Fast vollständig ausgebrannt: Wofür wird die Gohrischheide in Zukunft genutzt?

Von Jörg Schurig & Maxima Michael

Zeithain - Ein schlimmer Waldbrand zerstörte die Gohrischheide im Landkreis Meißen fast komplett. Was wird nun mit der verkohlten Fläche angestellt?

Drei Viertel des Naturschutzgebietes der Gohrischheide sind weggebrannt, ein paar Flammen lodern immer noch.
Drei Viertel des Naturschutzgebietes der Gohrischheide sind weggebrannt, ein paar Flammen lodern immer noch.  © 7aktuell.de/ Woitow 7aID:40962

Das etwa 2800 Hektar große Naturschutzgebiet ist nach dem Riesenbrand zu guten drei Vierteln abgebrannt, wie die dpa berichtet.

Für die Eigentümer des Waldstückes gilt es nun zu überlegen, was damit angestellt wird und wie es zukünftig genutzt werden soll.

Die Flammen sind allerdings noch nicht vollständig gelöscht. Bei Sachsenforst, dem Mitbesitzer der Gohrischheide, gibt es noch keine Einstimmigkeit.

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"Das oberste Ziel ist derzeitig die Brandbekämpfung und erst danach kann eine Abschätzung gegebenenfalls notwendiger Maßnahmen unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Gohrischheide erfolgen", so der Staatsbetrieb.

Achtung vor vorschnellen Entscheidungen

In Zukunft ist es wichtig, für solche Brandfälle noch mehr Maßnahmen zur Vorbeugung zu treffen.
In Zukunft ist es wichtig, für solche Brandfälle noch mehr Maßnahmen zur Vorbeugung zu treffen.  © Robert Michael/dpa

Michael Müller, Professor für Waldschutz an der Technischen Universität Dresden, hat zu dem Vorgehen eine klare Meinung: "Diese Wildnis ist durch menschlichen Einfluss deutlich in ihrer Entwicklung gestört. Jetzt muss man sich Gedenken machen, was man dort will."

Auf keinen Fall solle man jetzt im Affekt handeln. Zukünftig soll es laut dem 63-Jährigen bessere Vorbeugungsmaßnahmen geben, um nicht früher oder später wieder vor der gleichen Herausforderung zu stehen.

Beispielsweise kann man um das Waldgebiet herum Wohnfläche schaffen, damit das Innere vor einem Brand geschützt ist.

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Die Konzepte hat der Experte bereits entwickelt - "Wenn man meine Hilfe haben will, muss man es nur sagen", betonte Müller.

Zukünftige Maßnahmen zur Brandvermeidung

Ein Großteil der Bäume ist durch den Brand abgestorben.
Ein Großteil der Bäume ist durch den Brand abgestorben.  © 7aktuell.de/ Woitow 7aID:40962

Dass viele der Bäume vollends gestorben sind, ist laut Müller sehr wahrscheinlich. Der Pflanzenwuchs wird sich jedoch rasch wieder zeigen. Auch Samen von Bäumen könnten relativ schnell wieder Leben in das Gebiet bringen.

Für die Vermeidung weiterer Brände solle man bestimmte Strukturen schaffen. Dazu gehören angemessene Wege für Löschzüge und bereitgestellte Mittel zum Ersticken der Flammen.

So ein Brand kann jedoch auch mit dem Pflanzen bestimmter Bäume, wie der Roteiche oder Kiefer, verhindert werden.

Ein Problem ist allerdings noch, dass das Gebiet munitionsbelastet ist, was den schnellen Zugang erschwert. Dieses Problem müsste bestenfalls erst mal behoben werden.

Die zukünftige Gestaltung der Gohrischheide soll definitiv auf Aspekte des Naturschutzes ausgerichtet werden. "Wir haben alle Möglichkeiten und wissenschaftlichen Hintergrund. Wir können das, wir müssen es nur wollen", bestärkte der Professor.

Titelfoto: 7aktuell.de/ Woitow 7aID:40962

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