Irre Reaktion: Restaurantbesitzer bietet Einbrecher einen Job an!

Augusta (USA) - Was tun, wenn die Überwachungskameras einen Einbrecher bei seiner Tat aufzeichnen? Die Polizei alarmieren, scheint wohl die Standardantwort zu sein. Ein Restaurantbesitzer ging andere Wege.

Das Restaurant "Diablo's" wurde bei einem Einbruch beschädigt. Die Überwachungskamera filmte den Täter (r.).
Das Restaurant "Diablo's" wurde bei einem Einbruch beschädigt. Die Überwachungskamera filmte den Täter (r.).  © Collage: Facebook/diablossouthwestgrill

Die Mitarbeiter des amerikanischen Restaurants "Diablo's Southwest Grill" in Augusta, einer Stadt im US-Bundesstaat Georgia, erlebten Anfang April einen ganz schönen Schrecken.

Denn: Über Nacht wurde bei ihnen eingebrochen! Die Glas-Eingangstür war zerstört, die Splitter lagen überall verteilt herum.

So schilderte es der Besitzer Carl Wallace auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Sicherlich eine sehr ärgerliche Aktion für den Betreiber. Immerhin hatte er den Laden aufgrund der Corona-Pandemie monatelang schließen müssen. Und dann ereignete sich der Einbruch auch noch ausgerechnet am Osterwochenende!

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Doch Carl Wallace reagierte anders, als es wohl viele Unternehmer in seiner Situation getan hätten.

Er veröffentlichte Bilder der zerstörten Eingangstür und des Einbrechers. Denn die Überwachungskamera hatte diesen bei seiner Tat aufgezeichnet. Dazu schrieb er:

"An den Möchtegern-Räuber, der offensichtlich mit Lebensentscheidungen kämpft oder Geldprobleme hat... bitte kommen Sie vorbei und bewerben Sie sich für einen Job."

Er bot dem Täter tatsächlich eine Anstellung an! Dazu hinterließ er seine Telefonnummer und bat ihn, sich zu melden. Es würde dabei "keine Polizei" geben, so Carl.

Der US-Amerikaner betonte, dass er dem Einbrecher zurück auf den richtigen Weg bringen möchte. "Es gibt bessere Möglichkeiten als diesen Weg, den sie gewählt haben."

Restaurantbesitzer Carl bietet dem Einbrecher auf Facebook einen Job an

Der Restaurantbesitzer erklärt sein Jobangebot - Er möchte helfen!

Statt Handschellen soll es für den Täter die Chance auf ein neues Leben geben. (Symbolbild)
Statt Handschellen soll es für den Täter die Chance auf ein neues Leben geben. (Symbolbild)  © Brian Jackson/ 123RF

Der misstrauische Leser mag dahinter eine Falle wittern. Doch Carls Aufruf war zu 100 Prozent ernst. Im Interview mit der Zeitschrift BoredPanda erklärte er, was ihn zu dieser Entscheidung bewogen hatte.

Zunächst habe er durchaus Wut und Frust verspürt, eben eine typische Reaktion. Doch nach der Wut dachte er intensiv über die Tat des Einbrechers nach. Zudem kam ihm aufgrund der Osterzeit der Gedanke an Vergebung in den Sinn.

Der Räuber hatte sein Leben riskiert und war ohne Beute nach Hause gegangen. Wer weiß schon, was ihn dazu bewogen hatte?

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Carl erklärte sein Jobangebot damit, dass der normale Vorgang, die Polizei zu kontaktieren, in einem typischen Kreislauf enden würde:

Zunächst kommt man vom Verbrechen zum Gefängnisaufenthalt, dann wäre es schwieriger, einen Job zu bekommen, weil man vorbestraft ist, was wiederum in ein Leben voller Straftaten enden würde, um über die Runden zu kommen.

Daher wollte der Restaurantbesitzer Hilfe anbieten und das Leben des Täters positiv verändern.

Sein Post kam auf Facebook extrem gut an. Tausende Menschen likten diesen und ließen liebevolle Worte da. "Wir benötigen mehr Menschen wie dich!", hieß es in einem Kommentar.

Carl und seine Mitarbeiter zeigten sich von dem positiven Feedback überwältigt. Sie seien glücklich über all die Texte und Anrufe der Dankbarkeit. Von dem Einbrecher haben sie bislang jedoch noch nichts gehört.

Titelfoto: Collage: Facebook/diablossouthwestgrill

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