Wenn es knallt: Kommentar zur Böllerverbots-Forderung
Dresden - Fast jede Woche haben Kumpels Kampagnen-Aufrufe für oder gegen dieses oder jenes in ihrem WhatsApp-Status. Natürlich mit der Aufforderung, ebenfalls zu unterzeichnen. Ich ignoriere sowas, auch wenn ich zur Sache eine klare Meinung habe. Ist einfach nicht mein Ding. Ein Kommentar.
Anders neulich. Als eine Freundin für ein Böllerverbot trommelte, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Ich unterzeichnete. Kosten, Umweltverschmutzung und (Lebens)Gefahren mal außen vor - die Knallerei geht mir zunehmend auf die Nerven.
Selbst wenn ich Silvester und Neujahr nicht rausgehe, der Lärm macht mich auch bei geschlossenen Fenstern und Türen kirre.
Und wenn ich doch rausgehe, habe ich keine Lust von einem Schock zum nächsten zu taumeln, bevor ich die rettende Haustür erreiche, nur weil irgendwelche Knalltüten meinen, mir Böller oder Knallfrösche hinterherwerfen zu müssen, um sich anschließend darüber kaputtzulachen, wenn ich zusammenzucke.
Klar, hab' auch ich was für Feuerwerk übrig. Und deshalb bin ich klar für ein Böllerverbot und zentrale Feuerwerke oder Laser-Shows zu Silvester - und vielleicht noch zu besonderen, öffentlichen Anlässen. Private Knallerei während des Jahres: Nein, nein und nochmals nein!
Wie reibungslos würden unsere Haus-, aber auch Wildtiere so ins neue Jahr hinüberrutschen? Was könnten wir als Gesellschaft so an Gesundheits- und Reparaturkosten einsparen? Und wie klein würden sich dagegen die wirtschaftlichen Ausfälle wegen des entgangenen Handels mit Knallern und Raketen ausnehmen? Ja, ist ja gut! Ich hör' schon auf zu rechnen ...
Titelfoto: Montage: Sina Schuldt/dpa, Eric Münch
