Bluttat in Schweden: Mann sticht Rettungssanitäterin bei Einsatz nieder
Harmånger (Schweden) - Es ist eine Tat, die in Schweden für Entsetzen sorgt. Eine erfahrene Notfallsanitäterin (†45) wurde während eines Rettungseinsatzes niedergestochen. Ein 25-jähriger Mann wurde festgenommen.

Was als Routineeinsatz begann, endete in einem Blutbad. Darüber berichten unter anderem SVT und Aftonbladet.
Am Samstagvormittag, gegen 11.30 Uhr, reagierte die Besatzung eines Krankenwagens auf einen Notruf, der im beschaulichen Dorf Harmånger (300 Kilometer nördlich von Stockholm) abgesetzt wurde. Ein 25-jähriger Mann war in einer Ausnahmesituation, drohte mit Selbstmord.
Doch die Situation schaukelte sich schnell hoch: Plötzlich ging der Mann mit einem scharfen Gegenstand auf die Retter los, stach die Notfallsanitäterin nieder, fügte ihr fürchterliche Verletzungen zu. Dann flüchtete er.
Die 45-jährige Frau wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Doch die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen. Sie erlag ihren schweren Verletzungen.
Harmånger, Schweden: Rettungsanitäterin kommt unter tragischen Umständen im Dienst ums Leben

Der mutmaßliche Killer wurde von der alarmierten Polizei in einer nahegelegenen Wohnung angetroffen. Der Mann befindet sich in Polizeigewahrsam, gegen ihn wird wegen Mordes ermittelt.
Videos zeigen, wie sich der Verdächtige widerstandslos abführen lässt. Er soll sich in einer Ausnahmesituation befunden haben, ist womöglich psychisch krank, hieß es.
Nach dem tödlichen Vorfall ist das Entsetzen groß. Immer wieder soll der Verdächtige gewalttätig geworden sein, griff in der Vergangenheit wiederholt Familienmitglieder an. Im Mai soll er seinen eigenen Onkel gar mit einem Mörserstößel geschlagen und mit einem Messer bedroht haben. Konsequenzen gab es offenbar keine.
Unverständlich: Beim tödlichen Einsatz vom Samstag wussten die Retter nicht um die Gefährlichkeit des Mannes. Dabei sorgte dieser erst am Mittwoch für verstörende Szenen, als er nach einem Notruf mit einem Baseballschläger auf die eintreffenden Einsatzkräfte losging. Daraufhin wurde der 25-Jährige in die Psychiatrie eingeliefert, doch bereits zwei Tage später entlassen. Die Ärzte hielten ihn offenbar nicht für gefährlich - mit tragischen Folgen.
"Das System hat versagt", sagte ein Angehöriger zu Aftonbladet. "Er hätte in seinem instabilen Zustand nie freigelassen werden dürfen."
Weitere Details zum Täter wurden noch nicht bekanntgegeben.
Derweil nehmen Familie, Freunde und Kollegen Abschied von der getöteten Rettungssanitäterin. Die 45-Jährige galt als erfahrene und besonnene Kollegin. Ihr tragischer Tod: Ein Schock.
Titelfoto: Montage: 123rf/tupungato, Facebook/Tobias Nordlund