"Beispiellose Folgen" für das Land: Hurrikan Melissa versetzt Menschen in Angst und Schrecken

Von Laura Almanza

Kingston (Jamaika) - Seit Stunden wartet der Karibikstaat Jamaika angespannt auf die Ankunft des Hurrikans "Melissa" - doch dieser lässt sich Zeit. Obwohl im Innern des Sturms anhaltende Windgeschwindigkeiten von 280 Kilometern pro Stunde gemessen würden, bewege er sich mit nur sieben Kilometern pro Stunde vorwärts, teilte das US-Hurrikanzentrum NHC in Miami mit.

Eine dichte Wolkendecke hängt wie ein dunkles Omen über der jamaikanischen Hauptstadt Kingston. Die Einwohner können jetzt nur noch beten, dass der Sturm ihr Leben verschont.
Eine dichte Wolkendecke hängt wie ein dunkles Omen über der jamaikanischen Hauptstadt Kingston. Die Einwohner können jetzt nur noch beten, dass der Sturm ihr Leben verschont.  © Matias Delacroix/AP/dpa

Der Hurrikan der stärksten Kategorie 5 befand sich demnach am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) noch etwa 90 Kilometer südwestlich der Insel.

"Der Begriff, den ich verwenden möchte, ist psychologischer Marathon", sagte Michael Taylor, Klimawissenschaftler und Professor an der University of the West Indies in der Hauptstadt Kingston, dem US-Sender CNN.

"Schon bevor der Sturm kam, waren wir erschöpft." Da der Hurrikan sich so langsam bewege, werde er sehr viel Regen mit sich bringen. Auch die Gefahr von Sturmfluten und Erdrutschen sei größer - insbesondere, weil Jamaika ein bergiges Landesinnere hat.

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Die Folgen des Sturms könnten "möglicherweise beispiellos" für das Land mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern sein, hatte das Rote Kreuz zuvor mitgeteilt, da Jamaika noch nie zuvor von einem Wirbelsturm solcher Stärke getroffen worden sei. Auch Regierungschef Andrew Holness rechnete mit schweren Schäden.

"In dieser Region gibt es keine Infrastruktur, die einem Hurrikan der Kategorie 5 standhalten kann", sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz.

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Menschen suchen Schutz in Schulen. Doch ob sie den Naturgewalten standhalten, wird nur die Zeit zeigen.  © Matias Delacroix/AP/dpa

"Melissa" hatte sich in den vergangenen Tagen über der Karibik zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt.

In Haiti und der Dominikanischen Republik kamen nach heftigen Regenfällen mindestens vier Menschen ums Leben. In Jamaika wurden bei den Vorbereitungen auf den Sturm nach Angaben des Gesundheitsministeriums drei Menschen beim Fällen von Bäumen getötet.

Den Vorhersagen zufolge wird "Melissa" Jamaika am Dienstag von der Südküste bis zur Nordküste durchqueren. Ebenfalls als "starker Hurrikan" werde "Melissa" später am Tag über den Südosten Kubas ziehen, hieß es vom NHC.

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Am Mittwoch werde der Hurrikan dann die Bahamas erreichen.

Titelfoto: Matias Delacroix/AP/dpa

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