Hochwassergefahr in Hessen: Lage spitzt sich weiter zu

Wiesbaden/Hessen - Angesichts ergiebiger Regenfälle ist die Hochwasserlage in Teilen Hessens angespannt. An einzelnen Flusspegeln sei die Meldestufe 3 überschritten, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) an Heiligabend mit.

Der anhaltende Regen verschärft die Hochwasserlage in Hessen weiter.
Der anhaltende Regen verschärft die Hochwasserlage in Hessen weiter.  © Christian Lademann/dpa

Am Vormittag sei an 30 Pegeln die Meldestufe 1, an 9 Pegeln die Meldestufe 2 und am Pegel Bad Karlshafen/Weser die Meldestufe 3 überschritten gewesen.

Da mit weiterem Dauerregen vor allem in den Staulagen von Rothaargebirge, Westerwald und dem Vogelsberg zu rechnen sei, seien die Flüsse Diemel, Eder, Fulda sowie die Lahn und ihre westlichen Einzugsgebiete besonders betroffen.

Regional hätten hingegen die Niederschläge nachgelassen und die Hochwasserwellen seien von den Ober- in die Unterläufe abgeflossen, so dass diese nun verstärkt betroffen seien. Zudem dürften angesichts neuen Regens auch in Südhessen Meldestufen überschritten werden.

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Die Meldestufe 2 galt am Sonntag in Nordhessen an den Pegeln Dalwigksthal/Orke, Schmittlotheim/Eder, Haueda/Diemel sowie an den Fuldapegeln Bronzell und Bad Hersfeld.

Die Meldestufe 3 sei bereits am Vortag kurzzeitig an den Pegeln Dalwigksthal/Orke und Philippsthal/Ulster überschritten worden.

Hessische Ortschaften teils vom Hochwasser eingeschlossen: Weiterer Regen angesagt

Die Lahn ist in Gießen über die Ufer getreten. Der Fuß- und Radweg (r) unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke ist bereits überflutet.
Die Lahn ist in Gießen über die Ufer getreten. Der Fuß- und Radweg (r) unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke ist bereits überflutet.  © Christian Lademann/dpa

An der Werra und Weser habe die ablaufende Hochwasserwelle aus Thüringen Hessen erreicht und überlagere sich mit den Hochwasserabflüssen aus den hessischen Werra- und Weserzuflüssen. Dadurch werde an den hessischen Werra- und Weserpegeln die Meldestufe 1 überschritten, am Pegel Allendorf/Werra bereits die Meldestufe 2 und am Pegel Bad Karlshafen/Weser die Meldestufe 3, hieß es.

Im Lahneinzugsgebiet waren am Pegel Gießen-Klärwerk/Lahn und Leun/Lahn die Meldestufe 2 erreicht. Auch in den großen außerhessischen Flussgebieten von Rhein und Neckar komme es zu Meldestufenüberschreitungen.

Am Pegel Rockenau/Neckar galt bei fallender Tendenz noch die Meldestufe 2. Am hessischen Rheinabschnitt galt am Morgen zudem am Pegel Mainz/Rhein mit 545 Zentimetern am Morgen weiterhin die Meldestufe 1 bei steigender Tendenz.

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Die Meldestufe 1 ist erreicht, sobald ein Gewässer randvoll ist und an einigen Stellen das Wasser bereits über das Ufer tritt. Die Meldestufe 2 entspricht laut HLNUG einem "größeren Hochwasser", das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt.

Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen, Straßen sind dann unpassierbar.

Titelfoto: Christian Lademann/dpa

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