Mann kauft Messer und Schere in Supermarkt und sticht dann auf Kunden ein - Not-OP!
Von Marion van der Kraats
Berlin - Blutiger Samstagabend in Berlin-Lichtenberg. Ein Mann hat vor einem Berliner Supermarkt zwei Passanten mit einem Messer attackiert und dabei einen 66-Jährigen schwer verletzt.
Alles in Kürze
- Mann attackiert Kunden in Berliner Supermarkt mit Messer.
- Opfer wird notoperiert, Täter festgenommen.
- Tat ereignete sich in Berlin-Lichtenberg.
- Täter soll vorher Messer und Schere gekauft haben.
- Vorfall erinnert an ähnliche Attacke am Silvestertag.

Nach Angaben der Polizei gibt es bislang keinerlei Hinweise auf eine religiöse oder politische Motivation. Was den 40-Jährigen zu der Tat veranlasst habe, müsse aber noch geklärt werden, sagte ein Polizeisprecher.
Der Mann mit slowenischer Staatsangehörigkeit befindet sich den Angaben zufolge in Polizeigewahrsam. Er soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden, um in Untersuchungshaft zu kommen. Die Polizei ermittelt bislang wegen gefährlicher Körperverletzung.
Der 40-Jährige soll am Samstagabend vor der Tat in dem Supermarkt im Stadtteil Lichtenberg ein Messer und eine Schere gekauft haben. Dann soll er unmittelbar vor dem Geschäft mit dem Messer auf einen 22-Jährigen losgegangen sein. Der junge Mann wich jedoch aus und blieb laut Polizei unverletzt.
Wenige Meter weiter soll der Slowene auf den 66-Jährigen eingestochen haben. Das Opfer kam in ein Krankenhaus und wurde notoperiert. Sein Zustand sei stabil, sagte der Polizeisprecher.
Täter vom Silvester-Drama soll dauerhaft in Psychiatrie

Der mutmaßliche Täter floh nach der Tat. Polizisten nahmen ihn aber wenig später in der Nähe fest. Nach Angaben der Polizei waren sie gegen 20.20 Uhr "zu einer verhaltensauffälligen Person" auf der Frankfurter Allee gerufen worden.
Sie nahmen den Mann fest, der nach den Angaben als Verdächtiger des Messerangriffs identifiziert wurde. Laut Polizei hat der Mann keinen Wohnsitz in Berlin.
Die Tat erinnert an ein Geschehen am vergangenen Silvestertag in Berlin-Charlottenburg. Damals hatte ein wohnungsloser Syrer in einem Supermarkt zwei Messer gekauft und dann vor der Tür völlig unvermittelt auf einen 69-Jährigen und einen 19-Jährigen eingestochen. Beide wurden verletzt.
Der inzwischen 31-Jährige befindet sich in einem psychiatrischen Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht davon aus, dass eine psychische Erkrankung Hintergrund der Tat war.
Um den 31-Jährigen dauerhaft in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs unterzubringen, hat die Staatsanwaltschaft im Mai beim Berliner Landgericht ein sogenanntes Sicherungsverfahren beantragt.
Auch in München kam es am Samstag zu einer Messerattacke, bei der mehrere Menschen an der Theresienwiese verletzt wurden.
Nach Polizeiangaben hatten die Beamten auf die 30 Jahre alte Angreiferin geschossen, sie wurde demnach ins Krankenhaus gebracht und erlag dort ihren Verletzungen.
Erstmeldung um 8.10 Uhr, aktualisiert um 13 Uhr
Titelfoto: Silke Suliivan/dpa