Frau aus Mexiko tötet ihren Vergewaltiger während der Tat: Anklage wegen Mordes fallen gelassen!

Mexiko-Stadt (Mexiko) - In ganz Mexiko sorgte der Fall von Roxana Ruiz (23), die ihren Vergewaltiger während der Tat mit einem T-Shirt erwürgte, für Proteste. Denn die junge Mutter sollte wegen Mordes sechs Jahre ins Gefängnis wandern. Nun fiel endlich die Entscheidung - zugunsten Roxanas!

Die Staatsanwaltschaft gab den landesweiten Protesten nach und ließ den Fall mehrfach prüfen. Heute ist Roxana Ruiz (23) eine schuldfreie Frau!
Die Staatsanwaltschaft gab den landesweiten Protesten nach und ließ den Fall mehrfach prüfen. Heute ist Roxana Ruiz (23) eine schuldfreie Frau!  © Bildmontage/Screenshots: Instagram/pasteupmorras

Wie die US-Zeitung New York Post berichtete, stellte die mexikanische Strafanwaltschaft das Verfahren gegen Roxana Ruiz am vergangenen Samstag ein. Weil sie im Jahr 2021 einen Mann tötete, als dieser sie angriff und vergewaltigte, sollte sie sechs Jahre lang ins Gefängnis kommen. Die Strafe löste in ganz Mexiko Proteste aus, die für eine Kehrtwende in dem Fall sorgten.

Bereits 2021 gab es Proteste - vorrangig von Aktivistinnen von Frauengruppierungen - die die Unterstützung von Roxana forderten, nachdem sie sich gegen den Vergewaltiger gewehrt hatte und wegen Mordes angeklagt wurde.

Unter dem Druck der andauernden Kritik überdachte man wohl das harsche Urteil und kam zu dem Schluss, dass Roxana wegen "übermäßigen Einsatzes legitimer Verteidigung" nicht ins Gefängnis kommen sollte, sondern "lediglich" umgerechnet 14.800 Euro an die Familie ihres Angreifers und Opfers zahlen sollte.

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Schließlich entschied man sich aber noch einmal um und ließ die Anklage ganz fallen, womit auch die Zahlung nichtig wurde.

Auch während der letzten Verhandlung protestierten die Menschen für Roxana

Mit Plakaten, Bildern und Graffitis forderten feministische Gruppierungen Gerechtigkeit für Roxana.
Mit Plakaten, Bildern und Graffitis forderten feministische Gruppierungen Gerechtigkeit für Roxana.  © Screenshot: Instagram/nosqueremosvivasneza

Die Angeklagte ist alleinerziehende Mutter eines Vierjährigen. Unter diesem Gesichtspunkt und der Tatsache, dass es sich bei Roxana um eine indigene Frau, also eine Nachkommin mexikanischer Ureinwohner der Region handelt, entschied man nach erneuter Prüfung des Falles, sie "von der Schuld zu befreien".

Fast zwei Jahre nach der Tat wurde aus Mord nun doch Notwehr. Dieser Meinung sind auch feministische Gruppierungen, die vor der Verkündung des Urteils am vergangenen Samstag für Roxana protestierten. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift "Mein Leben zu verteidigen ist kein Verbrechen".

Der Mann hatte Roxana im August 2021 nach Hause begleitet und sie gebeten zu übernachten, da sein Zuhause weit weg und es schon spät war.

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Er schlief in einem separaten Bett und griff Roxana laut Angaben ihres Anwalts Angel Carrera plötzlich an. Weil sie sich wehrte, drohte er sogar, sie zu töten. Doch dies gelang schließlich seinem Opfer.

Die junge Mutter habe nicht "durch seine Hand sterben wollen", so Carrera.

Anerkannte Unschuld

Roxana (r.) mit ihrem Sohn auf dem Arm bedankt sich bei ihren Unterstützern.
Roxana (r.) mit ihrem Sohn auf dem Arm bedankt sich bei ihren Unterstützern.  © Bildmontage/Screenshots: libertadpararoxana, pasteupmorras

Nach der Tat geriet Roxana in Panik, steckte die Leiche des Mannes in eine Tasche und schleppte ihn auf die Straße, wo die junge Frau auf Polizisten traf und verhaftet wurde.

Obwohl sie angab, vergewaltigt worden zu sein, wurde nie eine forensische Untersuchung durchgeführt, da die Beamten ihr die Geschichte nicht glaubten. Doch mit der Einstellung des Verfahrens kann Roxana Ruiz nun reinen Gewissens weiterleben.

"Das bedeutet, dass sie ihre Unschuld anerkennen", sagte Carrera. "Es ist eine Anerkennung, dass sie sich einfach verteidigt hat."

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Instagram/pasteupmorras

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