Kommentar: Wer Migranten, Schwule oder Transgender hasst, der ist ein Menschenfeind

"Die schrecklichste Konsequenz von Hass ist der Tod", mahnt unser Redakteur in seinem Meinungsbeitrag zu Hater-Nachrichten und Hass-Kommentaren auf Social-Media-Plattformen.

Ob Facebook, Instagram, TikTok oder Twitter, die Social-Media-Welt ist nicht nur bunt und lustig. Hass-Kommentare vergiften auf zahlreichen Online-Plattformen das Klima.

Die Regenbogenfahne gilt ganz allgemein als ein Symbol für Toleranz.
Die Regenbogenfahne gilt ganz allgemein als ein Symbol für Toleranz.  © Wolfgang Kumm/dpa

Ein prominentes aktuelles Opfer dieser ebenso schäbigen wie bösartigen Schattenseite der Social-Media-Kanäle ist die Reality-Darstellerin Josimelonie (26) aus Mainz.

Die Transgender-Frau ist Kandidatin bei der Miss-Germany-Wahl und daher gegenwärtig in den Schlagzeilen präsent.

Wie sie kürzlich auf Instagram berichtete, wird sie wegen ihrer Transidentität (sie kam als Junge zur Welt) in Bezug zu ihrer Kandidatur mit Hater-Nachrichten konfrontiert. Offenbar wurde ihr sogar der Tod gewünscht (TAG24 berichtete).

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Auch die "Germany's Next Top Model"-Kandidatinnen Lijana Kaggwa (24) und Larissa Neumann (20) aus Hessen sahen sich in diesem Jahr heftigsten Anfeindungen ausgesetzt. In der Folge begannen sie, sich öffentlich gegen Hass-Kommentare im Internet zu engagieren (TAG24 berichtete).

Offensichtlich stellt Hass in der Social-Media-Welt ein erhebliches Problem dar.

So absurd dies in den Ohren vieler Menschen auch klingen mag, anscheinend muss man einigen Personen ganz deutlich sagen: Wer andere beleidigt, herabwürdigt oder ihnen gar den Tod wünscht, der übt Gewalt mittels Sprache aus.

Und nein: Dies ist kein Sprech-Verbot für alle aus der rechten Ecke.

"Können wir nicht einfach friedlich zusammenleben?"

TAG24-Redakteur Florian Gürtler lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
TAG24-Redakteur Florian Gürtler lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.  © Florian Gürtler

Wer Schwulen, Transgender-Personen, Migranten, Juden, Muslimen, Frauen oder Männern aus welchem Grund auch immer kritisch gegenüber steht, der soll seine Kritik auch äußern, solange diese sachlich und höflich vorgetragen wird.

In einem Offline-Gespräch würde man seinem Gegenüber doch auch nicht Gewalt androhen oder wüste Beleidigungen an den Kopf werfen, oder?

Doch wer seinen Hass gegen Migranten, Schwule oder Transgender-Frauen und -Männer in Form von Kommentaren oder Nachrichten in die Welt setzt, der ist schlicht ein Menschenfeind.

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Denn Menschen sind wir alle, egal woher wir kommen, welche Religion wir praktizieren, welche Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung wir haben, weshalb uns allen auch etwas zu eigen, was das deutsche Grundgesetz "Menschenwürde" nennt.

Wohin es führt, wenn diese Menschenwürde nicht mehr für alle Mitbürger als gültig erachtet wird, zeigen die Morde in Halle und Kassel, welche die Nation schockierten.

Die schrecklichste Konsequenz von Hass ist der Tod.

Josimelonie fragte in ihrem Instagram-Eintrag: "Können wir nicht einfach friedlich zusammenleben?" Ich schließe mich dem an. Du auch?

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa, Florian Gürtler

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