Messerattacke am Hauptbahnhof: Griff die Täterin auch schon ihren Vater an?

Von Felix Müschen

Hamburg - Die Beschuldigte, die bei einer Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof 18 Menschen teils lebensgefährlich verletzt hat, soll bereits im Januar ihren Vater angegriffen haben.

Die mutmaßliche Täterin (39) vom Hamburger Hauptbahnhof soll im Januar bereits ihren Vater angegriffen haben.  © Georg Wendt/dpa

Der 39-Jährigen wird vorgeworfen, in Großhansdorf in Schleswig-Holstein für den Angriff auf den damals 69-Jährigen einen spitzen Gegenstand benutzt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Lübeck mitteilte. Zuerst hatten die "Lübecker Nachrichten" berichtet.

Zudem soll sich die bei dem Vorfall 71 Jahre alte Mutter der Frau bei der Entwaffnung eine Schnittverletzung an der Hand zugezogen haben. Aufgrund des Vorfalls sei damals ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung eingeleitet worden, hieß es.

Im Laufe der Ermittlungen hätten sich Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung der Beschuldigten ergeben. Daraufhin hatte die Staatsanwaltschaft eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik beantragt.

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Das Amtsgericht Lübeck lehnte den Antrag jedoch ab. Eine anschließende Beschwerde gegen den Beschluss wurde der Anwaltschaft zufolge vom Landgericht Lübeck verworfen. Das damalige Ermittlungsverfahren zu der Tat in Großhansdorf sei bis heute bisher nicht abgeschlossen.

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Bei der Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof stach die 39-Jährige wahllos auf Menschen ein

Am vergangenen Freitag waren auf dem Bahnhof 18 Menschen bei einer Messerattacke teils lebensgefährlich verletzt worden, als die mutmaßliche Täterin nach Polizeiangaben wahllos auf Wartende an einem Bahnsteig einstach.

Die Frau ließ sich schließlich widerstandslos festnehmen. Ein Richter ordnete später ihre erneute Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Erst am Tag vor der Tat war sie aus einer anderen Einrichtung entlassen worden.

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