Keine Entwarnung nach Deichriss: Hochwasser-Lage in Lilienthal weiter angespannt

Lilienthal - Die Hochwasserlage in Lilienthal nördlich von Bremen ist weiter angespannt.

Sandsäcke liegen auf einem durchweichten Deich an der Wörpe.
Sandsäcke liegen auf einem durchweichten Deich an der Wörpe.  © Focke Strangmann/dpa

In der Gemeinde wurden in den vergangenen Tagen an mehreren Stellen Deiche stärker beschädigt.

"Wir harren der Dinge, die da kommen", sagte Bürgermeister Kim Fürwentsches (CDU) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Für den Moment könne keine Entwarnung gegeben werden, da für die kommenden Tage auch wieder Regenfälle gemeldet worden seien. In Vorbereitung darauf würden Bäume an den Deichen gefällt, die wegen des aufgeweichten Bodens umzufallen drohten. Umstürzende Bäume könnten die Deiche massiv beschädigen, sagte Fürwentsches.

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Am Mittwochabend sowie in der Nacht zu Donnerstag wurden in der Gemeinde mehrere Straßenzüge evakuiert. Das Hochwasser habe einen Deichabschnitt am Fluss Wörpe so sehr aufgeweicht, dass er nicht weiter habe mit Sandsäcken verstärkt werden können. Er drohe sonst umzukippen, sagte der Bürgermeister unter Berufung auf einen Deichfachmann des Technischen Hilfswerkes.

An einer anderen Stelle habe eine gebrochene Deichkrone behelfsmäßig geschlossen werden müssen. Die Polizei sei im Einsatz um die geräumten Häuser vor möglichen Einbrechern zu schützen, sagte ein Sprecher.

Lilienthals Bürgermeister Kim Fürwentsches kann keine Entwarnung geben: "Wir harren der Dinge, die da kommen."
Lilienthals Bürgermeister Kim Fürwentsches kann keine Entwarnung geben: "Wir harren der Dinge, die da kommen."  © Focke Strangmann/dpa

Kreisbrandmeister überrascht vom Ausmaß des Hochwassers

Sandsäcke liegen auf einem durchweichten Deich vor evakuierten Wohnhäusern an der Wörpe.
Sandsäcke liegen auf einem durchweichten Deich vor evakuierten Wohnhäusern an der Wörpe.  © Focke Strangmann/dpa

Als Grund für die Entwicklung nannte Bürgermeister Fürwentsches die in den vergangenen Monaten häufigen Regenfälle sowie die Sturmflut kurz vor Weihnachten. Mit dem weiteren Regen über die Feiertage habe sich die Lage dann immer weiter zugespitzt.

Am ersten Weihnachtstag seien erste Keller vollgelaufen und an einigen Deichen sei Wasser durchgesickert, sagte Kreisbrandmeister Jan Hinken. Er zeigte sich überrascht vom Ausmaß des Hochwassers. "Die Deiche waren bisher immer sicher."

Die derzeitige Lage sei nicht absehbar gewesen.

Titelfoto: Focke Strangmann/dpa

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