vorgestellt: Für das "Parlament der Menschen" haben die Aktivisten vor dem Bundestag ein Kuppelzelt aufgestellt, in dem von Freitag (30. Mai) bis Sonntag (1. Juni) über eine andere Demokratie nachgedacht und diskutiert werden soll.

Dazu wurden laut Mitteilung der Klimagruppe aus 300 Interessierten am Ende 60 Bürger und Bürgerinnen ausgelost. Weiter hieß es: "Ziel des Parlamentes der Menschen ist es, Prinzipien für eine neue Generation der Demokratie zu finden."

Menschen sollen ermutigt werden, sich aktiv in gesellschaftspolitische Prozesse einzubringen. Laut Mitteilung soll das "Parlament der Menschen" in Zukunft regelmäßig stattfinden und jeweils neu ausgelost werden.

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Die Zusammenstellung sei "in den Kriterien Alter, Migrationshintergrund, Bildungsabschluss und Geschlecht" so vielfältig wie die deutsche Gesellschaft. Gerade am Anfang würden die Teilnehmer natürlich größtenteils aus der Klimabewegung stammen oder mit dieser sympathisieren, gaben die Veranstalter zu.

Von ihrem Parlament erhoffen sich die Initiatoren nicht weniger als einen "Aufbruch in eine neue Welt, in der der Einfluss von Geld auf die Politik zurückgedrängt wird".

Proteste am Axel-Springer-Hochhaus angekündigt

Die "Neue Generation" ging aus der "Letzten Generation" hervor. (Archivfoto)
Die "Neue Generation" ging aus der "Letzten Generation" hervor. (Archivfoto)  © Bernd Thissen/dpa

Einen ähnlichen Ton schlug "Neue Generation"-Sprecherin Emma Dorow (28) an: "Wir vertrauen der Politik nicht mehr! Es ist Zeit für eine friedliche, demokratische Revolution! Wir müssen unsere Demokratie weiterentwickeln, statt zuzuschauen, wie Neofaschisten unsere Demokratie weiter zerstören."

Auffällig ist, dass die "Neue Generation" zwar offenbar das Pathos ihrer Vorgängerin geerbt hat, nun aber ins Positive gewendet.

Wurden dort noch Untergangsszenarien angesichts der anstehenden Klimakatastrophe beschworen, steht dem hier das Bild einer neuen, demokratischeren Gesellschaft gegenüber, in der auch die Klimakrise endlich die Priorität bekäme, die ihr entgegengebracht werden müsste.

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Wie und ob sich dieser Ansatz am Ende in den Protesten niederschlagen wird, lässt sich ab der kommenden Woche in Berlin beobachten. Für die Zeit vom 2. bis zum 7. Juni kündigte die "Neue Generation" in der Hauptstadt eine "Widerstandswelle" an.

Diese richtet sich schwerpunktmäßig gegen den Axel-Springer-Konzern. Viele Demos und Aktionen sollen daher am Axel-Springer-Hochhaus stattfinden.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/neuegeneration_

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