Leipziger Klima-Kleberin gibt Einblick in ihr Innerstes: Das treibt sie an

Berlin - Lina Schinköthe (21), Aktivistin der Organisation "Letzte Generation", hat sich zu ihren Beweggründen für den Klimaschutz geäußert.

Lina Schinköthe (21) besprühte immer wieder Gebäude und Denkmäler mit Farbe.
Lina Schinköthe (21) besprühte immer wieder Gebäude und Denkmäler mit Farbe.  © Kay Nietfeld/dpa

"Ich hatte einfach sehr viel Weltschmerz und konnte es kaum aushalten zu wissen, dass wir immer weiter in fossile Energien investieren, obwohl wir gleichzeitig wissen und obwohl die Wissenschaft davor warnt, dass damit unsere Lebensgrundlagen vernichtet werden", sagte Schinköthe der "Berliner Zeitung".

Die ehemalige Philosophiestudentin an der Uni Leipzig ist nach eigenen Angaben seit Februar 2022 Teil der Klima-Radikalen.

Über ihre Entscheidung für die "Letzte Generation" sagte die 21-Jährige, dass sie sich "sofort verbunden gefühlt mit Menschen" habe, "die auch erkannt haben, dass wir es uns nicht mehr leisten können, nur nebenbei ein bisschen unbequem zu sein".

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Zuvor hatte sie bei einem Plenum von "Fridays for Future" das Gefühl gehabt, "auf taube Ohren zu stoßen".

Mit Blick auf die kontrovers diskutierten Farb-Attacken betonte Schinköthe, dass die Aktionen "kein Beliebtheitswettbewerb" seien: "Es geht nicht darum, dass alle uns feiern und uns cool finden."

Lina Schinköthe: "Ich tue, was ich als moralisch richtig empfinde"

Auf die Frage, ob sie als Kriminelle angesehen werde, erklärte die 21-Jährige: "Ich tue, was ich als moralisch richtig empfinde. Ich weiß selbst nicht, was ich in 20 oder 30 Jahren davon halten werde, wenn ich darauf zurückschaue. Aber ich werde immer die Gewissheit haben, dass ich mich nicht habe von Angst führen lassen, sondern von meinem moralischen Kompass."

Schinköthe hatte neben Klebe-Aktionen im Oktober die Touristenattraktion Weltzeituhr am Alexanderplatz in Berlin-Mitte mit oranger Farbe besprüht (Kostenpunkt: 14.000 Euro) und im November 2022 den Flughafen BER blockiert.

Dafür musste sie nicht nur ins Gefängnis, sondern bekam auch eine hohe Geldstrafe aufgebrummt.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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