Nach Dauerregen in NRW: Landesamt warnt vor Hochwasser - Hier besteht Flut-Gefahr

Recklinghausen - Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) warnt infolge des Dauerregens vor großem Hochwasser im Einzugsgebiet mehrerer Flüsse in Nordrhein-Westfalen.

An fünf Messstationen in NRW wurde die zweithöchste Warnschwelle bereits überschritten.
An fünf Messstationen in NRW wurde die zweithöchste Warnschwelle bereits überschritten.  © Thomas Frey/dpa

Eine Überschreitung der höchsten Warnschwelle sei an Pegeln in den Einzugsgebieten der Ems (Wolbeck), der Lippe (Nordborchen, Bentfeld, Station Kesseler 3, Westtünnen), der Berkel (Stadtlohn-Schanzring) und der Vechte (Wettringen B70) nach jüngsten Prognosen wahrscheinlich, teilte das Landesamt am Freitagnachmittag in einem Bericht mit.

Die höchste Hochwasser-Warnschwelle 3 weist auf die Gefahr hin, dass bebaute Gebiete in einem größeren Umfang überflutet werden könnten. Sie war laut Daten vom Freitag noch an keiner Messstation erreicht.

Nach der jüngsten Liste ist an fünf Messstationen die zweithöchste Warnschwelle überschritten. Besonders betroffen sind laut Landesamt die Einzugsgebiete der Ems und der Lippe mit je zwei Messstationen.

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Auch an einer Messstation des Siegeinzuggebietes war zu diesem Zeitpunkt die zweithöchste Warnschwelle überschritten. Sie weist auf die Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Keller hin. Die Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen ist möglich.

Wasserstand des Rheins steigt seit Freitag wieder an

Schon Mitte Dezember herrschte im Rhein Hochwasser - das Ufer in Köln-Poll wurde großflächig überschwemmt.
Schon Mitte Dezember herrschte im Rhein Hochwasser - das Ufer in Köln-Poll wurde großflächig überschwemmt.  © Oliver Berg/dpa

Die Behörden vor Ort entschieden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, sagte ein Lanuv-Sprecher. Zu den Vorsichtsmaßnahmen könnten das Sperren von Straßen oder das Verlegen von Sandsäcken gehören.

Die Böden in NRW seien durch den Regen der vergangenen Wochen bereits weitgehend gesättigt, sodass neue Niederschläge oberflächlich abfließen würden, schilderte der Sprecher weiter.

Der Wasserstand des Rheins stieg im Land seit Freitag ebenfalls wieder an. Bis Mitte nächster Woche soll sich der Pegelstand laut Prognosen auf bis zu 8 Meter erhöhen. Die Hochwasser-Marke II, bei der die Schifffahrt eingestellt werden müsste, würde demnach nicht erreicht.

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In Köln überschritt der Pegel nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Freitagnachmittag die Hochwassermarke I von 6,20 Metern.

Ab diesem Wert gelten Einschränkungen für die Schifffahrt, zum Beispiel eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. In der vergangenen Woche hatte es bereits das erste Winter-Hochwasser des Jahres am Rhein gegeben.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Frey/dpa, Oliver Berg/dpa

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