Chicago (USA) - Wenn die kleine Aira irgendwann einmal nach ihrer Geburt gefragt wird, wird das Mädchen wohl die coolste Story in der Runde erzählen können: Statt im Krankenhaus erblickte sie in einem Auto mitten in einer trubeligen Stadt das Licht der Welt.

Am 15. September wachte Mutter Jasmine Kwong gegen 5 Uhr mit schrecklichen Krämpfen auf. Da es bereits ihr zweites Kind war, wusste die US-Amerikanerin, dass die Geburt diesmal recht schnell verlaufen könnte.

Aus diesem Grund rief sie etwa zwei Stunden später im Krankenhaus an, um zu fragen, ob es Zeit sei, in den Kreißsaal zu fahren. Ein anderer Mediziner riet ihr noch weiter abzuwarten, "bis die Wehen stärker werden" würden, erinnert sich die 41-Jährige laut PEOPLE. Gegen 8.30 Uhr hielt Jasmine die Schmerzen dann nicht mehr aus.

Als sie dann auch noch Blut beim Toilettengang entdeckte, wusste sie, dass es nun höchste Eisenbahn war, ins Krankenhaus zu fahren. Auf dem Weg dahin brachte das Paar noch seine ältere Tochter in den Kindergarten. Da es von dort aus nur noch 15 Minuten Fahrtweg zur Klinik waren, dachten die werdenden Eltern, dass noch genug Zeit wäre.

"Aber wir lagen falsch", so Jasmine. Mitten auf der berühmten Michigan Avenue in Chicago spürte die US-Amerikanerin, dass ihre zweite Tochter nicht mehr warten wollte. Ehemann Ashwin Avasarala war schockiert, als er beim Blick auf den Beifahrersitz feststellte, dass man bereits das Köpfchen des Babys sehen konnte.

Er stoppte das Auto deshalb auf Höhe des Tribune Tower und wurde spontan zur Hebamme. "Mit dem Fuß auf der Bremse griff er nach dem Baby und zog es heraus", erinnert sich Jasmine an den verrückten Moment. "Dann stellte er den Wagen ab, schaltete die Warnblinkanlage ein und rief den Notruf."

Da sie durch ihren Standort auf der Michigan Avenue den Verkehr aufhielten, bekam das Paar zunächst sogar noch Ärger mit der Polizei, welche sie zum Weiterfahren aufforderte. "Als sie merkten, was passiert war, entschuldigten sie sich, leiteten den Verkehr um und vergewisserten sich, dass es uns gut ging."

Schließlich erreicht sie der Rettungsdienst, der sich sofort um das Baby kümmert, Flüssigkeit aus der Nase absaugte und die Nabelschnur abklemmte. Danach ging es für die Drei in die Notaufnahme. Wenige Tage später konnten Baby Aira und seine Mutter aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Auch wenn die Geburt ihres Kindes "viel zu dramatisch" war und vor allem Papa Ashwin eine Weile brauchte, um sich vom Schrecken zu erholen, ist das Paar dankbar, dass die Geburt "einfach und schnell" verlaufen war.